Rund 64 Prozent der 2,8 Millionen
Studierenden in Deutschland leiden unter Kopfschmerzen.
Ein von der BARMER gefördertes
Pilotprojekt soll das ändern.
Deutschlands akademischem
Nachwuchs machen Kopfschmerzen stark zu schaffen. Rund 1,8 der 2,8 Millionen
Studierenden in Deutschland leiden darunter. Fast jeder Dritte der Betroffenen
ist durch Kopfschmerzen sehr schwer beeinträchtigt. Nimmt man die mäßig
Beeinträchtigten hinzu, kommt man auf etwa 900.000 Studierende, deren Alltag
durch Kopfschmerzen deutlich eingeschränkt wird. Durchschnittlich 2,4
Arbeitstage an der Hochschule gehen ihnen dadurch monatlich verloren. Bei
Studierenden mit Migräne sind es sogar 2,7 Arbeitstage. Dies geht aus einer
repräsentativen wissenschaftlichen Befragung für das Pilotprojekt ‚KopfHoch‘
hervor, die heute in Berlin vorgestellt wurde.
Partnerschaftliche Kooperation
Das Pilotprojekt soll Studierenden sowie Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeitern dabei helfen, Kopfschmerzen effektiv und nachhaltig vorzubeugen. Entwickelt wurde ‚KopfHoch‘ von der ZIES gGmbH (Frankfurt a.M.) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel als wissenschaftlichem Leiter und der BARMER als kooperierender Krankenkasse.
Als Partnerhochschulen konnten bislang die
Technische Universität Dresden, die Humboldt-Universität zu Berlin und die
Fachhochschule Kiel gewonnen werden. „Für uns ist das Projekt ‚KopfHoch‘ ein
Beispiel dafür, wie das partnerschaftliche Zusammenwirken von Hochschulen,
Medizin und Krankenversicherung konkreten gesundheitlichen Problemen
entgegentreten kann. Dass fast 75 Prozent der Studentinnen und fast 57 Prozent
der Studenten unter Kopfschmerzen leiden, unterstreicht den dringenden
Handlungsbedarf“, so Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der
BARMER.
Schmerzmittel ohne ärztlichen Rat
Insgesamt leiden rund 64 Prozent der Studierenden in Deutschland unter Kopfschmerzen: 61,8 Prozent unter Migräne, 35,2 Prozent unter Kopfschmerz vom Spannungstyp und drei Prozent unter sogenanntem Medikamentenübergebrauchskopfschmerz. Doch gerade einmal 25,7 Prozent kennen ihren Kopfschmerztyp. „Die Vorbeugung von Kopfschmerzen beginnt mit dem Verstehen der Erkrankung und ihrer Erscheinungsweisen. Das Projekt ‚KopfHoch‘ setzt genau hier an“, erklärt Prof. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel.
Symptomatisch für das fehlende Problembewusstsein ist auch
ein unreflektierter Umgang mit Kopfschmerzmedikamenten: Von denen, die ihr
Leiden mit Schmerzmitteln bekämpfen, nehmen diese über 90 Prozent ohne
ärztliche Verordnung ein.