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AG Menschen mit Behinderungen berät über Barrierefreiheit und schulische Inklusion

Magdeburg, den 4. September 2018


Am 13. September im Alten Rathaus

 
Die kommunale Arbeitsgruppe Menschen mit Behinderungen trifft sich am 13. September um 13.30 Uhr zu ihrer nächsten Sitzung. Tagungsort ist der Franckesaal im Alten Rathaus.
 
Ständiges Thema sind Fragen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr, im städtischen Raum und bei öffentlich zugänglichen Gebäuden. Dazu berichten Vertreter der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) und der zuständigen Ämter und Fachbereiche der Stadtverwaltung.
 
Zudem wird mit Vertretern der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau), des größten Vermieters von Wohnungen und Gewerbeobjekten in der Landeshauptstadt beraten, wie sich deren Barrierefreiheit verbessern lässt und wie die Wobau die Belange von Menschen mit Behinderungen sowie Seniorinnen und Senioren berücksichtigt.
 
Vor dem Hintergrund des neuen Schuljahres wird außerdem ein Vertreter des Fachbereiches Schule und Sport über die Entwicklung der Zahlen von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf an den Förderschulen und im gemeinsamen Unterricht an Regelschulen informieren. "Die schulische Inklusion, wie sie von der UN-Behindertenrechtskonvention gefordert wird, stellt sich in der Praxis angesichts der Rahmenbedingungen als schwieriger und langwieriger Prozess heraus", meint der Behindertenbeauftragte Hans-Peter Pischner dazu.


 
Hintergrund

An der kommunalen AG Menschen mit Behinderungen beteiligen sich seit 1999 Mitglieder von Behindertenverbänden und -vereinen, Stadträte, Mitarbeiter von Fachbereichen und Ämtern der Stadtverwaltung sowie engagierte persönlich betroffene Aktive.
 
In Sachsen-Anhalt lebten Ende 2017 fast 198.000 anerkannte Schwerbehinderte. Das sind rund 8,9 Prozent der Bevölkerung.
 
Von den rund 18.600 Magdeburger Schwerbehinderten sind rund 10.000 in ihrer Mobilität wesentlich beeinträchtigt (Merkzeichen aG und G). Schätzungsweise mindestens 2.000 von ihnen sind auf einen Rollstuhl angewiesen. 277 sind blind, 204 gehörlos und über 4.800 haben Anspruch auf die Mitnahme einer Begleitperson im ÖPNV (Merkzeichen B). Als hilflos gelten mehr als 2.200 Menschen (Merkzeichen H).
 
Fast 2.300 Magdeburger besitzen das Merkzeichen RF und zahlen aufgrund einer Seh- oder Hörbehinderung oder wegen einer schweren Behinderung einen ermäßigten Rundfunkbeitrag, soweit sie nicht wegen geringen Einkommens ganz befreit sind.
62 Prozent der Betroffenen sind 65 Jahre und älter, etwa 2,5 Prozent jünger als 18 Jahre. 52 Prozent der Behinderten sind Frauen.
 
Mehr als 8.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger sind pflegebedürftig, über 3.000 von ihnen werden in stationären Einrichtungen gepflegt. In den beiden Magdeburger Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind rund 1.050 Betroffene beschäftigt.
 
Nach der Arbeitslosenstatistik der Agentur für Arbeit waren im Dezember 2017 in Magdeburg 372 schwerbehinderte Menschen arbeitslos. Das sind 3,5 Prozent aller Arbeitslosen. Rund zwei Drittel sind langzeitarbeitslos und beziehen Grundsicherung beim Jobcenter.
 
In Sachsen-Anhalt gab es im Schuljahr 2016/2017 rund 14.800 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Von ihnen lernten 9.645 an insgesamt 91 Förderschulen, während 5.161 gemeinsam mit nicht behinderten Kindern und Jugendlichen an allgemeinbildenden Regelschulen unterrichtet werden. In Magdeburg gibt es im aktuellen Schuljahr 1.024 Förderschüler an neun Förderschulen und 547 Kinder und Jugendliche im gemeinsamen Unterricht.