header-placeholder


image header
image
Online Tafel Schoenebeck

„Tafel Schönebeck“ in den Startlöchern

Schönebeck, 30. Juni 2018


Am 1. Juli dieses Jahres nimmt die „Tafel Schönebeck“ der AWO in der Pestalozzistraße ihre Arbeit auf, zunächst mit den Ausgabestellen in Calbe, Biere und Schönebeck - ab August dann auch in Barby und Groß Rosenburg. 

Am Donnerstag wurde die Eröffnung gefeiert, und viel Prominenz gab sich ein Stelldichein. Arbeits- und Sozialministerin Petra Grimm-Benne sagte, dass sie sich eigentlich schämen müsse, wenn sie heute hier stehe, und sie meinte die Politik insgesamt, die es zulässt, dass es Tafeln geben müsse. Haupt- und Ehrenamt ergänzen sich (auch) beim AWO-Kreisverband, wenn hier künftig mit Lebensmittelspenden bedürftigen Menschen geholfen werden könne. 

Seit 25 Jahren helfen die Tafeln, nun soll auch im Altkreis Schönebeck das Versorgungssystem etabliert werden. Der AWO Kreisverband Salzland e.V. übernimmt dafür die OASE-Struktur der GESAS mbH. Diese arbeitet nach Tafel-Grundsätzen und versorgt seit 2011 in Calbe und seit 2016 in Schönebeck bedürftige Menschen mit Lebensmitteln und anderen Nonfood-Artikeln. Um die Versorgung zu optimieren und den wachsenden Zahlen der Bedürftigen gerecht zu werden, wird der AWO-Kreisverband zukünftig der Träger dieser und zusätzlicher Ausgabestellen sein. Geplant sind weitere Aktivitäten, wie ein Sozialcafé, ein Waschsalon und niedrigschwellige Beratungsangebote. 

Der Vorstandsvorsitzende des AWO-Kreisverbandes Salzland, Mario Kannegießer (l.), zitierte Klaus Töpfer, der von der Armut als giftigste Substanz der Welt sprach. 60.000 Helfer in 940 Tafeln gebe es in Deutschland, sie sind für 1,4 Millionen Bedürftige da. Für Sachsen-Anhalts AWO-Chefin Barbara Höckmann (r.) sind die Tafeln ein Indikator für eine gesellschaftliche Schieflage. So sind Tafeln wohl die einzigen Einrichtungen, die froh über eine Schrumpfung wären. Jedenfalls sollen mehr als „nur“ Lebensmittel ausreichen, sondern auch soziale Kontakte und Teilhabe schaffen. So haben Ines Grimm-Hübner und ihre Mitstreiterinnen von der AWO auch viel Kraft in den Aufbau der Schönebecker Tafel investiert. Dies würdigte auch Sachsen-Anhalts Landesvorsitzender der Tafeln Andreas Steppuhn, der 33 Tafeln mit 100 Ausgabestellen im Bundesland verzeichnet. Ines Grimm-Hübner (Mitte) indessen sucht noch nach einem geeigneteren Standort im Sinne „zentraler Anonymität“, wie es ausdrückte. Für die Stadt Schönebeck (Elbe) gratulierte in Vertretung des Oberbürgermeisters Ina-Babette Barann.


[-][-]

Foto: Mario Kannegießer, Ines Grimm-Hübner und Barbara Höckmann von der AWO.