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SACHSEN-ANHALT HEUTE: KiTa- und Schulverpflegung bleibt wichtiger Aspekt bei der Ernährungsbildung

Magdeburg (LVG). Nirgendwo in Deutschland können Kinder und Jugendliche in ihren KiTas und Schulen so preiswert ein warmes Mittagessen einnehmen wie in Sachsen-Anhalt. Mit durchschnittlich 2,22 Euro pro Mahlzeit im KiTa- und 2,52 Euro im Schulbereich sind die aktuellen Verpflegungsangebote zwischen Arendsee und Zeitz im Vergleich zu 2008 zwar gestiegen, liegen aber noch immer um rund zehn Prozent unter den bundesweiten Durchschnittspreisen sowie deutlich unter dem für eine gesunde Ernährung nach wissenschaftlichen Empfehlungen nötigen Niveau. Insgesamt aber hat sich die Verpflegung in den KiTas und Schulen des Landes in den vergangenen Jahren dennoch verbessert. 


Das ergab eine landesweite Befragung der Vernetzungsstelle KiTa- und Schulverpflegung, deren Ergebnisse Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto) am Montag, 15. Januar 2018, gemeinsam mit Melanie Kahl, Fachbereichsleiterin der LVG und Leiterin der Vernetzungsstelle, in Magdeburg vorstellte.

 

„Wenn wir Heranwachsende fördern wollen, dann gehört dazu auch eine gute Gemeinschaftsverpflegung an Kitas und Schulen, die für jeden erschwinglich ist“, sagte Ministerin Grimm-Benne. Aufgrund der hohen Betreuungsquoten in Sachsen-Anhalt sowie der langen Schultage inklusive Fahrtwege könne ein Mittagessen in den Bildungseinrichtungen gemeinsam mit ernährungspädagogischen Maßnahmen ein gesundes, ausgewogenes Essverhalten der Jüngsten mit prägen.

 

Die Ministerin betonte, dass Sachsen-Anhalt über eine sehr gute Versorgungsstruktur verfügt. Flächendeckend wird Kindern und Jugendlichen in KiTas und Schulen eine Mittagsverpflegung angeboten, wobei das Essen meist zentral in Großküchen gekocht und warm angeliefert wird. Mit dessen Qualität ist die Mehrzahl der Bildungseinrichtungen (75 % der KiTas und 66 % der Schulen) zufrieden bis sehr zufrieden, was sich auch in einer im Vergleich zu den Vorjahren zunehmenden Zahl mitessender Schülerinnen und Schüler zeigt.

 

Ein weiteres erfreuliches Ergebnis der Befragung: die Qualitätsverbesserung des Essens und der Rahmenbedingungen stehen zunehmend im Fokus der Akteure. In mehr als jeder zweiten Kindertageseinrichtung und jeder dritten Schule des Landes sind die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für die Gemeinschaftsverpflegung von Kindern und Jugendlichen inzwischen bekannt. Deren Kernstück: die Optimierung des  Lebensmitteleinsatzes in einem Zeitraum von vier Wochen, um ein gesundes und abwechslungsreiches Speisenangebot zu ermöglichen. Während Obst und Gemüse täglich angeboten werden sollte, gilt dies für Fleisch und Wurst nach den DGE-Vorgaben nur an acht von 20 Verpflegungstagen. 2016 war der Anteil der Menülinien, die der Maximalvorgabe entsprachen, erstmals höher als der, die häufiger als acht Mal im Monat Fleisch anboten. Deutlich zu wenig auf den Speiseplänen stehen aber nach wie vor Rohkost, Obst, Seefisch und Vollkornprodukte. Sehr verbessert hat sich die Getränkeversorgung: in Dreiviertel der KiTas steht ständig Trinkwasser zur Verfügung, in knapp 80 Prozent der Einrichtungen ungesüßter Tee. Jede vierte der befragten KiTas in Sachsen-Anhalt verfügt mittlerweile über einen Trinkbrunnen. In fast jeder zweiten Schule wird zum Mittagessen ein Getränk gereicht.

 

Verbesserungsbedarf gibt es bei  den Rahmenbedingungen. Zwar hat sich im Vergleich zu 2008 der Anteil der Schulen, die eine längere Mittagspause anbieten, beinahe verdoppelt. In zwei Dritteln der Schulen des Landes haben die Lernenden jedoch maximal eine halbe Stunde Mittagspause, empfohlen werden 60 Minuten.

 

Die Ergebnisse der Befragung sind zu finden unter www.kita-und-schulverpflegung.de.


Die bei der Landesvereinigung für Gesundheit angesiedelte Vernetzungsstelle  KiTa- und Schulverpflegung engagiert sich seit acht Jahren für eine qualitativ bessere Gemeinschaftsverpflegung von Sachsen-Anhalts Kindern und Jugendlichen. Mit  einem zusätzlichen Projekt soll künftig mehr Ausgewogenheit analog den DGE-Empfehlungen auf die Speisepläne kommen, indem der Anteil an Gemüse und Vollkorn durch Alternativen zu Fleischgerichten erhöht wird. Dazu werden derzeit gesunde, schmackhafte und von Kindern und Jugendliche akzeptierte vegetarische Gerichte erprobt und den Caterern im Land später zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt.