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Magdeburg: Apotheker kritisieren Blockade-Haltung der SPD im Koalitionsausschuss.

Magdeburg, 31. März 2017*– „Jetzt heißt es umso mehr, die Apotheke vor 
Ort zu stärken. Immerhin waren sich in diesem Punkt bisher alle Parteien 
einig. Da dasvon Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geplante 
Verbotdes Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln im 
Koalitionsausschuss am Mittwochabend (29.3.17) nicht beschlossen wurde, 
werden wir uns nun noch intensiver für den Erhalt der wohnortnahen 
Arzneimittelversorgung einsetzen“, erklärt *Dr. Jens-Andreas Münch, 
Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.

Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes, ergänzt: 
„Unsere Apotheken  und die sichere Versorgung unserer Patienten dürfen nicht dem 
Profitstreben ausländischer Versandhändler geopfert werden. Daher ist 
die Zielsetzung ganz klar: Die Festpreise für rezeptpflichtige 
Arzneimittel in Deutschland als wesentliches Steuerungsinstrument der 
wohnortnahen Versorgung für alle Bürger müssen bleiben. Das ist für uns 
unverzichtbar.“

Diese Forderung richtet Arnold nun ganz speziell an die 
SPD-Bundesführung. Denn in Gesprächen auf kommunaler sowie Landesebene 
sprachen sich zahlreiche SPD-Politiker deutlich für das geplante 
Gesetzesvorhaben zum Verbotdes Versandhandels mit rezeptpflichtigen 
Arzneimitteln aus. „Also werden wir die positiven Signale aus der 
SPD-Kommunal- und Landespolitik noch intensiver nach Berlin tragen. Und 
wir werden die Probleme rund um die sichere Arzneimittelversorgung im 
kommenden Bundestagswahlkampf thematisieren.“

Wichtig ist, alle Patienten weiterhin schnell, sicher und wohnortnah mit 
Arzneimitteln einschließlich individuellen Rezepturen sowie anderen 
Gesundheitsprodukten zu versorgen, wenn erforderlich bis ans 
Krankenbett. „Wir sind die Arzneimittel-Experten und informieren und 
beraten persönlich unsere Patienten zur richtigen Anwendung ihrer 
Medikamente, zu weiteren Gesundheitsfragen und auch im Notfall sichern 
wir die Arzneimittelversorgung ab. Problematisch ist allerdings, dass 
die SPD momentan die Interessen ausländischer Versender über das Wohl 
der Patienten, die auf eine flächendeckende Versorgung in Stadt und Land 
angewiesen sind, und über die Interessen von über 150.000 Mitarbeitern 
in den Apotheken gestellt hat“, erklärt Apotheker Mathias Arnold.

Am 19. Oktober 2016 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) 
entschieden, dass ausländische Versandanbieter sich im Gegensatz zu den 
öffentlichen Apotheken in Deutschland nicht an die Festpreisbindung für 
verschreibungspflichtige Arzneimittel halten müssen. Um die daraus 
resultierenden Probleme zu lösen, setzt sich die Apothekerschaft in 
Sachsen-Anhalt für ein Versandverbot rezeptpflichtiger Medikamente ein, 
wie es auch ein Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums vorsah, 
der von der SPD nicht mitgetragen wird. Von dem Ziel, den 
Arzneimittelversand auf nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel zu 
beschränken, wie es 21 EU-Staaten praktizieren,werden wir nicht 
abrücken. Denn das ist ein Baustein, um die hohe Qualität und Sicherheit 
der Arzneimittelversorgung im Sinne der Patienten und der Gesellschaft 
zu erhalten.