header-placeholder


image header
image
uganda 162449 960 720

Uganda: Reise- und Sicherheitshinweise

Stand 24.10.2017


Landesspezifische Sicherheitshinweise


Die Unruhen im Osten der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan haben gelegentlich Auswirkungen auf angrenzende Gebiete in Uganda, insbesondere durch Zustrom von Flüchtlingen. Da nicht auszuschließen ist, dass Gefechte zwischen kongolesischer Armee und Rebellen auch in unmittelbarer Grenznähe zu Uganda stattfinden, sollte eine Annäherung direkt an die ugandisch-kongolesische Grenzlinie im Südwesten und Westen Ugandas vermieden werden. Besuche der ugandischen Nationalparks in diesem Gebiet und in den anderen Regionen Ugandas sind möglich. 

Demonstrationen und Proteste aus politischen und sozialen Gründen können sich spontan entwickeln und unvorhersehbar eskalieren. Reisenden wird empfohlen, sich über lokale Medien informiert zu halten und Menschenansammlungen zu meiden.

Verhalten in der Öffentlichkeit
Gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen sind in Uganda seit der Kolonialzeit strafbar. Seit Unabhängigkeit Ugandas ist keine gerichtliche Verurteilung auf der Grundlage dieser Strafvorschriften mehr erfolgt. Eine aktive Verfolgung Homosexueller durch Staatsorgane findet nicht statt. Homosexualität ist jedoch quer durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch stark tabuisiert. Dies gilt auch für den öffentlichen Austausch von Zärtlichkeiten unter Heterosexuellen. Deshalb ist dringend zurückhaltendes Verhalten in der Öffentlichkeit angezeigt. Zurückhaltung wird auch bezüglich des Tragens vielfach als unangemessen empfundener Kleidung (z. B. kurze Miniröcke) empfohlen.

Terrorismus
Angesichts möglicher Aktivitäten terroristischer Gruppen wird, wie in anderen Ländern dieser Region, auch in Uganda zu erhöhter Vorsicht geraten.
Im Sommer 2010 wurden in der Hauptstadt Kampala Bombenanschläge verübt, bei denen es Todesopfer und viele Verletzte gab. Laut Angaben der ugandischen Behörden konnte im September 2014 ein weiterer Terroranschlag der somalischen Al-Shabab-Miliz in Kampala vereitelt werden. Auch weiterhin ist von einer Gefährdung insbesondere weicher Ziele auszugehen. Es wird daher zu besonderer Vorsicht und erhöhter Wachsamkeit - insbesondere  an öffentlichen  Orten wie etwa Einkaufszentren - geraten. Größere Menschenansammlungen sollten gemieden werden.

Kriminalität
Nach Einbruch der Dunkelheit sollte – mit Ausnahme der größeren Straßen im Zentrum Kampalas, die als relativ sicher gelten – auf Spaziergänge verzichtet werden. Dies gilt insbesondere für die Außenbezirke der Hauptstadt. Nachtfahrten mit dem Kfz sind innerhalb von Kampala sowie auf der Strecke Kampala – Entebbe/Flughafen möglich.  Aufgrund schlecht beleuchteter Straßen, mangelnder Verkehrssicherheit vieler Fahrzeuge und der Fahrweise von Verkehrsteilnehmern wird ansonsten empfohlen, auf Nachtfahrten möglichst zu verzichten. Auch bei Tagesfahrten in städtischen Bereichen sollten Fenster und Türen regelmäßig von innen verschlossen bleiben, da es zu Diebstählen aus Fahrzeugen bei verkehrsbedingtem Halt im Straßenverkehr (Stau, Kreuzungen) bzw. langsamen Verkehrsfluss kommen kann. Besondere Vorsicht ist im Kreuzungsbereich um den Clock Tower und die Industrial Zone in Kampala angebracht. Taschen sowie andere Wertgegenstände sollten daher unbedingt verdeckt tra nsportiert werden. In Hotels ist darauf zu achten, dass Türen und Fenster verriegelt und bei Anwesenheit nur von innen geöffnet werden können. Bei Abwesenheit sollten keine Wertsachen im Zimmer aufbewahrt werden.

Wegen des deutlich erhöhten Unfallrisikos wird von der Nutzung von Motorradtaxis ("Boda Bodas") grundsätzlich abgeraten. Darüber hinaus kommt es immer wieder, insbesondere nachts, zu teilweise schwerwiegenden Übergriffen von Motorradtaxi-Fahrern auf unbegleitete Passagiere. Insbesondere das bei jungen Leuten beliebte Partyviertel Kissementi mit seinen Bars und Clubs war dabei Ausgangspunkt.

Reisen über Land
Bei Reisen innerhalb von Uganda wird generell zu Vorsicht und Wachsamkeit geraten.
Im Westen Ugandas kam es im Juli 2014 und erneut im März und April 2016 in den Bezirken Kasese und Bundibugyo zu Konflikten mit zahlreichen Toten. Hintergrund sind Streitigkeiten zwischen den Bakonzo aus dem Bantu-Königreich Rwenzururu und rivalisierenden Gruppen des davon abgespaltenen Königreichs Bamba.  Obwohl Sicherheitskräfte in der Region stark präsent sind, gab es bei weiteren Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des Königreichs Rwenzururu und Sicherheitskräften Ende November 2016 bis zu 60 Tote. Reisende sollten die Nachrichten aus dem Gebiet aufmerksam verfolgen und die Anweisungen der lokalen Behörden beachten.
Bei Reisen in die Region Karamoja im Nordosten sollte ein Aufenthalt direkt an der Grenze zu Kenia vermieden werden, da entlang der Grenze  ein erhöhtes Risiko von Übergriffen bewaffneter Banden (Viehdiebe) besteht. Beim Besuch des Kidepo-Nationalparks sollten ReisendeAbstand zur südsudanesischen Grenze halten und in Begleitung erfahrener Führer oder Reiseveranstalter reisen.

Straßenverkehr/Fahrten zum Flughafen Entebbe
Bei Reisen über Land, die in der Regel mit einem Kraftfahrzeug erfolgen, sollte ein zuverlässiges lokales Reiseunternehmen in Anspruch genommen werden. Erhöhte Unfallgefahr besteht aufgrund technischer Mängel an ugandischen Kraftfahrzeugen und überhöhter Geschwindigkeiten. Nächtliche Fahrten außerhalb Kampalas sind im besonderen Maße unfall- und überfallgefährdet und sollten unterlassen werden.
Für Fahrten mit Taxis auf der 45 km lange Straßenverbindung zwischen Kampala und dem internationalen Flughafen Entebbe sollten nur als seriös bekannte Taxi-Unternehmen herangezogen werden (beim Reiseveranstalter oder im Hotel zu erfragen). Bietet das Hotel einen Bustransfer vom und zum Flughafen, sollte dieser genutzt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen verschärft wurden, so dass die Fluggesellschaften empfehlen, drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.

In Entebbe ist das Malariarisiko deutlich höher als in Kampala. Da viele Flüge abends und nachts abgehen, sollte an verstärkten Mückenschutz und ggf. Kurzzeitprophylaxe mit Malarone gedacht werden.

Krisenvorsorgeliste
Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen, sich in die Krisenvorsorgeliste http://elefand.diplo.de/ einzutragen, um eine schnelle Kontaktaufnahme im Notfall zu ermöglichen.