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Reise News: Die Goethestadt Ilmenau am Thüringer Wald lädt zu Entdeckungen ein

16. Februar 2019

Bauhaus trifft Klassik

(djd). Mit ihr begann die Moderne in der Architektur und im Alltagsdesign: Die weltberühmte Kunstschule Bauhaus feiert in diesem Jahr ihr Jubiläum zum hundertjährigen Bestehen. Der Grundgedanke bei der Gründung war eine neue Verbindung von Handwerk und Kunst, die auch gesellschaftliche Unterschiede ebnen sollte. Neben den großen Wirkungsstätten in Weimar, Dessau oder Berlin wird dieser Geist auch in Ilmenau lebendig: Das GoetheStadtMuseum zeigt vom 7. April bis zum 18. August eine Sonderausstellung über den fast vergessenen Bauhausschüler Wilhelm Löber, der den geschichtsträchtigen Goethebrunnen in Ilmenau geschaffen hat und als Kunsthandwerker der beliebten "Rügen- und Fischlandkeramik" sehr populär war. Aber nicht nur deshalb lohnt sich ein Besuch in der reizvollen Goethe- und Universitätsstadt.

Wo Goethe zu Gast war

Am Marktplatz in Ilmenau lädt gleich neben dem prächtigen Renaissance-Rathaus das GoetheStadtMuseum ins barocke Amtshaus ein. Gebaut als gräflicher Witwensitz, wurde es im 18. Jahrhundert zum Dienstsitz und zum Gästehaus für Johann Wolfgang von Goethe, der bei seinen zahlreichen Aufenthalten in Ilmenau stets das südöstliche Eckzimmer bewohnte. Die Dauerausstellung zeigt sein Leben und Wirken als Dichter, Beamter und Naturforscher. In der Sonderausstellung über den Kunsthandwerker, Grafiker und Bildhauer Wilhelm Löber sind neben der Rügenkeramik der 1970er-Jahre auch historische Fotos verschollener Werke der 1920er-Jahre zu sehen, Zeichnungen, Drucke und Skulpturen. Um Löbers steinernen Goethebrunnen zu betrachten, genügt ein kurzer Spaziergang zum Ilmenauer Friedhof. Das expressive Kunstwerk von 1932 mit der Inschrift "Stirb und Werde!" galt im Nationalsozialismus als "entartete Kunst", wurde aber erstaunlicherweise nur verhüllt und blieb erhalten. Ein virtueller Stadtrundgang, Führungen und alle weiteren Informationen sind unter www.ilmenau.de zu finden.

Von Ilmenau in den Thüringer Wald

Der Goethebrunnen, der zum hundertsten Todestag des Universalgelehrten eingeweiht wurde, ist eine Station des beliebten Goethewanderweges auf dessen historischen Spuren. Diese 20 Kilometer lange Tour von Ilmenau nach Stützerbach ist als Qualitätsweg preisgekrönt, ebenso wie die 25 Kilometer lange Route "Von Bach zu Goethe", die Ilmenau mit Arnstadt verbindet. Weitere gut beschilderte Themenwege zum Wandern oder Spazierengehen führen von Ilmenau aus in den Thüringer Wald, zu urzeitlichen Fundstellen und geologischen Sehenswürdigkeiten, rund um die Gräben und Teiche, die einst für die Wasserkraft in den Bergwerken angelegt wurden, oder auf den Hausberg Kickelhahn mit einem historischen Aussichtsturm und dem legendären Goethehäuschen.



Foto: Der Goethebrunnen auf dem Ilmenauer Friedhof mit ausdrucksvollen Reliefs und großzügigen Schöpfbecken. / © djd/Stadtverwaltung Ilmenau/B. Schmidt

Titel-Foto: Auf dem Ilmenauer Marktplatz steht links das prächtige Rathaus, gleich daneben liegt das GoetheStadtMuseum im historischen Amtshaus. / © djd/Stadtverwaltung Ilmenau/Markus Schweitzer