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Pflege app 17

Gesundheit-News: Pflegende Angehörige - Unterstützung durch digitale Angebote

17. Mai 2021

Neben wenigen brauchbaren Apps haben Angehörige auch die Möglichkeit, auf Online-Pflegekurse zurück zu greifen. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Das Wichtigste in Kürze:

Es gibt erst wenige brauchbare Apps zur Unterstützung in der häuslichen Pflegesituation.

Pflegende Angehörige haben auch die Möglichkeit, auf Online-Pflegekurse zurück zu greifen. Diese werden meist kostenfrei von den Pflegekassen angeboten.

Apps für pflegende Angehörige

Das Angebot von Apps für pflegende Angehörige entwickelt sich noch. Es gibt Apps zur digitalen Selbsthilfe, zur Information und auch mit Anleitungen zu bestimmten pflegerelevanten Problemen.

Es ist wichtig, auf ein Angebot aus Deutschland zu achten, denn es gibt viele schlecht übersetzte Apps aus anderen Ländern (Indien, Großbritannien, Südamerika, USA), die für pflegende Angehörige in Deutschland nicht hilfreich sind. Das liegt vielfach daran, dass nicht berücksichtigt wird, welche Leistungen und Angebote es hierzulande gibt. Oder die Übersetzungen sind einfach ausgesprochen schlecht.

Hilfreich können Angebote sein, die von Kranken- bzw. Pflegekassen angeboten werden.

Worauf sollten Sie achten?

Damit Sie die App auch wirklich nutzen können, sollten die folgenden Anforderungen erfüllt sein:

deutschsprachig und für Deutschland geltend

die letzte Aktualisierung sollte nicht mehr als ein Jahr her sein und kostenfrei

die App sollte folgendes Angebot beinhalten:

Hilfen für Pflegesituationen bieten, evtl. dargestellt in Videos

Informationen zu den Leistungen der Pflegeversicherung

Informationen zu entlastenden Angeboten für pflegende Angehörige

Checklisten für bestimmte Themen (z.B. Krankenhausaufenthalt)

Wo finde ich Apps?

Durch die Suche über die üblichen Suchmaschinen oder im Google Play Store bzw. App Store. Unter Umständen ist etwas Geduld erforderlich, da auch völlig andere Angebote angezeigt werden (z.B. Apps zur Tierpflege).

GUT ZU WISSEN: Selbsthilfe-App speziell für pflegende Angehörige

Die App "in.kontakt" unterstützt den Austausch pflegender Angehöriger. Sie ist ein Angebot der Selbsthilfe wir pflegen NRW e.V. und wird gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit und die Techniker Krankenkasse. Die APP ermöglicht pflegenden Angehörigen einen sicheren und geschützten Austausch.

Online Pflegekurse

Pflegende Angehörige haben auch die Möglichkeit, auf "Online-Pflegekurse" zurückzugreifen. Hier werden konkrete Pflegetechniken, wie z.B. die Ganzkörperwäsche oder rückenschonende Lagerungstechniken durch Videos und Fotos gezeigt. Fachtexte und Checklisten ergänzen das Angebot.

Vorteil: Sie können sich die App/den Kurs überall ansehen und sind nicht zeit- und ortsgebunden.

Nachteil: Sie können nicht unter praktischer Anleitung üben und sich nicht mit anderen pflegenden Angehörigen austauschen.

Es gibt auch hier Kurse zu den "Grundlagen der häuslichen Pflege". Inhaltlich werden darin die gleichen Themen wie in einem Pflegekurs vor Ort angeboten. Sie können einen solchen Kurs auch zur Auffrischung Ihres Wissens nutzen.

Auch für Online-Pflegekurse gibt es Angebote zu speziellen Themen, z.B. zur Pflege von Menschen mit Schlaganfall, Alzheimer und Demenz, Wohnen und Pflege im Alter.

Wer bietet online-Pflegekurse an?

Die Kurse werden entweder von den Pflegekassen selbst angeboten (z.B. das Kursangebot curendo) oder es gibt Kooperationen mit einem Angebot (z.B. mit dem Kursangebot "Angehörige pflegen"). Das Angebot wird von den Pflegekassen kostenfrei vorgehalten.

Internetseiten für pflegende Angehörige

Zum Thema Pflege finden Sie es eine große Informationsflut im Internet. Das macht es schwierig, verlässliche Informationen zu finden, da auch viele Anbieter von Leistungen aktiv sind. Wir geben Ihnen einige Hinweise, womit Sie Ihre Suche beginnen können.

Wo finden Sie informative Seiten zum Thema Pflege?

Informationen zu den Themen rund um die Pflege und die Leistungen der Pflegeversicherung finden Sie auf den Internetseiten der Verbraucherzentrale und in den Ratgebern zum Thema Pflege, z.B. Pflege zu Hause.

Das Bundesgesundheitsministerium hält auf den Seiten zum Thema Pflege umfangreiche Informationen vor. Dort finden Sie auch Broschüren zum Thema, die Sie sich herunterladen oder bestellen können: den Ratgeber Pflege, den Ratgeber Demenz und die Pflegeleistungen zum Nachschlagen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hält hilfreiche Adressen und Links zu den Themenfeldern Beratung, Demenz, Geld, Wohnen und Recht bereit.

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), informiert z.B. zu den Themen Inkontinenz, Tipps zum sicheren Umgang mit dem Rollator, Gewalt vorbeugen, Demenz und zum schwierigen Thema Gewalt in der Pflege.


Text: Verbraucherzentrale Bundesverband