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Arbeitsgruppe berät über Denkmalschutz und soziale Grundsicherung für Menschen mit Behinderungen

Landeshauptstadt Magdeburg - 16. November 2017


Einladung zur 86. Sitzung der AG Menschen mit Behinderungen am 23.11.

Die kommunale Arbeitsgruppe Menschen mit Behinderungen der Landeshauptstadt Magdeburg trifft sich am kommenden Donnerstag, den 23. November, um 13.30 Uhr zu ihrer 86. Sitzung. Sie findet im Franckesaal des Alten Rathauses statt.

Ständiges Thema der Arbeitsgruppe ist die Verbesserung der Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr, im städtischen Raum und bei öffentlich zugänglichen Bauten. Dazu sind Vertreter der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), des Stadtplanungsamtes und des Tiefbauamtes anwesend. Zudem ist auch die Untere Denkmalschutzbehörde eingeladen, da in diesem Zusammenhang über die Vereinbarkeit des Denkmalschutzes mit den heutigen Anforderungen an eine barrierefreie Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Gebäuden beraten werden soll.
 
Gelungene Praxisbeispiele wie das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, das Alte Rathaus oder die Johanniskirche zeigen, dass beide Aspekte, Denkmalschutz und Barrierefreiheit, keine Gegensätze sein müssen. Insbesondere im Hinblick auf die Sanierung der Stadthalle oder Hyparschale ist eine denkmalgerechte und barrierefreie Gestaltung ein wichtiges Thema.
 
Außerdem stehen Berichte über die Betreuung und Beratung von Menschen mit Behinderungen im Jobcenter und im Sozial- und Wohnungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg auf der Tagesordnung. Die Zahl behinderter Kundinnen und Kunden des Jobcenters ist zwar zurückgegangen, dennoch sind viele Betroffene auf Leistungen der Grundsicherung nach dem SGB II und XII oder der Eingliederungshilfe angewiesen. Informiert werden soll dabei auch über die Umsetzung der nächsten Stufe des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) ab 2018.
 
Hintergrund
An der kommunalen AG Menschen mit Behinderungen beteiligen sich Mitglieder von Behindertenverbänden und -vereinen, Stadträte, Mitarbeiter von Fachbereichen der Stadtverwaltung und engagierte persönlich betroffene Aktive. Die AG wurde 1999 als beratendes Gremium und Forum für die Belange behinderter Menschen gegründet.
 
Zum Jahresende 2015 lebten in Deutschland mehr als zehn Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Darunter waren 7,6 Millionen Schwerbehinderte, was einen Anteil von 9,3 % der Gesamtbevölkerung ausmachte.
 
In Sachsen-Anhalt waren im vergangen Jahr etwa 194.000 anerkannte Schwerbehinderte registriert. Mit einem Anteil von 8,6 % der Bevölkerung liegt die Zahl etwas unter dem Bundesdurchschnitt. Die Tendenz ist jedoch steigend. Noch vor zwei Jahren waren es 180.200 Betroffene.
 
In Magdeburg sind mit Stand vom Dezember 2016 rund 18.300 Menschen amtlich als Schwerbehinderte anerkannt (7,6 %). Damit ist die Anzahl der Betroffenen seit 2013 um etwa 1000 angestiegen. Schließt man die Behinderten mit einem Grad der Behinderung (GdB) unter 50 ein, sind etwa 25.000 Menschen betroffen (11 %).
 
Von den Magdeburger Schwerbehinderten sind rund 10.000 in ihrer Mobilität wesentlich beeinträchtigt (Merkzeichen aG und G). Schätzungsweise sind mindestens 2.000 von ihnen auf einen Rollstuhl angewiesen. 274 sind blind, 196 gehörlos und ca. 4.700 haben Anspruch auf die Mitnahme einer Begleitperson im ÖPNV (Merkzeichen B). Als hilflos gelten ca. 2.200 Menschen (Merkzeichen H). Fast 2.300 Magdeburger besitzen das Merkzeichen RF und zahlen aufgrund von Seh- oder Hörbehinderung oder schwerer Behinderung einen ermäßigten Rundfunkbeitrag, soweit sie nicht wegen geringen Einkommens ganz befreit werden. 61 % der Betroffenen sind bereits 65 Jahre und älter, während nur 2,4 % jünger als 18 Jahre sind; 52 % der Behinderten sind weiblich.
 
An den beiden Magdeburger Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind rund 1.050 Betroffene beschäftigt. Etwa 880 Menschen mit Behinderungen leben in stationären Einrichtungen (Heime bzw. Wohnstätten an den Werkstätten).
 
Rund 8.000 Magdeburger sind pflegebedürftig, über 3.000 von ihnen werden in stationären Einrichtungen gepflegt, die übrigen in der Familie oder von ambulanten Pflegediensten.
 
Nach der Arbeitslosenstatistik der Agentur für Arbeit waren im September 2017 in Magdeburg 371 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet (Vorjahrsmonat: 418), davon rund zwei Drittel im Bereich des SGB II (Jobcenter).
 
Bei der Beschäftigung von Schwerbehinderten ist Sachsen-Anhalt bundesweites Schlusslicht. Die beschäftigungspflichtigen Unternehmen beschäftigen nur 3,6 % Schwerbehinderte, im Bundesdurchschnitt sind es 4,7 %.