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Magdeburg-News: Rechtsextremismus-Experte Andreas Speit in der Stadtbibliothek

Donnerstag, den 24. September 2020

Auftakt der Lesereise zum Thema „Völkische Landnahme“

Seit zwei Jahrzehnten zählt Andreas Speit zu den ausgewiesenen Kennern des Rechtsextremismus und seiner einschlägigen Szene. Im vergangenen Jahr versuchten interessierte Kreise, das weitere Erscheinen seines aktuellen Buchs „Völkische Landnahme“ mit einer regelrechten Welle von Abmahnungen zu unterbinden – doch letztlich erfolglos. Am Montag, 28. September, ist der Journalist und Autor mit der zweiten Auflage des Bandes um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek zu Gast.   

Sie kaufen Gutshöfe, siedeln sich mit ihren Familien und Gleichgesinnten in entlegenen Regionen an, bewirtschaften Bauernhöfe, betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum. Sie bringen sich gezielt in örtlichen Vereinen und Bürgerinitiativen ein, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung der deutschen Heimat“ zu verhindern: Beharrlich versuchen Rechtsextreme seit geraumer Zeit in ländlichen Regionen „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben.

Auf der Basis jahrelanger Recherchen beleuchtet das von Speit gemeinsam mit Andrea Röpke verfasste Buch „Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos“ diese häufig unterschätzte Entwicklung und gibt erstmals einen Überblick über den wachsenden Einfluss rechtsextremer Netzwerke auf dem Land. Die investigativen Journalisten weisen nach, wie rechte Siedler den ländlichen Raum als Aktionsfeld nutzen, beleuchten aber auch die unheilvollen historischen Wurzeln sowie aktuelle Vernetzungen. Die solchermaßen „völkische Landnahme“ ist letztlich gegen die moderne und liberale Gesellschaft gerichtet, betont Andreas Speit; so herrschen denn auch alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor und nicht selten finden sich Anhänger von Verschwörungsmythen unter den braunen Aussteigern.

Andreas Speit stellt seine Reportage „Völkische Landnahme“ in den kommenden Tagen auf einer Lesereihe durch Sachsen-Anhalt vor, deren Auftakt die Buchvorstellung in der Stadtbibliothek Magdeburg ist. Der Hamburger Autor folgt dabei einer Einladung der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt sowie der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.

Alle interessierten Besucher sind zur Buchvorstellung mit Andreas Speit am Montag, 28. September, um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek, Breiter Weg 109, herzlich willkommen. Da die Platzzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung per E-Mail an maik.hattenhorst@stadtbibliothek.magdeburg.de sowie telefonisch unter der Rufnummer 0391 5404816 erforderlich. Der Eintritt ist frei.