Foto: Ein Schnäppchen machen oder sich
einen lange gehegten Wunsch erfüllen: Viele Gründe sprechen dafür, sich bei
Gebrauchtmotorrädern umzusehen
Sich für wenig Geld den Traum vom eigenen
Bike erfüllen: Gebrauchtmotorräder sind eine interessante Alternative für alle,
die nicht erst über viele Monate auf eine neue Maschine hin sparen möchten.
Oft verbergen sich hinter den Angeboten
echte Schnäppchen, manchmal aber auch "Pleiten", da die Maschine
schon einiges an technischen Defiziten aufweist. Umso wichtiger ist es, das
Gebrauchtmotorrad vor der Kaufentscheidung gründlich auf Herz und Nieren zu
überprüfen und sich nicht allein von der ersten Euphorie leiten zu lassen -
ganz besonders gilt das bei einem Kauf von privat.
Tipp 1: Das Gebrauchtmotorrad gründlich
überprüfen
Der Kauf von gebrauchten Motorrädern bei
einem Fachhändler birgt verschiedene Vorteile: Bei seriösen Anbietern werden
die Maschinen vorab gründlich durchgecheckt, in jedem Fall ist der Fachhändler
zu einer einjährigen Gewährleistung bei eventuellen Sachmängeln verpflichtet.
Fällt also erst nach dem Kauf ein Mangel
auf, ist der Händler in der Pflicht. Beim Kauf unter Privatleuten kommt es umso
mehr auf den Sachverstand des Käufers an, der das Gebrauchtmotorrad gründlich
in Augenschein nimmt.
Tipp 2: Einen eigenen Berater mitbringen
Ein Tipp dazu: Wenn Biker sich unsicher
fühlen, sollten sie einen technisch versierten Freund zur Besichtigung
mitnehmen oder - noch besser - darauf bestehen, das Wunschbike in einer
Werkstatt prüfen zu lassen. So kann ihnen manche unangenehme Überraschung
erspart bleiben. Eine Probefahrt mit dem Motorrad der Wahl ist vor der
Unterzeichnung des Kaufvertrages ebenfalls unverzichtbar.
Tipp 3: Checkliste für den technischen Zustand
mitnehmen
In jedem Fall bildet bei der Besichtigung
eine umfassende Funktionsprüfung den ersten Schritt: Wie ist der erste Eindruck
und wie ist der Pflegezustand des Gebrauchtmotorrades? Weisen Verkleidungen,
Lenker oder Endschalldämpfer Kratzspuren auf, die auf Stürze und Unfälle
hindeuten könnten?
Vorsicht ist erst recht geboten, wenn
sichtbar Öl austritt, etwa an der Vordergabel oder dem Motorblock. Verfügt das
Bike über einen Kettenantrieb, sollten Motorradfahrer auch die Antriebskette
überprüfen - wenn sie durchhängt oder rostend ist, sollten sie vorsichtig sein.
Tipp 4: Folgende Technik checken
Bremsen: Die Scheiben auf Absätze oder
Riefen überprüfen. Die Beläge sollten mindestens noch vier Millimeter stark
sein. Ein Warnzeichen sind ungleichmäßig abgenutzte Beläge.
Schlüssel und Bordwerkzeug sollten komplett
vorhanden sein, ebenso alle Papiere zu Ihrem Wunschmotorrad.
Beleuchtung: Hier sind keine Kompromisse
erlaubt. Stand-, Abblend- und Fernlicht, Bremslichter und Blinker sowie die
Instrumentenbeleuchtung müssen einwandfrei intakt sein.
Bereifung: Wie alt sind die Reifen? Wie
viel Profiltiefe weisen die Pneus auf? Sind äußerliche Beschädigungen sichtbar?
Vorsicht, wenn die Wunschmaschine lange gestanden hat. Dann könnten die Reifen
womöglich spröde geworden sein. Bei einem günstigen Gebrauchtbike fahren Käufer
auf jeden Fall sicherer, wenn sie direkt einen frischen, neuen Satz
Motorradreifen aufziehen - dieser bietet in jedem Fall den besten Grip. Gerade
Motorradreifen sollten nie bis zur gesetzlich zulässigen Grenze abgefahren
werden. Ein frühzeitiger Tausch sorgt für besseren Grip und somit mehr
Fahrsicherheit.
Stimmt die Fahrzeugnummer? Interessenten
sollten die Angabe in den Papieren mit der Nummer am Bike vergleichen, die
meist am Rahmen rechts unter dem Lenker eingeschlagen ist.
Tachometer: Wenn die Zeiger zittern, kann
dies auf eine defekte Tachowelle hindeuten.
Fazit: Den Kauf eines gebrauchten Motorrads
gut planen
Viele Fragen sind also rund um den Kauf
eines Gebrauchtmotorrades zu beachten. An einer Werkstattprüfung und einem
TÜV-Termin führt kein Weg vorbei, gerade bei einem Kauf von privat. Schließlich
benötigen Biker die Einschätzung des Experten auch, um einen realistischen
Preis verhandeln zu können. Kunden sollten sich nicht von der Liebe auf den
ersten Blick blenden lassen, sondern genau hinschauen - gerade auf den
technischen Zustand.
Text / Foto: djd/motorradreifendirekt.de