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Frau Unternehmerin pixabay

Magdeburg-News: IG Metall • Betriebsratsgremien werden weiblicher • Frauenförderung wirkt


veröffentlicht am Donnerstag, 6. Oktober 2022

• Ergebnisse der Betriebsratswahlen zeigen deutliche Zuwächse in weiblichen Gremien- und Führungspositionen
• Christiane Benner: „Gutes Entgelt, Vereinbarkeit und berufliche Entwicklung für Frauen sind Zeichen einer starken Arbeitswelt“
• BetriebsrätinnenTag in Leipzig fordert weitere Schritte zur Gleichstellung

Nach endgültiger Auswertung und Eingabe aller Stimmen der diesjährigen Betriebsratswahlen zeigt sich die IG Metall positiv gestimmt. Auf dem 5. BetriebsrätinnenTag der Gewerkschaft, der vom 05. bis 07. Oktober unter dem Motto „Gleichstellung Macht Zukunft.“ in Leipzig stattfindet, werden diese Ergebnisse der gewählten Frauen neben Workshops zu diversen Gleichstellungsthemen und einem Input der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dargestellt. 

Es zeichnet sich in den Wahlergebnissen ein klarer Trend ab: Die Betriebsratsgremien im Organisationsbereich der IG Metall werden weiblicher. Der Frauenanteil steigt auf 24,5 Prozent (2018: 23,6 Prozent). Fast ein Viertel der Gremienmitglieder sind damit weiblich. Der Anteil der wahlberechtigten Frauen liegt bei 20,8 Prozent und damit ca. einem Fünftel der Gesamtheit. Die Betriebsratsgremien sind also überdurchschnittlich weiblich.

Die Führungspositionen in den Gremien haben sich gegenüber der letzten Wahl ebenfalls verbessert, 16,4 Prozent der Betriebsrats-Vorsitzenden sind nun Frauen (2018: 14,8 Prozent). Noch bessere Ergebnisse finden sich bei den stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden, von denen jetzt 21,0 Prozent weiblich sind (2018: 19,7 Prozent). 

Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall zeigt sich zufrieden: „Die Ergebnisse der Kolleginnen zeigen, wie sehr sich gezielte Frauenförderung und damit Fortschritte in der Gleichstellung für die Durchschlagskraft weiblicher Betriebsratsarbeit bezahlt machen.“ 

In Betrieben mit Betriebsrat stehen die Chancen sehr viel besser, dass Frauen Arbeit und Leben gut vereinbaren können, sie bessere Aufstiegsmöglichkeiten haben und die Entgeltlücke geringer ist. Im Organisationsbereich der IG Metall sind die Frauenanteile unter den Beschäftigten in den letzten zehn Jahren angestiegen. 

Benner weiter: „Das starke Engagement der Kolleginnen, Angebote für Bildung, Weiterbildung und Förderung vor Ort und digital, haben zu diesen guten Wahlergebnissen geführt. Davon profitieren schlussendlich wir alle. Gutes Entgelt, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Vereinbarkeit – gerade im Schichtbetrieb – stehen deutlicher im Vordergrund, wenn der Frauenanteil in den Betriebsratsgremien höher ist. So werden Arbeitgeber attraktiv und dem Rückgang von Frauen unter den Bewerberinnen kann entgegengewirkt werden. Die IG Metall-Betriebsräte[...] haben das klar im Blick und sind gut für die Zukunft aufgestellt.“

Mitbestimmte Unternehmen sind besser gleichgestellt

Die konstant steigende Zahl der weiblich besetzten und geführten Betriebsratsgremien ist jedoch nur einer von vielen positiven Aspekten mitbestimmter Unternehmen. Sie sind auch in höherem Maße gleichgestellt. Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen führen zu besseren Bedingungen in der Bezahlung, der Arbeitszeit und der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf. Gezielte Frauenförderung ist so besser möglich – und führt zu besseren Ergebnissen. 

Für eine zeitgemäße Mitbestimmung – jetzt reformieren! 

Eine erfolgreiche, zeitgemäße Mitbestimmung setzt ein umfassendes, zeitgemäßes Betriebsverfassungsgesetz voraus. Die Bundesregierung muss hier endlich an den Start. Das würde auch Frauen und der Gleichstellung helfen! Denn es gibt Fortschritte. Aber von echter Gleichstellung von Männern und Frauen kann noch nicht die Rede sein. 

Im Reformvorschlag für das Betriebsverfassungsgesetz, den IG Metall und DGB vorgelegt haben, ist vorgesehen, die Handlungsmöglichkeiten für Betriebsräte mit Mitbestimmungsrechten deutlich zu verbessern. So sind unter anderem ein erzwingbares Mitbestimmungsrecht für die Qualifizierung und mitbestimmte Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit vorgesehen. 

Text: IG Metall
Foto: pixabay