„Wahlradar Gesundheit“ hilft bei der Orientierung
Apothekerkammer S-A, 12. August 2017). *Der Erhalt der flächendeckenden Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln hat für die 1.935 Apotheker und ihre Mitarbeiter im Land höchste Priorität. „Wir werden die Parteien, die voraussichtlich in Fraktionsstärke in den Bundestag einziehen, sehr genau unter die Lupe nehmen. Denn die Partei-Positionen zur Gesundheitspolitik sowie zur Arzneimittelversorgung sind sehr unterschiedlich“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch (Foto), Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Und ergänzt: „Wir empfangen in unseren Apotheken eindeutige Signale, dassunseren Patienten die wohnortnahe und persönliche Betreuung weiterhin sehr wichtig ist. Eine Videosprechstunde wünschen sich dagegen die wenigsten Patienten.“Für Heilberufler und Patienten Transparenz hinsichtlich der künftigen Ausrichtung der Gesundheitspolitik zu schaffen, ist das Ziel einer durch die Apotheker initiierten interaktiven Meinungsplattform. Einige Parteien setzen laut Wahlkampfaussagen verstärkt auf ein Modell,welches ausländischen Kapitalgesellschaften den Vorzug gibt. Das schwächt die Apotheken vor Ort,zuerst die auf dem Land. Andere Parteien vertreten dagegen die Ansicht, dass auch künftig die wohnortnahe Arzneimittelversorgung von großer Bedeutungund einer Fernversorgung durch einen anonymen Versandhandel vorzuziehenist.„Leide rwird das, was vorhanden ist und augenscheinlich gut funktioniert, als selbstverständlich hingenommen. Hat jedoch die Apotheke auf dem Land erst einmal ihre Türen verschlossen, dann ist es zu spät, um diese Entwicklung zurück zu drehen. Soweit darf es jedoch nicht kommen. Patienten brauchen in den meisten Fällendie Unterstützung des Apothekers, wenn es um die richtige Arzneimittelanwendung geht.Eine Arzneimittelversorgung, die sich an den Bedürfnissen der
Patienten orientiert, lässt sich nicht durch einen anonymen
Versandhandel absichern“, erklärt der Präsident der Apothekerkammer
seine Motivationfür einen eindringlichen Kandidatencheck.
Um belastbare politische Aussagen zur Zukunft der Apotheken zu bekommen,
nutzen die Apotheker das Instrument„Wahlradar Gesundheit“. In den neun
Bundestagswahlkreisen in Sachsen-Anhalt befragen ortsansässige
Pharmazeuten die Direktkandidaten der sechs großen Parteien dazu, welche
Herausforderungen sie im Gesundheitswesen bzw. in der
Arzneimittelversorgung sehen und wie sie die Lage vor Ort verbessern
wollen. Ziel der Initiative ist es, Diskussionen über die wichtigsten
Gesundheitsthemen im jeweiligen Wahlkreis anzuregen und
Transparenzbezüglich derPositionen der Kandidaten zu schaffen. Die
Apotheker sind flächendeckend leicht erreichbare Ratgeber und Helferin
Gesundheitsfragen, und das immer ohne vorherige Terminvereinbarung.Daher
soll in den kommenden Wochen die Rolle des Apothekers bei
Präventionsthemen erfragt werden. Zudem möchten die Apotheker und ihre
Mitarbeiterwissen, welche strukturelle Bedeutung derApotheke auch als
Arbeitgeber und Steuerzahlerin der regionalen Planung der jeweiligen
Parteizugedacht ist.
Die Webseitewww.wahlradar-gesundheit.de
<http://www.wahlradar-gesundheit.de/>bildet die Plattform für den
persönlichen Dialog zwischen Apotheker und Bundestagskandidat über die
Gesundheitsversorgung vor Ort. Die politischen Positionen werden auf
dieser Webseite zeitnah und ungekürzt für alle interessierten Bürger in
ganz Deutschland transparent gemacht und geben so einen Überblick, wie
sich die Kandidaten die künftige Gesundheitspolitik vorstellen.