(akz-o) In jüngster Zeit schauen sich Wissenschaftler und Ärzte
bei Verdauungsbeschwerden besonders die Darmbarriere ganz genau an. Wie wichtig
dieser „innere Schutzwall“ ist, hat nun auch eine aktuelle repräsentative
Online-Umfrage unter 201 Allgemeinmedizinern und 50 Gastroenterologen gezeigt:
Für 86 Prozent der Ärzte gilt eine gestörte Darmbarriere heute als „wichtiger
Faktor“ bei der Entstehung und Therapie von Darmerkrankungen.
Viele Mediziner untersuchen daher bei anhaltenden
Verdauungsbeschwerden und langfristigen Darmstörungen wie chronisch-entzündlichen
Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Reizdarm, Zöliakie und
Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Stabilität/Durchlässigkeit der
Darmbarriere – denn diese kann auch für die jeweilige Behandlung relevant sein.
Zur Stabilisierung der Darmbarriere setzt die Mehrheit der
Befragten auf Ernährungstherapie (81 Prozent), Probiotika (79 Prozent) und
pflanzliche Arzneimittel (45 Prozent). Studien an der Universität Leipzig und
Berliner Charité belegen zum Beispiel für Myrrhe – die Arzneipflanze des Jahres
2021 –, dass sie die Darmbarriere stabilisiert und vor schädlichen Einflüssen
schützen kann.
Probiotika und Myrrhe für einen starken Darm
79 Prozent der Mediziner sprechen sich darüber hinaus für
Probiotika aus, 65 Prozent für Probiotika in Kombination mit pflanzlichen
Arzneimitteln. Probiotika enthalten lebensfähige Mikroorganismen, wie zum
Beispiel Milchsäurebakterien. Ihr Einsatz kann dazu beitragen, die erste
Schutzschicht der Darmbarriere – das Darm-Mikrobiom – positiv zu beeinflussen. Aktuelle
Studien zeigen jedoch, dass sich die zugeführten Bakterien nur dann optimal
ansiedeln können, wenn das „Fundament“ mit gesunden und abdichtenden
Darmwandzellen und der darauf aufgelagerten schleimigen Mukusschicht vorhanden
ist. In Gesamtheit werden diese Schichten als Darmbarriere bezeichnet, die
idealerweise vorher und während der probiotischen Therapie stabilisiert wird –
zum Beispiel mit einem Myrrhe-haltigen Arzneimittel, das zur Stärkung der
Darmbarrierefunktion eingesetzt werden kann.
Darmbarriere im Fokus
„Bei vielen chronischen Darmerkrankungen gilt eine gestörte
Darmbarriere heute als maßgeblicher Faktor, der zu Fehlfunktionen führt, die
Entzündungen und Funktionsstörungen im Darm bewirken“, erklärt der
Gastroenterologe Prof. Dr. med. Martin Storr, Starnberg. Dementsprechend prüfen
die befragten Ärzte bei verschiedenen Darmerkrankungen die Stabilität der
Darmbarriere.
Text / Foto / Grafik: akz-o