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Klatsch Organspende

Magdeburg-News: Organspende: Jeder sollte darüber nachdenken

Magdeburg, 24. März 2019


Aktuell warten rund zehntausend Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan

Klatsch von Gisela Lichtenecker

Wohlwissend, wie viele Menschen auf eine Organspende hoffen, diskutiert CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge darüber in der Öffentlichkeit. So kürzlich in den Räumen der AOK in Magdeburg. Gemeinsam mit der Schauspielerin Jennifer Ulrich vom Verein „Junge Helden“ und Olympiasieger Hartwig Gauder, der sich im Verein „Sportler für Organspende“ engagiert, sprachen sie über dieses wichtige und auch heikle Thema. 

Fragt man die Menschen auf der Straße, ob sie bereit wären, nach ihrem Tod, ihre Organe zu spenden, äußert sich die Mehrzahl positiv.  Allerdings stagnieren die tatsächlichen Spendenzahlen. Aktuell warten ca. zehntausend Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Täglich sterben drei Menschen auf der Warteliste, weil sich kein passendes Organ findet. Es herrscht also schneller Handlungs- und auch Aufklärungsbedarf, so Tino Sorge, der natürlich auch über einen Organspendeausweis verfügt. 

Als Herztransplantierter konnte Hartwig Gauder vom „neuen“ Leben mit einem Spenderorgan berichten. Bei seiner Arbeit als Architekt infizierte er sich mit einem Virus, der sein Herz zerstörte. Nachdem er monatelang an ein Kunstherz gefesselt war, lebt er seit 1997 mit einem Spenderherz. Er spricht sich für eine im Bundestag angeschobene Widerspruchslösung aus. Denn eine Widerspruchsregelung würde jeden automatisch zum Organspender machen, sofern er oder seine Angehörigen nicht widersprechen. 

Die Schauspielerin Jennifer Ulrich engagiert sich im Verein Junge Helden und informiert Schüler über Organspende. Doch viele versuchen dem Thema aus dem Weg zu gehen. „Eine Widerspruchslösung hätte den Vorteil, dass sich jeder mit der Organspende beschäftigen muss“, so die Schauspielerin. 

Noch in diesem Jahr wird der Bundestag ein Gesetz über die Willenserklärung zur Organspende beschließen. „Ich setze mich für die doppelte Widerspruchslösung, bei der nicht nur der Patient selbst, sondern auch die Angehörigen einer Spende widersprechen können. Das ist kein Zwang zur Spende. Sondern die Verpflichtung, sich zumindest mit dem Thema auseinandersetzen. Das sollten wir uns zumuten.“, so Gesundheitspolitiker Tino Sorge.


Foto: Gesundheitspolitiker Tino Sorge (l.) hier mit Schauspielerin Jennifer Ulrich und Olympiasieger Hartwig Gauder diskutierte über das aktuelle Thema Organspende. (c) Fabian Herrmann