veröffentlicht am 3. April 2024
Invasive Arten erobern Deutschland und Europa – und bringen neue Krankheiten mit
Foto: Gerade an den schönsten Orten lauern im Sommer oft fiese Stechmücken – zunehmend auch tropische Arten, die Krankheiten übertragen können
(djd). Schwirren, sirren, stechen – in der warmen Jahreszeit ist man vor Mücken fast nirgends sicher.
Sie lauern im Wald, am See, auf der heimischen Terrasse und können den Aufenthalt im Freien zur Nervenprobe machen. Bis vor einigen Jahren war allerdings von einem Mückenstich nicht viel mehr zu befürchten als eine juckende Quaddel. Doch das könnte sich ändern, denn durch die mit dem Klimawandel steigenden Temperaturen werden zunehmend wärmeliebende Stechmückenarten bei uns heimisch, die eine wichtige Rolle bei der Übertragung tropischer Erkrankungen spielen.
Asiatische Busch- und Tigermücken wandern ein
Zu den invasiven Arten gehören zum Beispiel die Japanische und die Koreanische Buschmücke (Aedes japonicus und Aedes koreicus) sowie die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die laut Robert Koch-Institut eine herausragende Rolle spielt. Sie ist ein hocheffizienter Krankheitsüberträger und hat sich in einigen wärmeren Regionen Deutschlands schon dauerhaft angesiedelt. Die Tigermücke überträgt etwa das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Fieber und das Zika-Virus. Eine weitere aus den Tropen kommende Erkrankung, das West-Nil-Fieber, wird dagegen eher von einheimischen Mücken weitergegeben. Begünstigt durch wärmer werdende Sommer kommt es in Deutschland seit 2019 immer wieder zu Erkrankungen.
Mückenstiche möglichst vermeiden
Da also Mückenstiche zunehmend nicht mehr nur jucken, sondern auch krank machen können, sollte man sie möglichst vermeiden. Dafür empfiehlt das Bundesumweltministerium, im Freien helle, nicht anliegende Kleidung zu tragen und freie Hautstellen mit Insektenschutzmitteln zu schützen. Effektiv auf Abstand hält die lästigen Stecher etwa Anti Brumm Forte aus der Apotheke. Sein Wirkstoff DEET gilt als ein Goldstandard unter den Insektenschutzmitteln und wird auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Tropen empfohlen. Weitere Infos dazu gibt es unter
www.antibrumm.de. Neben heimischen und tropischen Mückenarten hält das Mittel außerdem eine weitere Sorte tierischer Krankheitsüberträger, die Zecken, für bis zu fünf Stunden fern.
Brutstätten in Garten und Balkon entfernen
Zusätzlich zum Selbstschutz kann jeder auch etwas gegen die weitere Vermehrung von Stechmücken tun. Denn als Brutstätte brauchen sie Wasserstellen, und gerade die Asiatische Tigermücke nutzt für die Eiablage schon kleinste Pfützen. Man sollte deshalb im Garten oder auf dem Balkon immer darauf achten, dass Regentonnen gut abgedeckt, Vogeltränken regelmäßig erneuert und Wasserreste aus Gießkannen oder Topfuntersetzern restlos entfernt werden.
Text / Foto: djd/Anti Brumm/Image Source/Charles Gullung