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Buch vorlesen lesen pixabay

Magdeburg-News: Dirk Oschmann liest am 4. April in Magdeburg „Der Osten – eine westdeutsche Erfindung“



veröffentlicht am Montag, 3. April 2023

Magdeburg. Den Autzor Dirk Oschmann hat es in den zurückliegenden Wochen weit nach oben auf die Bestseller-Listen katapultiert. Seine Streitschrift "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung. Wie die Konstruktion des Ostens unsere Gesellschaft spaltet" ist ein wahrer Paukenschlag in den Feuilletons und weiteren Medien. Jetzt geht Dirk Oschmann auf Lesetour und zu seinen ersten Stationen gehört Magdeburg.

Ist die aktuelle Streitschrift von Dirk Oschmann ein lang ersehnter Befreiungsschlag gegen die westliche Übermacht oder eher das typische Gejammer eines Ostdeutschen? In wenigen Wochen ist das Buch "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung" auf die vorderen Ränge der Bestseller-Listen katapultiert und medial auf nahezu allen Kanälen zum Thema gemacht worden. Jetzt stellt sich der Autor Dirk Oschmann am 4. April um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek in einer öffentlichen Lesung der Diskussion.

Dem Leipziger Hochschullehrer geht es nicht nur um die Beschreibung eines bedauerlichen von Ungleichheit geprägten Ist-Zustands, sondern um die Zukunftsfähigkeit der hier lebenden Menschen. Sein Buch ist die Langfassung eines Feuilleton-Artikels aus dem vergangenen Jahr, der bereits hohe Wellen schlug. Für ihn steht fest: "Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird." Oschmann fragt, was es bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht werde. Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut - all das verbinde man wie selbstverständlich mit Ostdeutschland. Der Wissenschaftler will in seinem Buch offenlegen, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung, obwohl nicht selten nur geringe Kenntnisse über die Verhältnisse vor Ort vorhanden sind. "Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert", konstatiert er. Die Konstruktion des Ostens aus der Sicht von außen aber spalte letztlich die Gesellschaft dauerhaft und biete keine hoffnungsvolle Perspektive für die unterlegene Seite.

Dirk Oschmann, geboren 1967 in Gotha, ist nach mehrjährigen Forschungsaufenthalten im Ausland, u.a. in den USA, heute Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. 

Alle interessierten Gäste sind herzlich willkommen zur Lesung und Diskussion mit Dirk Oschmann am Dienstag, 4. April, um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek im Breiten Weg. Gemeinsam mit der Stadtbibliothek laden die Universitätsbuchhandlung Coppenrath & Boeser Magdeburg und die Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. an diesem Abend ein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Stadtbibliothek Magdeburg


Text: Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: pixabay