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Städtereise: Für Kunstsinnige ist Ottobeuren ein spannendes Pflaster

Sonntag, den 8. September 2019

Barock und Moderne


(djd). Das barocke Kloster mit seinen 82 Meter hohen Zwillingstürmen ist das Wahrzeichen Ottobeurens und lockt Jahr für Jahr Kunst- und Musikliebhaber ins Unterallgäu. Wer die Basilika betritt, ist überwältigt von der üppigen Ausstattung. Überall sind biblische Szenen und Figuren dargestellt, die von Malern und Stuckateuren des Spätbarock geschaffen wurden. Unter dem Querschiff trifft man jedoch auf ein modernes Kunstwerk: Ein buntes Glasfenster zeigt die Heilstaten Gottes an den Menschen und lädt den Betrachter zur Meditation ein. Der Maler Erich Schickling (1924-2012) entwarf das bunte Glasfenster 1987 eigens für die Bruder-Klaus-Krypta. 24 mächtige Pfeiler tragen hier das Querschiff der Basilika.

Begegnungsstätte für Kunst und Religion

Viele prächtige Hinterglasbilder und großformatige Malereien des Ottobeurer Künstlers zeigt die Erich-Schickling-Stiftung im nahe gelegenen Weiler Eggisried. Umgeben von einer weitläufigen Parklandschaft hat Schickling hier in über 60-jähriger Arbeit zusammen mit seiner Frau eine Begegnungsstätte für Kunst und Religion geschaffen und sich seinen Traum vom Einklang zwischen Natur, Architektur und Kunst erfüllt. Interessierte finden in dem Gebäudeensemble mit öffentlich zugänglicher Hauskapelle einen Ort der Besinnung. Regelmäßige Führungen durch die Ausstellungsräume, Lesungen und Konzerte laden zum intensiven kulturellen und religiösen Austausch ein (www.schickling-stiftung.de).

Museum für zeitgenössische Kunst

Ein weiteres Highlight für Kunstpilger befindet sich im Ortszentrum: das "Museum für zeitgenössische Kunst - Diether Kunerth". Mit seiner bronze- und messingfarbenen Eingangsfassade bildet es einen spannenden Kontrapunkt zur Basilika und wurde für seine Einbindung in den Ortskern mit zwei internationalen Architekturpreisen ausgezeichnet (www.mzk-diku.de). Neben Werken des ortsansässigen Künstlers Diether Kunerth zeigt das Museum in Wechselausstellungen Werke von nationalen und internationalen Malern, Grafikern und Bildhauern. Beispielsweise von Markus Lüpertz, einem Vertreter des Neoexpressionismus. Vom 18. Mai bis 11. August präsentiert er unter anderem seinen Sternzeichenzyklus mit zwölf handbemalten Bronzefiguren und zwölf Holzschnitt-Grafiken. Friedrich Hechelmann, Philipp Reisacher und Diether Kunerth haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Landschaft des Allgäus in ihrer Kunst darzustellen. Besucher des Museums erleben das Allgäu im "Phantastischen Realismus" von Friedrich Hechelmann. Die Bilder von Phillip Reisacher zeigen mehr Details, als man selbst in der Natur wahrnimmt, und in die farbenprächtigen Landschaftsbilder von Diether Kunerth ist auch der Mensch kunstvoll integriert.


Bild: Das Museum für zeitgenössische Kunst bildet einen spannenden Kontrapunkt zur barocken Basilika.

Foto: djd/Ottobeuren/Roland Halbe Fotografie Stuttgart