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SAN Statistik

16 890 Studierende in den MINT-Fächern in Sachsen-Anhalt im Wintersemester 2019/20

Dienstag, den 7. Juli 2020

Gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann stellte der Präsident des Statistischen Landesamtes, Herr Michael Reichelt, gestern im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz an der Hochschule Merseburg die neuesten Zahlen zu Studierenden in Sachsen-Anhalt vor. Der Fokus lag auf den „MINT-Studierenden in Sachsen-Anhalt“. Im Wintersemester 2019/20 studierten insgesamt 16 890 Frauen und Männer ein Fach aus dem Bereich Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik an 7 der 10 Hochschulen in Sachsen-Anhalt. 12 400 von ihnen studierten in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften und 4 490 Mathematik/Naturwissenschaften.

Somit studierten 31,0 % der insgesamt 54 406 Studierenden in Sachsen-Anhalt ein sogenanntes MINT-Fach. Die Anzahl der MINT-Studierenden ist seit dem Wintersemester 2009/10 um 1 129 Studierende zurückgegangen. In den letzten beiden Wintersemestern erfolgte wieder ein leichter Anstieg von 16 745 Studierenden 2017/18 auf 16 890. Während die Anzahl der deutschen Studierenden zwischen 2009/10 und 2019/20 um fast 1/4 (-3 906) zurückging, stieg die der ausländischen um 2 777 an.

Minister Willingmann sagte dazu: „In den vergangenen drei Jahren haben wir zahlreiche Großansiedlungen ins Land geholt sowie wegweisende Erweiterungen unterstützt. Ob die Batteriefabrik von Farasis in Bitterfeld-Wolfen, das Karosseriewerk von Porsche/Schule in Halle oder die Raffinerie von AMG in Zeitz – mit diesen Investitionen wird Sachsen-Anhalt zu einem Land der Zukunftstechnologien. Diesen Weg wollen wir fortsetzen und brauchen dafür gut ausgebildete Fachkräfte. Vor diesem Hintergrund ist der Rückgang der MINT-Studierenden in den vergangenen zehn Jahren durchaus alarmierend. Das gilt umso mehr, als auch in Sachsen-Anhalt aktuell mehrere tausend MINT-Stellen nicht besetzt werden können. Deshalb müssen wir erstens bei einheimischen Studierwilligen mehr Lust auf MINT machen, zweitens mehr ausländische MINT-Studierende im Land halten und drittens vermehrt auf qualifizierte Zuwanderung setzen und die Willkommenskultur stärken.“

In der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften war der am häufigsten gewählte Studienbereich sowohl insgesamt (3 486) als auch bei den ausländischen Studierenden (1 001) Informatik. Die 3 486 Studierenden dieses Bereiches entsprachen nicht nur 28,1 % aller Studierender dieser Fächergruppe sondern auch 6,4 % aller Studierenden in Sachsen-Anhalt. In der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften lagen die Studienbereiche Biologie (878) und Pharmazie (863) nahezu gleich auf. Der Studienbereich Pharmazie hatte in Sachsen-Anhalt einen deutlich größeren Anteil an allen MINT-Studierenden (5,1 %) im Wintersemester 2019/20 als der Bundesdurchschnitt (1,5 %) im Wintersemester 2018/19 war. Während in der Informatik und in der Pharmazie die Studierendenzahl seit 2009/10 um 500 bzw. 90 stieg, entwickelte sich der Studienbereich Biologie im betrachteten Zeitraum deutlich rückläufig (-298). In der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften verzeichneten die Studienbereiche Vermessungswesen (+142,2 %; +64), Architektur, Innenarchitektur (+45,0 %; +267) und Materialwissenschaft, Werkstofftechnik (+34,4 %; +64) prozentual die größten Zuwächse.

Den höchsten Anteil MINT-Studierender an allen Studierenden in Sachsen-Anhalt gab es 2019/20 an der Otto-von-Guericke-Universität (45,5 %; 
6 277), an der Hochschule Anhalt (41,4 %; 2 776) und an der Hochschule Merseburg (39,8 %; 1 182). Die meisten ausländischen MINT-Studierenden waren an der Otto-von-Guericke-Universität immatrikuliert (2 219). Die TOP 3 der Herkunftsländer der ausländischen Studierenden führte Indien 
(1 204) vor China (668) und Syrien (271) an. Auf alle Studienfächer gesehen, war Indien auf Platz 2 hinter China. Reichelt sagte: „Bemerkenswert ist, wie deutlich die Zahl der indischen Studierenden in Sachsen-Anhalt gestiegen ist. Sie stieg von 125 Studierenden im Wintersemester 2009/10 auf 
1 320 im Wintersemester 2019/20. Der Zuwachs ist den MINT-Fächern zuzuschreiben, 91,2 % der indischen Studierenden studierten im letzten Wintersemester MINT-Fächer.“

2019 schlossen 2 910 Studierende ihr Studium in einem MINT-Fach ab. In der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften waren 53,5 % aller Abschlüsse Master (1 148). In den anderen Fächergruppen schlossen im Schnitt nur 33,8 % der Studierenden mit einem Master ab. 88,4 % aller Studierenden der Ingenieurwissenschaften schlossen ihr Studium mit „gut“ oder besser ab. Bezogen auf alle Fächer gelang dies in Sachsen-Anhalt 84,6 % der Absolventinnen und Absolventen. In der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften war der Master mit einem Anteil von 36,6 % auch die häufigste Abschlussart. Auffallend in dieser Fächergruppe war der sehr hohe Anteil von Promotionen mit 19,9 % (152) aller Abschlüsse (764).

Mit einem Anteil von 70,7 % waren männliche MINT-Studierende im Wintersemester 2019/20 deutlich in der Überzahl. Im Vergleich zum Wintersemester 2009/10 konnten die weiblichen Studierenden die Geschlechterverteilung mit einem Plus von 0,7 Prozentpunkten nur gering verändern.