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Koma 8

Gesundheit-News: DAK-Gesundheit - Bundesweit immer mehr junge Komasäufer

8. Oktober 2020

Alkoholvergiftungen nehmen bei den Zehn- bis 15-Jährigen um 8,4 Prozent zu

Hamburg, Oktober 2020. Die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren ist bundesweit gestiegen: 2018 wurden 8,4 Prozent mehr Komasäufer in dieser Altersgruppe im Krankenhaus behandelt als im Jahr zuvor. Das zeigen bisher unveröffentlichte Zahlen der statistischen Landesämter, die der DAK-Gesundheit vorliegen. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Vor allem in den beiden größten Städten Hamburg und Berlin ist das Rauschtrinken bei Schülern und jungen Erwachsenen problematisch. Die DAK-Gesundheit wird deshalb ihre Präventionsbemühungen fortsetzen.

Die DAK-Gesundheit hat die aktuellsten Zahlen zum Komasaufen der einzelnen statistischen Landesämter gesammelt und ausgewertet. Durch eine Umstellung im Verfahren wurden diese Daten erst jetzt bekannt. Dabei zeigt sich, dass vor allem im frühen Jugendalter zwischen zehn und 15 Jahren das Rauschtrinken immer häufiger wird. Landeten 2017 noch 2.749 Kinder und Jugendliche aus dieser Altersgruppe volltrunken im Krankenhaus, waren es ein Jahr später bereits 2.979. Das ist ein Anstieg von 8,4 Prozent.

Insgesamt gingen die Fälle akuter Alkoholvergiftungen mit Klinikeinweisung zwischen 2017 und 2018 bei jungen Menschen zwischen zehn und 20 Jahren jedoch bundesweit um fünf Prozent zurück von 21.552 auf 20.469. „Der Rückgang der alkoholbedingten Krankenhauseinweisungen zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dennoch ist das Rauschtrinken gerade bei den ganz jungen Altersgruppen geradezu alarmierend.

Wir müssen deshalb weiterhin alle Kraft in die Aufklärung über die Gefahren des exzessiven Alkoholkonsums stecken“, sagt Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit. „Alkoholmissbrauch ist und bleibt eine große gesundheitspolitische Herausforderung in unserem Land. Je früher Kinder erste Rauscherfahrungen sammeln, desto höher ist ihr Risiko für einen problematischen Umgang mit Alkohol im Erwachsenenalter.“

Großstädte führen Negativ-Liste an

Im bundesweiten Vergleich führen die beiden größten Städte Hamburg und Berlin die Negativ-Tabelle an: In der Hauptstadt wurden innerhalb eines Jahres insgesamt 18,8 Prozent mehr Kinder und Jugendliche wegen einer akuten Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingewiesen.

Damit ist der Anstieg in Berlin mit Abstand am höchsten. In Hamburg hingegen fallen besonders die sehr jungen Jugendlichen als Komasäufer auf: Fast doppelt so viele (46,2 Prozent) Zehn- bis 15-Jährige wurden 2018 im Vergleich zum Vorjahr volltrunken in die Klinik eingewiesen. Die Hansestadt wird dabei dicht gefolgt vom nördlichen Nachbarn Schleswig-Holstein (45,3 Prozent). Positiv sticht vor allem Baden-Württemberg aus der Liste: Dort gingen alkoholbedingte Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen insgesamt um 16 Prozent zurück.

Bunt statt blau“ geht ins zwölfte Jahr

Die DAK-Gesundheit führt deshalb auch im Jahr 2021 ihre Präventionskampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ fort. Zum zwölften Mal sind Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwickeln.

An der Kampagne unter der Schirmherrschaft der Bundesdrogenbeauftragten Daniela Ludwig nahmen im Jahr 2020 mehr als 6.000 junge Künstler teil. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Wettbewerb in diesem Jahr in den Herbst hinein verlängert. Im November werden die Bundessieger bekanntgegeben. Zu gewinnen gibt es Geldpreise im Wert von über 12.000 Euro. Weitere Informationen gibt es unter www.dak.de/buntstattblau


Text / Foto: DAK-Gesundheit