Ostdeutschland altert und schrumpft – mit weitreichenden Konsequenzen für lokale Wohnungsmärkte.
Eine Studie der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts, des Leibniz-Instituts für Ökologische Raumentwicklung (IÖR) und von Prof. Gesine Marquardt, Inhaberin des Lehrstuhls für Sozial- und Gesundheitsbauten der Technischen Universität (TU) Dresden im Auftrag des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie beschäftigt sich mit den Herausforderungen des demographischen Wandels auf den ostdeutschen Wohnungsmarkt.
Die Studie stellt die sozioökonomischen Besonderheiten Ostdeutschland heraus und liefert eine Bestandsaufnahme des ostdeutschen Wohnungsmarktes. Kennzeichnend sind hohe Leerstandsquoten mit deutlichen Stadt-Land-Disparitäten, ein hohes Alter des Wohnungsbestandes sowie geringe Eigentumsquoten. Bis zum Jahr 2030 werden deutlich mehr als eine Mill. Wohnungen in Ostdeutschland leer stehen und es droht in Schrumpfungsregionen eine erneute Leerstandswelle.
In der Studie werden angesichts einer rasch alternden Gesellschaft auch die zu erwartenden Trends und Herausforderungen für den ostdeutschen Wohnungsmarkt hinsichtlich des altersgerechten Wohnraums untersucht. Es herrscht ein erheblicher Bedarf an barrierefreiem Wohnraum: In Ostdeutschland weisen nur rund 4,4 % der Wohnungen mit mindestens einer älteren Person weitgehend keine bzw. leichte Barrieren auf.
Außerdem analysieren die Forscher das aktuelle System aus Förderinstrumenten und Regulierungsmaßnahmen vor dem Hintergrund der anstehenden Herausforderungen. Die Länder setzten eigene Schwerpunkte in ihrer Wohnraumpolitik und begegnen bereits vielen Herausforderungen des demografischen Wandels. Insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen des künftigen Leerstands bedarf es jedoch weitergehender Anstrengungen.