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Deutschlandwetter im März 2021: Ein kontrastreicher März, mit viel Sonnenschein und zu wenig Niederschlag

Mittwoch, den 31. März 2021

Offenbach – Im März 2021 befand sich Deutschland oftmals im Einflussbereich von Hochdruckgebieten. Nur zur Monatsmitte konnte sich vorübergehend eine Westströmung aufbauen, mit der mehrere Sturm- sowie größere Niederschlagsgebiete über die Bundesrepublik rauschten und sich anschließend mit auf Nord drehenden Winden verfrühtes „Aprilwetter“ einstellte. In der aus polaren Regionen eingeströmten Kaltluft kam es zu Graupelgewittern, sowie zu Schneefällen und Sturmböen. Zum Monatsende verabschiedete sich der erste meteorologische Frühlingsmonat mit frühsommerlicher Wärme. Im Ergebnis war es ein warmer, niederschlagsarmer und recht sonniger März. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Große Temperaturgegensätze - von Polarluftvorstößen zu Frühsommergefühlen

Der Temperaturdurchschnitt lag im März 2021 mit 4,6 Grad Celsius (°C) um 1,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 wurde exakt der vieljährige Mittelwert erreicht. Einen nachhaltigen Frühlingsdurchbruch gab es im März erst zum Monatsende. Wiederholt fuhren die Temperaturen Achterbahn. Polarluftvorstöße mit mäßigen Nachfrösten in der ersten und zum Ende der zweiten Dekade sowie frühsommerliche Wärme am Monatsausklang erteilten dem Lenzmonat einen wechselhaften Charakter. Am 19. wurde mit -13,1 °C der deutschlandweit tiefste Wert aus Oberstdorf übermittelt. Am höchsten stiegen die Temperaturen am 30. und 31. mit sommerlichen Werten um 25 Grad.

Zeitweise „Aprilwetter“ mit Schnee- und Graupelschauern, aber insgesamt zu trocken

Im März fiel mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 57 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus ebenfalls bei rund 25 Prozent. Tiefdruckgebiete brachten allenfalls ab der zweiten Monatsdekade bedeutenden Niederschlag. Anfänglicher Regen ging in polarer Kaltluft, aber teilweise in Schnee- und Graupelschauer über. Regional entluden sich sogar Gewitter. In Lagen oberhalb 500 m zeigte sich zudem nochmal der Winter. Teilweise erreichte die Neuschneedecke in den Mittelgebirgen sowie in den Alpen mehr als 20 cm. Sankt Blasien-Menzenschwand (Südschwarzwald) meldete am 11. mit 46,9 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Die höchste Monatssumme wurde in Ruhpolding-Seehaus (Chiemgauer Alpen) mit fast 190 l/m² beobachtet. Am trockensten blieb es im Lee des Harzes. Hier fielen kaum 15 l/m².

Ein sonniger erster Frühlingsmonat

Mit 144 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung etwa 18 Stunden. Im Südwesten schien die Sonne mit bis zu 200 Stunden am häufigsten. Von der Lüneburger Heide bis zum Emsland war sie mit rund 100 Stunden seltener zu sehen.


Das Wetter in den Bundesländern im März 2021

(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im südwestlichen Bundesland erzielte der März eine Temperatur von 4,8 °C (3,6 °C). Zum Monatsende stiegen im Rheingraben die Höchstwerte sogar auf sommerliche Werte um 25 °C. Rund 50 l/m² (70 l/m²) Niederschlag brachten Regen, Schnee und auch Graupelgewitter. Dabei sandte Petrus dem Hochschwarzwald abermals einen Wintergruß. Zeitweise lagen oberhalb 800 m über 30 cm Schnee. Das im Südschwarzwald gelegene Sankt Blasien-Menzenschwand meldete am 11. mit 46,9 l/m² den deutschlandweit höchsten Tagesniederschlag. Aufgerundet 165 Stunden (117 Stunden) schien die Sonne. Damit war Baden-Württemberg die zweitsonnigste Region.

Bayern: Mit 3,9 °C (2,9 °C) war der Freistaat neben Sachsen das kälteste Bundesland. Reit im Winkl im Landkreis Traunstein zählte noch 29 Frosttage. Am Morgen des 19. ging in Oberstdorf die Temperatur auf -13,1 °C zurück. Es war der tiefste Deutschlandwert im März. Rund 40 l/m² (62 l/m²) Niederschlag sammelten die Niederschlagstöpfe ein. Die höchste Monatssumme wurde in Ruhpolding-Seehaus in den Chiemgauer Alpen, mit knapp 190 l/m² registriert. Ein für die Jahreszeit ungewöhnlich blitzreiches Gewitter zog am Abend des 4. mit Hagel über den nördlichen Landkreis Aschaffenburg hinweg. Oberhalb 500 m bildete sich in der zweiten Monatsdekade noch einmal eine Schneedecke aus, der es aber ab dem kalendarischen Frühlingsanfang zunehmend an den Kragen ging. Die Sonne schien nahe 155 Stunden (119 Stunden).

Berlin: Die Spreemetropole kam auf 5,3 °C (4,0 °C). Zudem registrierte der DWD rund 35 l/m² (37 l/m²) Niederschlag und gut 140 Sonnenstunden (121 Stunden). Berlin zählte zu den trockensten Gebieten in Deutschland.

Brandenburg: Hier ermittelten die Wetterstationen 4,7 °C (3,5 °C) und rund 30 l/m² (36 l/m²) Niederschlag. Demnach war Brandenburg die zweittrockenste Gegend. Die Sonne schien rund 140 Stunden (120 Stunden).

Bremen: Die Hansestadt war mit 5,7 °C (3,9 °C) neben NRW die zweitwärmste Region. Bei 55 l/m² (51 l/m²) Niederschlag strahlte hier die Sonne aufgerundet 115 Stunden (102 Stunden). Bremen belegte damit den letzten Platz der sonnenscheinärmsten Regionen.

Hamburg: Der Stadtstaat meldete 5,5 °C (3,9 °C). Mit abgerundet 60 l/m² (55 l/m²) Niederschlag und fast 120 Sonnenstunden (101 Stunden) war Hamburg die nasseste und zweitsonnenscheinärmste Region.

Hessen: Hessen erreichte eine Temperatur von 5,0 °C (3,8°C). Regengebiete, aber auch Schnee- und Graupelschauer mit örtlich eingelagerten Gewittern sowie Sturmböen, brachten in der Fläche nur 40 l/m² (62 l/m²) Niederschlag. Mit 150 Stunden (107 Stunden) war der März sehr sonnenscheinreich.

Mecklenburg-Vorpommern: Hier ergab die Märztemperatur im Mittel 4,5 °C (2,8 °C) und die Niederschlagsmenge knapp 40 l/m² (41 l/m²). 135 Sunden (114 Stunden) schien die Sonne.

Niedersachsen: In Niedersachsen wurden 5,3 °C (3,9 °C), durchschnittliche 55 l/m² (55 l/m²) und 120 Stunden (102 Stunden) gemessen. Von der Lüneburger Heide bis zum Emsland gab es mit etwa 100 Stunden die bundesweit geringste Sonnenscheindauer. Am 11. brachte Sturm „Klaus“ den Küsten Orkanböen. Der Leuchtturm „Alte Weser“ meldete dabei fast 130 km/h.

Nordrhein-Westfalen: NRW war neben Bremen mit 5,7 °C (4,5°C) das zweitwärmste und mit einer Niederschlagsmenge von fast 60 l/m² (71 l/m²) ein regenreiches Bundesland. Dazu zeigte sich die Sonne aufgerundet 140 Stunden (103 Stunden). Am 11. tobte Sturmtief „Klaus“ über die Region und sorgte mit Böen zwischen 80 und 100 km/h für umgestürzte Bäume, herabfallende Dachziegel und Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr.

Rheinland-Pfalz: Der März erreichte in Rheinland-Pfalz eine Temperatur von 5,4 °C (4,2 °C) und zu trockene 45 l/m² (65 l/m²). Mit gut 165 Sonnenstunden (111 Stunden) war es ein sonnenscheinreiches Bundesland.

Saarland: Das kleinste Flächenland war im März mit 5,8 °C (4,6 °C) die wärmste Region. Mit einer unterdurchschnittlichen Niederschlagsbilanz von rund 60 l/m² (79 l/m²) war es dennoch ein nasses und mit einer Sonnenscheindauer von knapp 175 Stunden (114 Stunden) sogar das sonnigste Bundesland.

Sachsen: Sachsen meldete 3,9 °C (3,2 °C) und war neben Bayern das kälteste Bundesland. Carlsfeld zählte noch 27 Frosttage. Dazu gab es 35 l/m² (47 l/m²) Niederschlag und gut 135 (110 Stunden) Sonnenstunden. In den höheren Lagen des Erzgebirges, wie in Zinnwald-Georgenfeld, traten noch bis zu 29 Tage mit Schnee auf.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt verzeichnete eine Mitteltemperatur von 5,0 °C (3,7°C). Mit etwa 25 l/m² (40 l/m²) war es die mit Abstand trockenste Region. Im Lee des Harzes fielen teilweise keine 15 l/m². Rund 130 Sonnenstunden (109 Stunden) wurden erreicht.

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundesland erreichte im März 4,7 °C (3,1 °C) und war mit überdurchschnittlichen 60 l/m² (53 l/m²) Niederschlag eine vergleichsweise nasse Region. Fast 120 Stunden (105 Stunden) strahlte die Sonne und damit im Ländervergleich recht selten.

Thüringen: Thüringen verbuchte 4,1 °C (2,8 °C), 35 l/m² (52 l/m²) Niederschlag und 130 Stunden (106 Stunden) Sonnenschein. Damit war es im März 2021 das zweitkälteste und gleichzeitig ein niederschlagsarmes Bundesland.


Symbolfoto/pixabay