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Beckenboden 29.08.19 14.20

Gesundheit-News: Das können Sie tun - 10 Tipps zur Vorbeugung und Linderung von Blasenschwäche

3. September 2019

1. Stärken Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur. Praktische Übungen finden Sie unter Beckenboden-Übungen (siehe unten).

2. Reduzieren Sie Ihr Gewicht. Überflüssige Pfunde belasten den Beckenboden.

3. Achten Sie auf die richtige Körperhaltung. Alle Bewegungen und Positionen, die den Rücken schonen, sind auch gut für den Beckenboden. Halten Sie sich aufrecht und tragen Sie schwere Gegenstände stets nah am Körper.

4. Treiben Sie regelmäßig Sport. Bewegung fördert die Durchblutung, kräftigt die Muskulatur und steigert die körperliche Fitness – das kommt auch Ihrer Blase zugute. Vermeiden Sie Sportarten, die den Beckenboden belasten (Aerobic, Joggen) und wählen Sie stattdessen einen Sport, der den Beckenboden entlastet (Schwimmen, Yoga, Gymnastik, Walking).

5. Sorgen Sie für einen leichten Stuhlgang. Übermäßiges Pressen führt zu einer Überlastung der Beckenbodenmuskulatur. Ernähren Sie sich deshalb ballaststoffreich und trinken Sie morgens ein Glas Wasser auf nüchternen Magen. Das bringt den Darm in Gang.

6. Trinken Sie viel (2 Liter pro Tag), um sich vor Blasensteinen und Infektionen zu schützen. Auf harntreibende Getränke wie Kaffee und Alkohol sollten Sie hingegen verzichten. Vermeiden Sie es, kurz vor dem Schlafengehen zu trinken, um nachts nicht ständig zur Toilette zu müssen.         

Trainieren Sie Ihre Blase. So verbessern Sie vor allem bei Dranginkontinenz die Kontrolle über Ihre Blase und vergrößern die Abstände zwischen den Toilettengängen.

7. Beugen Sie Harnwegsinfektionen vor, da diese das Inkontinenzrisiko erhöhen. Halten Sie sich warm und achten Sie darauf, dass keine Bakterien aus dem Darm in die Scheide gelangen. Nach dem Geschlechtsverkehr sollten Sie umgehend zur Toilette gehen, um Keime möglichst schnell hinauszuspülen. Sitzen Sie beim Wasserlassen immer aufrecht, damit die Blase vollständig entleert werden kann.

8. Trainieren Sie Ihre Blase. So verbessern Sie vor allem bei Dranginkontinenz die Kontrolle über Ihre Blase und vergrößern die Abstände zwischen den Toilettengängen. Vor dem Training und währenddessen ist es hilfreich, ein Miktionstagebuch zu führen.

9. Sorgen Sie für Entspannung. Bei häufigem Harndrang können Techniken wie Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung helfen, die Symptome stressbedingter Ursachen von Blasenschwäche zu lindern.

10. Bleiben Sie gesund und rauchen Sie nicht! Chronischer Husten, der beispielsweise durch starkes Rauchen und eine dadurch bedingte chronische Bronchitis ausgelöst wird, kann auf Dauer zu einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur beitragen und Harninkontinenz verursachen.

Beckenboden - Übungen:

Unsere Beckenbodenmuskulatur lässt sich ebenso trainieren wie die Muskeln der Arme, Beine oder des Bauchs. Wir können sie anspannen und danach wieder lockern. Je häufi ger Sie die Übungen durchführen, desto schneller gewinnen Sie die Kontrolle über Ihre Blase zurück. Bauen Sie die Gymnastik in Ihren Tagesablauf ein, je nach persönlicher Vorliebe morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Zubettgehen. Auch zwischendurch können Sie immer mal wieder etwas für Ihren Beckenboden tun, indem Sie die Muskeln beim Sitzen in der Bahn oder im Büro fünfmal hintereinander anspannen und wieder lockern. Oder Sie unterbrechen beim Wasserlassen mehrmals den Urinstrahl. Für die folgenden Übungen benötigen Sie lediglich eine weiche Unterlage, bequeme Kleidung und einen Stuhl – schon kann’s losgehen! Wir wünschen Ihnen viel Spaß und vor allem viel Erfolg!

Übung 1

Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Beine schulterbreit auf. Heben Sie den Po so weit an, bis Oberschenkel und Oberkörper eine Linie bilden. Bei dieser Bewegung werden auch Bauch- und Rückenmuskeln beansprucht. Das Gewicht ruht auf den Schulterblättern. Heben Sie die Füße nun viermal im Wechsel wenige Zentimeter vom Boden. Achten Sie darauf, das Becken waagerecht zu halten. 3 mal 4 Wiederholungen

Übung 2

Knien Sie sich hin. Dabei stützen Sie sich auf Ihre Arme und strecken die Füße nach hinten aus. Jetzt heben Sie die Knie langsam vom Boden ab und atmen dabei aus. Der Rücken bleibt gerade. Halten Sie die Spannung einen Moment und senken Sie dann die Knie wieder ab. 3 mal 5 Wiederholungen

Übung 3

Richten Sie sich in den Kniestand auf. Falten Sie die Hände locker im Nacken zusammen. Spannen Sie nun den Oberkörper an und neigen Sie sich beim Ausatmen leicht nach hinten. Po und Rücken bilden weiterhin eine Linie. 3 mal 5 Wiederholungen

Übung 4

Legen Sie sich auf die Seite, der untere Arm liegt unter dem Kopf, der obere ist vor der Brust aufgestellt, die Füße liegen aufeinander. Drücken Sie nun die Fersen fest aufeinander und spreizen Sie das obere Knie. Dabei atmen Sie aus, halten die Position einen Moment und schließen die Knie beim Einatmen wieder. 3 mal 5 Wiederholungen

Übung 5

Setzen Sie sich aufrecht und mit leicht gespreizten Beinen auf einen Stuhl. Umfassen Sie Ihr rechtes Knie mit beiden Händen, ziehen Sie es leicht an den Körper heran und halten Sie diese Stellung für einige Sekunden. Dann lassen Sie das Knie plötzlich los und recken beide Arme empor. Danach führen Sie die Übung mit dem linken Knie durch. Je 5 Wiederholungen

Text: Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz - Info Gesundheit e.V. (BGV)