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Scheuer: Zahl der Verkehrstoten so gering wie nie

Mittwoch, den 17. Oktober 2018


Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat heute den Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 2016/2017 vorgestellt. Die Zahl der Verkehrstoten ist demnach auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Verkehrszählung 1950. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, wird das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ein Folge-Verkehrssicherheitsprogramm für den Zeitraum 2021 bis 2030 auflegen. Dabei wird es alle relevanten Akteure einbinden, um Unfälle zu vermeiden - Länder und Kommunen, Unternehmen und Verbände. 

Scheuer:

Der Unfallverhütungsbericht zeigt, dass unsere Verkehrssicherheitsarbeit wirkt: Die Zahl der Menschen, die im Verkehr starben, war noch nie so gering wie heute. Wir arbeiten weiter daran, dass insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer, wie Fahrradfahrer, Fußgänger, vor allem Kinder, sicher auf den Straßen unterwegs sind. Deshalb stärken wir Maßnahmen wie die Aktion Abbiegeassistent, für die wir bis heute schon 17 offizielle Sicherheitspartner gewinnen konnten.


Kernaussagen des Unfallverhütungsberichtes:

Neue Entwicklung: 
2017 starben 3.180 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland. Dies waren 26 Verkehrstote oder 0,8 % weniger als 2016 und belegt den niedrigsten Stand seit Beginn der systematischen Verkehrszählung 1950 - bei stetig wachsendem Verkehr. Im ersten Halbjahr 2018 sank die Zahl der Verkehrstoten um weitere 3,3%.

Langzeitentwicklung: 
Insgesamt sank die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2011 und 2017 um 20 %. Im Vergleich zu 2001 ist ein Rückgang von über 50 %, im Vergleich zu 1991 ein Rückgang um über 70% zu verzeichnen. Für verschiedene Gruppen von Verkehrsteilnehmern sank die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2000 und 2017 folgendermaßen:

• Bei Autofahrern um -67%
• Bei Fahrradfahrern um -42%
• Bei Fußgängern um -51%
• Bei Motorradfahrern um -38% (Krafträder mit amtl. Kennzeichen)
• Bei Kraftfahrern um -40% 
• Bei Kindern um -75%
• Bei Senioren um -24%
• Bei jungen Fahrern um -77%

Zugrunde liegt die Verkehrssicherheitsstrategie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. 
Um Unfälle zu verhindern, bündelt sie zahlreiche Maßnahmen in drei Handlungsfeldern.

• 1. Handlungsfeld: Mensch

Das BMVI hat etwa die Straßenverkehrsordnung geändert, das Handy-Verbot am Steuer modernisiert und um Tablets erweitert oder die Bildung von Rettungsgassen angepasst. Eltern dürfen nun mit Kindern bis zu einem Alter von acht Jahren auf dem Gehweg zusammen Rad fahren.

14,9 Millionen Euro wurden in diesem Jahr für Aufklärungs- und Informationsprogramme bereitgestellt. Dabei sind Zielgruppenprogramme für unterschiedliche Altersstufen und für bestimmte Verkehrsteilnehmergruppen wie Fahrrad- und Motorradnutzer oder Senioren und Kinder (etwa die Verkehrssicherheitsbroschüre Käpt’n Blaubär oder die Unterstützung der Online-Kampagne "Motorrad: Aber sicher!"). Ebenso gefördert werden aber allgemeine, alle Verkehrsteilnehmer umfassende Kampagnen wie z.B. "Runter vom Gas".

• 2. Handlungsfeld: Infrastruktur/3. Handlungsfeld: Fahrzeugtechnik

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur treibt technologische Verbesserungen voran. 90 Prozent der Unfälle gehen auf menschliches Versagen zurück - daher steckt viel Potenzial zur Unfallvermeidung in vernetzten und automatisierten Fahrzeugen. Diese Systeme werden erforscht und entwickelt, etwa auf dem Digitalen Testfeld Autobahn A 9,und intelligente Straßenverkehrsinfrastruktur erprobt.

Außerdem arbeitet es an einem modernen Straßenverkehrsrecht, um das automatisierte und vernetzte Fahren schnellstmöglich auf die Straße zu bringen.

Jüngstes Beispiel für eine Maßnahme im Bereich Fahrzeugtechnik: die Aktion Abbiegeassistent - 
17 offizielle Sicherheitspartner konnten dafür Stand heute schon gewonnen werden. 

Die größten Potentiale zur weiteren Reduktion gibt es für die nächsten Jahre bei Landstraßenunfällen für Pkw und Motorräder, bei Unfällen innerorts bei Kollisionen mit Fußgängern und Radfahrern. 40% weniger Getötete im Straßenverkehr bis 2020: Das ist das Ziel aus dem Verkehrssicherheitsprogramm 2011.