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Auto-News: HELD DER STRASSE - Ballon-Mitfahrer greift als Ersthelfer bei Autounfall ein


veröffentlicht am 26. Oktober 2022

Der „Held der Straße“ des Monats Oktober kommt aus Lübeck
Dr. Axel Baumgartner versorgt als Ballon-Mitfahrer verunfallte Autofahrerin
AvD zeichnet jeden Monat vorbildlichen Einsatz aus
Während der Mitfahrt in einem Heißluftballon bemerkt Dr. Axel Baumgartner, wie ein Fahrzeug auf der Kronsforder Hauptstraße von der Straße abkommt und in einen Straßengraben rutscht. 
Der Pilot leitet sofort die Landung ein und Baumgartner eilt der Insassin zur Hilfe. Für sein beherztes Eingreifen wird der 46-Jährige vom Automobilclub von Deutschland (AvD) zum „Held der Straße der Monats Oktober“ gekürt.

Dieser Sonntag im Mai war für Dr. Axel Baumgartner und seine Frau ein ganz besonderer Tag – in vielerlei Hinsicht. Auf dem Programm stand eine Fahrt mit dem Heißluftballon über das Umland von Lübeck, die Baumgartner seiner Frau geschenkt hatte. Bei guter Sicht, aber kühlen Temperaturen waren sie schon sehr früh aufgebrochen und genossen mit vier weiteren Mitfahrern und dem erfahrenen Ballonpiloten die einmalige Aussicht. Es war schon ein besonderes Gefühl, die vertraute Heimatumgebung aus einer ganz neuen Perspektive zu erfahren, während man von heißer Luft getragen wurde.

Sie waren in einer Höhe von etwa 50 Metern unterwegs, als sie von oben ein Auto sehen konnten, das von der Kronsforder Hauptstraße, einer Allee, abkam und auf einem Feld im Graben landete. „Zuerst dachten wir, da habe jemand den Ballon beobachtet und sei deshalb von der Straße abgekommen“, sagt Axel Baumgartner. Da aber niemand ausstieg, musste die Person wohl verletzt sein. „Wir sahen, dass das Fahrzeug über das Feld fuhr und dabei Teile, wie zum Beispiel einen Außenspiegel, verlor. Dann stand es im Graben.“

Obwohl Baumgartner als Arzt arbeitet, half ihm diese Qualifikation in dieser eher ungewöhnlichen Privatsituation zunächst nicht. Er wählte deshalb umgehend den Notruf – etwas was jeder Zeuge eines schweren Unfalls tun kann und doch nicht für jeden selbstverständlich ist. Die folgenden Minuten waren für Dr. Baumgartner und die Ballonbesatzung quälend lang, denn die Landung eines Heißluftballons ist eine langwierige und kritische Prozedur, die man nicht schnell mal abkürzen kann. „Ich war zum Zuschauen verdammt, konnte von oben überhaupt nicht abschätzen, was überhaupt passiert war “, erklärt Dr. Baumgartner. Endlich war der Ballon am Boden. „Da bin ich sofort losgerannt.“

Als er am Auto ankam, lief der Motor noch, das Radio war an und die 74-jährige Fahrerin war nicht ansprechbar. „Der Puls war schwach tastbar, äußere Verletzungen waren keine erkennbar“, so Dr. Baumgartner, der die Fahrerin aus dem Auto zog und in die stabile Seitenlage brachte. Diese wichtigen und richtigen Schritte erfordern keine besonderen medizinischen Kenntnisse und so hat das Handeln des Ersthelfers auch für Laien Vorbildcharakter. Mittlerweile konnte auch seine Ehefrau den Ballon verlassen, kam zur Unfallstelle und verständigte ein zweites Mal die Rettung. Inzwischen kam die Unfallfahrerin zu Bewusstsein, war aber sehr desorientiert. Baumgartner sprach die Frau wiederholt an, sie erzählte, sie sei wie jeden Morgen schwimmen gewesen, was ihren nassen Bademantel erklärte. An den Unfallhergang konnte sich die 74-Jährige nicht erinnern, der Grund für ihre plötzliche Bewusstlosigkeit blieb unklar. Es ging ihr aber langsam etwas besser.

„Es ist zwar normal, dass man als Notarzt nie genau weiß, was der Grund für einen Unfall ist. Aber von oben zuschauen zu müssen und nicht eingreifen zu können, war für mich eine neue, nicht sehr schöne Erfahrung“, sagt Dr. Baumgartner. Dazu kam, dass das Gebiet nicht flächendeckend über ein Mobilfunknetz verfügt, was die Kontaktaufnahme zur Rettungsleitstelle erschwerte. Nach einiger Zeit trafen Polizei und Rettungskräfte ein, übernahmen die weitere Versorgung der Fahrerin, die in das nächste Krankenhaus gebracht wurde.

Für seinen beherzten Einsatz ehrt der Automobilclub von Deutschland (AvD) Dr. Axel Baumgartner mit der Auszeichnung „Held der Straße“. Der AvD sucht jeden Monat mutige Heldinnen und Helden, die sich in kritischen Unfallsituationen vorbildlich, mutig oder selbstlos verhalten. Die Aktion wird unterstützt von der Fachzeitschrift AUTOStraßenverkehr.

AvD – Die Mobilitätsexperten seit über 120 Jahren
Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Am 11. Juli 1926 veranstaltete der AvD auf der AVUS in Berlin den 1. Großen Preis von Deutschland, für dessen Austragung er bis heute über 75-mal als sportlicher Ausrichter verantwortlich war. Seit dieser Saison fungiert der AvD als sportlicher Ausrichter und Sportorganisator für die DTM und setzt mit dem AvD Young Talent Team ein eigenes Wettbewerbsauto im Opel e-Rally Cup ein. Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings sowie attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich, wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.

Text / Foto: Automobilclub von Deutschland e.V.