Köln (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Bei der
Staatsanwaltschaft Köln hat sich die Zahl der Ermittlungsverfahren im
sogenannten Cum-Ex-Skandal nochmals deutlich erhöht. Das berichtet das
"Handelsblatt". Derzeit sind dort demnach 105 Verfahren anhängig -
rund ein Viertel mehr als bisher bekannt.
Die Zahl der Beschuldigten stieg auf 1.350.
Gut 20 Staatsanwälte sind derzeit in Köln den Cum-Ex-Verfahren zugeteilt, für
2022 sind weitere sechs Stellen eingeplant. Unterstützt wird die Behörde von 43
Polizisten und 35 Beamten aus der Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen.
Daneben laufen Kooperationen mit Steuerfahndungen anderer Bundesländer.
Köln ist nicht die einzige
Ermittlungsbehörde, die die Cum-Ex-Affäre strafrechtlich aufarbeitet. Auch in
Frankfurt, München und Stuttgart liegen solche Fälle auf dem Tisch.
Nordrhein-Westfalen nimmt aber eine Sonderstellung bei der Aufarbeitung des
Steuerskandals ein.
Das liegt in erster Linie an der
Zuständigkeit für Fälle des Bundeszentralamts für Steuern in Bonn. Ausländische
Finanzinstitute beantragten hier die Erstattungen für Steuern, die sie gar
nicht gezahlt hatten. In Summe soll der deutsche Fiskus um zwölf Milliarden
Euro geprellt worden sein.
Text / Foto: dts