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Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt: Nahrungsergänzungen für Sportler

Vorsicht beim Online-Kauf!

Das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler ist vielfältig und reicht von Muskelaufbaupräparaten, über Stimulantien zur Leistungssteigerung bis hin zu Fatburnern. Auch Freizeitsportler vertrauen auf die Werbeversprechen der Hersteller. Doch meist bringen Sportler-Präparate keinen Nutzen. Teils bergen sie sogar erhebliche Risiken. Besondere Vorsicht ist vor allem bei Produkten aus dem Internet geboten.

Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln ist im Leistungssport weit verbreitet. Aber auch Freizeitsportler greifen häufig darauf zurück. Die Bewerbung der vermeintlich speziell auf Sportler abgestimmten Produkte vermittelt den Eindruck, dass ein "Extra" an Nährstoffen notwendig ist, um die körperliche Leistung zu optimieren.

"Der Nährstoffbedarf von Freizeitsportlern ist jedoch nur leicht erhöht und lässt sich mit einer ausgewogenen Ernährung gut abdecken", sagt Frau Dr. Wege, Referat Lebensmittel der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. "Eine Leistungssteigerung durch eine vermehrte Zufuhr von Nährstoffen über den Bedarf hinaus ist nicht zu erwarten."

Nahrungsergänzungsmittel für Sportler bergen Risiken


Nahrungsergänzungsmittel werden vor Markteinführung nicht behördlich auf Wirkung und Sicherheit geprüft. Auch enthalten Sportler-Präparate häufig sogenannte sonstige Stoffe wie essentielle Aminosäuren oder verschiedene Pflanzen- und Kräuterextrakte, für die es noch gar keine rechtlichen Regelungen gibt. "Bestenfalls zeigen solche Produkte keine Wirkung und schmälern lediglich den Geldbeutel-schlimmstenfalls gefährden sie die Gesundheit" meint Frau Dr. Wege. Ein potentiell gefährlicher Pflanzenstoff in Sportler-Präparaten ist bspw. das Synephrin (Bitterorangenextrakt). Vor allem in Kombination mit Koffein führt Synephrin zu einem Anstieg der Herzfrequenz und kann lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachen.

Vorsicht bei Nahrungsergänzungen für Sportler aus dem Internet

Besonders riskant ist der Kauf von Sportler-Präparaten im Online-Handel. Gerade über das Internet vertriebene Produkte, vor allem aus dem Ausland, sind aufgrund ihrer teils gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffe in Deutschland nicht verkehrsfähig. So können vor allem als "natürlich" vermarktete Produkte nicht deklarierte, verbotene Arzneistoffe enthalten. Ein Beispiel dafür ist das Dimethylamylamin (DMAA), was zu einer Erhöhung des Blutdruckes und zu unerwünschten Wirkungen auf das Herz und Nervensystem führen kann. Daneben werden immer wieder mit Sibutramin gepanschte Sportler-Präparate zum "Gewichtmachen" gefunden. Sibutramin war bis 2010 als appetitszügelnder Arzneistoff auf dem Markt. Aufgrund massiver Nebenwirkungen (erhöhter Blutdruck und erhöhte Herzfrequenz), teils sogar mit Todesfolge, ist er seitdem selbst in Arzneimitteln verboten.

Auch andere illegale Substanzen, wie die stark gesundheitsschädliche Industriechemikalie Dinitrophenol (DNP), wurden bereits in Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler nachgewiesen.