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Staatspräsident Klaus Iohannis mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg ausgezeichnet

Mittwoch, den 14. Oktober 2020

Festakt im Dom zu Magdeburg

Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat heute den Staatspräsidenten der Republik Rumänien, Klaus Iohannis, mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt. Der Festakt in Anwesenheit der sachsen-anhaltischen Justizministerin Anne-?Marie Keding und vieler weiterer hochrangiger Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft fand im Dom St. Mauritius und Katharina an der Grablege Kaiser Ottos des Großen statt. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Bundesaußenminister Heiko Maas.
 
"Mit der Verleihung des Kaiser-Otto-Preises 2020 an den rumänischen Staatspräsidenten Klaus Iohannis würdigen das Preiskomitee der Kulturstiftung Kaiser Otto und die Landeshauptstadt Magdeburg einen überzeugten Europäer, der in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen engagiert für den Zusammenhalt und die weitere Entwicklung der europäischen Gemeinschaft steht und wichtige Impulse setzt", sagte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper im Rahmen des Festaktes. Zudem sprach er dem Preisträger in seiner Rede zur Verleihung Dank und Anerkennung für sein Engagement und seine Verdienste um den europäischen Gedanken und die Zukunft Europas aus. "Mit Ihrem politischen und persönlichen Engagement haben Sie sich in herausragender Weise dafür einsetzt, dass sich Europa nicht nur als Wirtschaftsraum, sondern auch als Raum des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlichster Kulturen versteht. Damit stehen Sie für die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander der Völker Europas und einen gemeinsamen europäischen Weg."
 
Die Verleihung des Kaiser-Otto-Preises und damit des wichtigsten Kulturpreises der Landeshauptstadt Magdeburg findet in diesem Jahr bereits zum achten Mal statt. Mit dem Preis erinnert die Stadt an die Verdienste Ottos des Großen und ehrt Persönlichkeiten bzw. Institutionen, die sich um die Förderung des europäischen Gedankens verdient gemacht haben und sich für Dialog, Frieden und Verständigung einsetzen. Der überzeugte Europäer Klaus Iohannis passt damit in besonderer Weise in den Reigen der bisherigen Kaiser-Otto-Preisträger*innen.
 
Das Preiskomitee hatte bereits im September 2019 die Entscheidung getroffen, Klaus Iohannis mit dem bedeutendsten Preis der Landeshauptstadt Magdeburg auszuzeichnen. Die eigentlich für den 25. Mai 2020 geplante Verleihung des nichtdotierten Kaiser-Otto-Preises musste jedoch aufgrund der geltenden Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie verschoben werden.
 
Vita und politisches Wirken von Klaus Iohannis

Klaus Werner Iohannis wurde am 13. Juni 1959 in Sibiu/ Hermannstadt geboren. Seine Familie gehört der rumäniendeutschen Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen an. Er ist seit 1989 mit Carmen Iohannis verheiratet.
 
Nach seinem Physikstudium an der Babe?-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca unterrichtete er von 1983 bis 1997 an verschiedenen Schulen seiner Heimatstadt, zuletzt am dortigen deutschsprachigen Lyzeum "Samuel von Brukenthal". 1997 wurde er stellvertretender Generalschulinspektor und 1999 leitender Generalschulinspektor des Kreises Sibiu.
 
Mit der Rumänischen Revolution von 1989 begannen seine politischen Aktivitäten. So wurde er 1990 Mitglied des neugegründeten Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR). Von 2000 bis 2014 war Klaus Iohannis Bürgermeister von Sibiu/ Hermannstadt. Obwohl die deutsche Bevölkerung nur noch eine Minderheit von weniger als 2% ausmacht, wurde Iohannis mehrfach und mit großer Mehrheit der Stimmen gewählt. Unter seiner Ägide entwickelte sich Sibiu zu einem bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Landes, was nicht zuletzt in der Wahl zur Europäischen Kulturhauptstadt 2007 gipfelte. Im selben Jahr trat Rumänien der Europäischen Union bei.
 
Im Jahr 2013 schloss sich Klaus Iohannis der nationalliberalen PNL an und wurde kurz darauf zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, ehe er im Jahr darauf zum Vorsitzenden der Partei avancierte. Im selben Jahr kandidierte er bei den Präsidentschaftswahlen um das Amt des rumänischen Staatspräsidenten. Im zweiten Wahlgang konnte er sich gegen den damaligen Ministerpräsidenten Victor Ponta durchsetzen und wurde am 21. Dezember 2014 als Staatspräsident Rumäniens vereidigt. Bei den Präsidentschaftswahlen im November 2019 wurde Klaus Iohannis mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.
 
Der Kaiser-Otto-Preis

Mit dem Kaiser-Otto-Preis werden in der Regel alle zwei Jahre international bedeutende Persönlichkeiten oder juristische Personen gewürdigt, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung – von der auch die neuen Bundesländer und Magdeburg profitiert haben – verdient gemacht haben. Die Preisträger*innen erhalten eine repräsentative Urkunde und eine Bronzemedaille. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite das Relief des oder der Geehrten, die Rückseite trägt die Inschrift "Kaiser-Otto-Preis der Stadt Magdeburg". Gestaltet wird die Medaille vom Halleschen Bildhauer Prof. Bernd Göbel. Der Kaiser-Otto-Preis ist nicht dotiert.


Bisherige Preisträger*innen

Der Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg wurde zum ersten Mal im Jahr des 1200-jährigen Stadtjubiläums 2005 an den Bundespräsidenten a.D., Dr. Richard von Weizsäcker, verliehen. 2007 wurde die damalige Staatspräsidentin der Republik Lettland, Prof. Dr. Vaira V??e-Freiberga, mit dem Kaiser-Otto-Preis geehrt. Im Jahr 2009 ging der Preis an den ehemaligen Außenminister der Republik Polen, Wladyslaw Bartoszewski. 2011 wurde die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Angela Merkel, mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg ausgezeichnet. Im Jahr 2013 erhielt der Bundesminister a.D., Prof. Dr. h.c. Egon Bahr, den Kaiser-Otto-Preis. 2015 wurde mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, OSZE, erstmals eine europäische Institution mit dem wichtigsten Preis der Landeshauptstadt Magdeburg gewürdigt. Im Jahr 2017 wurde die damalige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini mit dem Kaiser-Otto-Preis geehrt.


Die Kulturstiftung Kaiser Otto

Die Entscheidung, in Magdeburg eine Kulturstiftung zu gründen, die den Namen Ottos des Großen trägt, entstand bereits nach der erfolgreichen Europaratsausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" 2001. Die Kulturstiftung Kaiser Otto wird von der Landeshauptstadt und der Stadtsparkasse Magdeburg gemeinsam getragen. Neben der Auslobung des Kaiser-Otto-Preises fördert die Stiftung vor allem Vorhaben, die Magdeburg als eine bedeutende europäische Metropole des Mittelalters überregional bekannt machen.
 
Zum Kuratorium der Kulturstiftung Kaiser Otto gehören Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper als Vorsitzender, der Vorstand der Stadtsparkasse Magdeburg, Jens Eckhardt, der Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Willi Polte, der ehemalige Bürgermeister und langjährige Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Dr. Rüdiger Koch, die ehemalige Vorsitzende des Kulturausschusses des Stadtrates, Karin Meinecke, der ehemalige Stadtrat Eberhard Seifert und der Notar Wolfgang Gründer. Vorsitzender des Stiftungsvorstandes ist der ehemalige Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Prof. Dr. Matthias Puhle. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind der Sprecher der Geschäftsführung der Städtischen Werke Magdeburg, Helmut Herdt, und der langjährige Stadtrat Alfred Westphal. Die Geschäftsführung liegt bei der Direktorin der Magdeburger Museen, Dr. Gabriele Köster.
 
Die Entscheidung zur Wahl des oder der Geehrten des Kaiser-Otto-Preises trifft ein Preiskomitee. Das Komitee setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Kuratoriums, des Vorstandes, der Geschäftsführerin und weiteren bedeutenden Persönlichkeiten von Stadt, Land und Bund. Dazu gehören Kultur- und Staatsminister Rainer Robra, Prof. Dr. Armin Willingmann (Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt), Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch, Prof. Dr. Jens Strackeljan (Rektor Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg), Prof. Dr. Anne Lequy (Rektorin Hochschule Magdeburg-Stendal), Elke Lüdecke (Direktorin des MDR-Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer (Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V.), Prof. Dr. Gertrud Pickhan (Osteuropainstitut der Freien Universität Berlin), Prof. Dr. Christian Lübke (Direktor des GWZO), Prof. Dr. Gesine Schwan (HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance), Katrin Budde (Magdeburger Altstiftungen), Prof. Dr. Heiner Lück (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann (ehemaliger Rektor Otto-von-Guericke-Universität), Prof. Dr. Andreas Geiger (ehemaliger Rektor Hochschule Magdeburg-Stendal) und Andreas Schumann (Mitglied des Landtages).

Foto: Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper übergibt den Kaiser-Otto-Preis an den rumänischen Staatspräsidenten Klaus Iohannis. Bundesaußenminister Heiko Maas (links im Bild) hielt die Laudatio. © Landeshauptstadt Magdeburg