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Magdeburg-News: ShoppingFestival „Offline“ findet statt

Freitag, den 11. September 2020

IG Innenstadt: „ver.di erweist der Einzelhandelsbranche einen Bärendienst“

„Das Shopping-Festival ,offline-md’ findet wie geplant am 12. und 13. September 2020 in der Innenstadt statt.“ Zu dieser Klarstellung fühlt sich die Interessengemeinschaft (IG) Innenstadt e.V. nach jüngsten Irritationen aufgerufen. Diese waren nach einer erfolgreichen Klage von ver.di gegen die Sonntagsöffnung aufgekommen. IG Innenstadt-Sprecher Arno Frommhagen: „Viele inhabergeführte Einzelhändler werden am Sonntag, 13. September, ihre Geschäfte trotzdem öffnen und zum Schautag mit kompetenter und persönlicher Beratung einladen. Alle geplanten Bühnenprogramme, Modenschauen und Märkte werden wie geplant stattfinden. Wir laden alle herzlich ein, die Innenstadt wieder neu zu entdecken.“

Dass Shopping-Festival „offline-md“ bietet zwischen Ratswaageplatz und Domviertel u.a. vier Bühnen, vier Märkte, Kunstmeile und internationale Gastronomie. Mehr als 200 Händler freuen sich am Sonnabend von 9.30 bis 20 Uhr auf Kunden. 

Arno Frommhagen: „Bei sehr, sehr vielen Einzelhändlern, Angestellten und einigen Betriebsräten herrscht völliges Unverständnis über die Klage der Gewerkschaft. Der Antrag zur Sonntagsöffnung zielte darauf ab, dass der durch Corona und den Internethandel existenziell bedrohte stationäre Einzelhandel an der zu erwartenden Frequenz für das Festival wirtschaftlich partizipieren kann. Uns ging es nicht darum, mehr zusätzliche Öffnungszeiten als gesetzlich vorgesehen zu erreichen. In Magdeburg z.B. sind bis zu vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr möglich. Bereits 2019 und auch in diesem Jahr wollte die Händlergemeinschaft maximal drei davon beantragen.“

Die Unternehmerschaft sei irritiert, das ver.di zuvor vehement dafür gestritten hatte, dass Mitarbeiter im Einzelhandel an Sonn- und Feiertagen einen Gehaltsaufschlag von 120 Prozent und  einen Freizeitausgleich erhalten. Frommhagen: „Ich kenne viele Mitarbeiter im Einzelhandel die sich nach wochenlanger Kurzarbeit gefreut hatten, mal ein paar Euro dazu zu verdienen. Denen hat die Gewerkschaft jetzt diese Chance genommen.“ Während es in anderen Berufsgruppen, z.B. bei der Feuerwehr, im Gesundheitswesen, bei der Bahn, Gastronomie oder im Tourismus, völlig normal ist, auch mal an Sonntagen zu arbeiten, nimmt sich die Gewerkschaft für den Einzelhandel ein unverantwortliches Sonderrecht heraus: „Wir saßen mit den Gewerkschaften beim Wirtschaftsstaatssekretär an einem Tisch. Bei diesem Gespräch waren von ver.di keine Einwände gegen die Sonntagsöffnung erkennbar. Wäre es anders gewesen, hätte die Händlerschaft erst gar keinen Antrag gestellt und damit viel Verunsicherung vermieden.“

IG Innenstadt, Händlerschaft, Gastronomie und Stadtverwaltung wollten mit dem Shoppingfestival vor allem auf die prekäre Lage des Einzelhandels aufmerksam machen und die Werbetrommel für Magdeburgs als Oberzentrum des Einzelhandels rühren: „Dabei geht es nicht nur um die Sonntagsumsätze, sondern in erster Linie um das Heranführen der Kundschaft, dass Einkaufen auch in Zeiten der Pandemie Spaß machen kann.“

Dass mit viel Liebe, Aufwand und Geld geplante Event wird am Wochenende natürlich trotzdem einige tausend Menschen in die Magdeburger Innenstadt locken. Es ist ver.di zu verdanken, dass der lokale Einzelhandel davon nicht so profitieren kann wie er es sich erhofft und auch mit eigenen finanziellen Mitteln vorbereitet hatte. Wenn die Welle von Geschäftsaufgaben in Handel und Gastronomie auch in die Elbestadt schwappt und so manchen Job kostet, dann wird dies auch die Gewerkschaft gegenüber ihren Mitgliedern vertreten müssen. Sie hat daran ihren nicht geringen Anteil, so Frommhagen.