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DLRG-Sommerbilanz: Mindestens 348 Menschen ertrunken - darunter 28 Migranten

Donnerstag, den 12. September 2019

In den ersten acht Monaten des Jahres 2019 sind in deutschen Gewässern mindestens 348 Menschen ertrunken, immerhin 97 weniger als im Vorjahreszeitraum. Allerdings lag die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken im Sommermonat Juni verglichen mit 2018 höher. Diese Zahlen gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag (12.9.) bekannt. "Erfreulich ist, dass wir verglichen mit dem Vorjahr weniger Fälle von Ertrunkenen haben. Der Sommer war dieses Mal etwas verhaltener. Die Statistik zeigt jedoch auch: sobald es heiß wird, gehen die Leute - oft zu sorglos - ins Wasser", so DLRG-Präsident Achim Haag.

"Die Ursachen sind wie so oft Leichtsinn, Überschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit, eine zu hohe Risikobereitschaft und insbesondere das Schwimmen in unbewachten Gewässern", beklagt der Chef der Lebensretter.

Unfallschwerpunkte sind nach wie vor Seen und Flüsse. In den überwiegend unbewachten Binnengewässern ertranken 291 Menschen, das sind mehr als 83 Prozent der Gesamtzahl. 176 Menschen starben in Seen und Teichen, 100 in Flüssen, 13 in einem Kanal.

Demgegenüber sind die Küsten von Nord- und Ostsee weiterhin relativ sicher, weil die gut ausgebildeten Rettungsschwimmer der DLRG an fast 90 Stationen zwischen Borkum und Usedom von Mitte Mai bis Mitte September über die Sicherheit an den Stränden wachen, die bei Bade- und Wassersportunfällen schnelle Hilfe leisten und durch ihren Einsatz Schlimmeres verhindern. Im Meer (an Küsten und auf den Inseln) ertranken bis Ende August 22 Menschen (einer weniger als 2018). "Großer Dank gilt an dieser Stelle all unseren Rettern - sei es an der Küste, am See oder am Beckenrand - und natürlich allen in der Ausbildung tätigen Mitglieder. Die Zeit und die Leidenschaft, die sie ehrenamtlich aufbringen, sind unbezahlbar", sagte Haag.

Erfreulich ist die Entwicklung der Ertrinkungsfälle in Schwimmbädern. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank die Zahl von 29 auf 8. In Hafenbecken, Gräben und an sonstigen Orten kamen 19 Menschen ums Leben. In privaten Swimmingpools gab es bislang keine Todesfälle.

Weiterhin eine besondere Risikogruppe stellen Menschen mit Migrationshintergrund dar. Insgesamt ertranken 28 von ihnen (2018: 29), die meisten konnten nicht schwimmen.

In der Verteilung nach Bundesländern rangiert Bayern erneut mit 80 Todesfällen (±0) vor dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 53 Opfern (-2). In Niedersachsen ertranken 42 Menschen (-10), in Baden-Württemberg 30 (-18). Es folgen Brandenburg mit 27 (-1), Mecklenburg-Vorpommern mit 25 (-5), Hessen mit 19 (-16), Sachsen (-6) und Schleswig-Holstein (+1) mit je 14, Hamburg mit 13 (-1), Sachsen-Anhalt mit 11 (-6), Rheinland-Pfalz (-13) und Thüringen (+2) mit je 7, Berlin mit 3 (-8) und Saarland mit 2 (-5) sowie Bremen mit 1 (-7) Ertrinkungstoten.

In der Verteilung nach Männern und Frauen gibt es keine Überraschungen. In den ersten Monaten des Jahres verloren 280 Männer ihr Leben im Wasser. Der Anteil des "starken Geschlechts" beläuft sich damit abermals auf über 80 Prozent. Hier sind Selbstüberschätzung, Leichtsinn und oftmals auch Alkohol Gründe für die tödlichen Unfälle.

In der Altersstatistik ist leider weiterhin bei den Vor- und Grundschulkindern die Zahl der Todesfälle relativ hoch. In der Altersklasse 0 - 10 Jahre starben 21 Kinder (-5). Unter den 11- bis 15-Jährigen gab es 6 Todesfälle - 7 weniger als 2018.


Foto Copy DLRG