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Hunde Angst

Spenden statt Böller – Deutsche Umwelthilfe ist gegen den Pyrotechnik-Wahnsinn

Montag, 22. November 2021

Schwere Asthma-Anfälle, Haustiere in Panik, tausende teils Schwerverletzte – unter der Silvester-Böllerei leiden viele Menschen und Tiere in Deutschland massiv. Es betrifft die ganze Breite der Gesellschaft und die Unterstützung für ein Verbot dieser archaischen Explosionswut wächst. Wir kämpfen bereits seit Jahren für ein Ende privater Feuerwerke. Dieses Jahr haben wir erstmals ein breites Bündnis bilden können mit den Tierschützern von Vier Pfoten, dem Deutschen Tierschutzbüro, der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und Ärztevertretern für einen Jahreswechsel ohne massive Luftbelastung, tausende Verletzungen und geschädigte Tiere. Gemeinsam fordern wir ein bundesweites Verkaufsverbot für Silvesterböller und -raketen wie im vergangenen Jahr sowie ein bundesweites Böllerverbot für die Silvesternacht.

Denn durch Böller und Raketen kommt es jedes Jahr zu tausenden teils schweren Verletzungen. Laut der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) sind es jährlich allein 500 Augenverletzungen durch Silvesterfeuerwerk. Das medizinische Personal arbeitet aufgrund der Pandemie bereits seit anderthalb Jahren an der Belastungsgrenze oder darüber. Wer jetzt noch viele Pyrotechnik-Opfer zulässt, handelt unverantwortlich. Zudem trägt die extreme Luftbelastung mit Feinstaub und anderen Schadstoffen zum Jahreswechsel zu akuten wie chronischen Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Die Messdaten rund um die Silvesternacht zeigen regelmäßig Jahres-Höchstwerte. Stundenwerte von 1.000 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft (µg/m³) sind Normalität. Zum Vergleich: 2018 betrug die mittlere PM10-Konzentration der städtischen Messstationen in Deutschland circa 18 µg/m³. Erst vor wenigen Tagen hat die Europäische Umweltagentur neue Zahlen bestätigt: Demnach verursacht Feinstaub in Deutschland aktuell jährlich 53.000 vorzeitige Todesfälle. Stark betroffen von den Auswirkungen des Silvesterfeuerwerks sind auch Tiere. Haustiere wie Hunde und Katze geraten durch die Knallgeräusche und hellen Blitze in Panik. Rund die Hälfte aller Hunde fürchtet sich vor Lärm, denn sie sind mit wesentlich empfindlicheren Hörorganen ausgestattet. Darüber hinaus produzieren Feuerwerkskörper an Silvester riesige Müllberge. Ein großer Teil der Feuerwerküberreste landet in Gewässern, auf Grünflächen oder in Waldgebieten.

Eigentlich spricht alles für unsere Forderung nach einem Verbot. Doch warum zögert die Politik? Es liegt an einer kleinen aber aggressiv auftretenden Gruppe: Der Lobby aus Feuerwerksanbietern, die weiter Gewinne auf dem Rücken der Leidenden machen wollen, und den teils fanatischen Pyrotechnik-Anhängern. Sie versuchen über Shitstorms in den sozialen Medien andere Meinungen zu unterdrücken. Unterstützer unseres Bündnisses werden beleidigt und unter Druck gesetzt, menschenverachtende Kommentare geschrieben. Deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung! Wir bitten Sie, helfen Sie uns gegen diese Pyrotechnik-Lobby. Stellen Sie ganz persönlich um: Statt Geld für Raketen und Böller zu verbrennen, spenden Sie es in diesem Jahr lieber für den Umwelt- und Klimaschutz. Machen Sie mit und motivieren Sie Bekannte, Freunde und Familie für „Spenden statt Böllern“. Damit alle Menschen und Tiere ein schönes Silvester ohne Panik und Gesundheitsschäden erleben können.

Text: Deutsche Umwelthilfe (DUH)