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Matratzen 23

Schöner-Wohnen-News: Die Tücken des Online-Matratzen-Kaufs

25. Oktober 2021

(akz-o) Es klingt so einfach: Man bestellt eine Matratze im Internet und schickt sie bei Nicht-Gefallen nach 100 oder mehr Tagen wieder zurück. Eine vorherige Beratung spart man sich.

Dieses Vorgehen bringt aber oft Probleme. Täglich bedient der deutsche Bettenfachhandel Kunden, die auf ihrer online gekauften Matratze nicht schlafen können. In einer Umfrage des Verbands der Bettenfachgeschäfte (VDB) berichteten über 80 Prozent der Bettenhäuser, dass sie wiederholt oder sogar oftmals enttäuschte Online-Kunden in ihrem Geschäft beraten.

Auch die Nachhaltigkeit bleibt beim erfolglosen Online-Kauf schnell auf der Strecke. Unter ökologischen Aspekten ist das Tausendfache Rücksenden von Matratzen quer durch Deutschland sicher mehr als bedenklich. Experten schätzen, dass es bei den Online-Matratzen zu Rückgabequoten von bis zu 20 Prozent kommt. Hinzu kommen wohl zahlreiche Online-Besteller, die den Aufwand des Zurückschickens scheuen und die Matratze einfach behalten.

Unklar bleibt zum Teil auch, was mit den retournierten – und womöglich 100 Tage genutzten ? Matratzen tatsächlich geschieht. Die Angaben dazu reichen von Entsorgung bis erneutem Verkauf nach Prüfung. Unter hygienischen Aspekten dürfte das nicht jedem gefallen!

Dabei kann man diese Probleme leicht umgehen. Denn bei einer Beratung in einem Fachgeschäft findet man nicht eine Matratze für (angeblich) jeden, sondern das passende Modell für sich selbst. Das ist extrem wichtig, da die individuellen Anforderungen höchst unterschiedlich sein können.

Eine junge leichte Frau braucht eine ganz andere Matratze als z.B. ein älterer schwerer Mann. Zwar können vor allem jüngere Menschen mit normalem Körperbau auf qualitativ guten Matratzen ordentlich schlafen. Aber es sind längst nicht alle und es ist auch nie die optimale Schlaflösung! Professor Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Chefarzt an der Fachklinik Herzogenaurach, bestätigt: „Die Menschen sind sehr unterschiedlich, eine Standardlösung ist daher immer problematisch.“

Problematisch sind Einheitsbetten speziell bei breiten Schultern, breitem Becken oder hohem Gewicht. Und je älter man wird, desto sensibler wird man bezüglich seines Bettes. Normale körperliche Verschleißerscheinungen, steigende Temperatur- und Druckempfindlichkeit sowie vor allem zunehmende Rückenbeschwerden führen dazu, dass sich die Ansprüche an Matratze und Unterfederung zum Teil massiv ändern. Besonders deutlich wird dies nach Bandscheiben-Operationen sowie bei Gleitwirbeln und Arthrose.


Text / Foto: AkZ / Tempur/akz-o