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ZDF-Politbarometer Mai II 2021: Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock verliert deutlich an Ansehen

Freitag, den 21. Mai 2021

Große Zustimmung zu aktuell geltenden Corona-Maßnahmen

Nach ihrer Nominierung als Kanzlerkandidatin hatten sich die Werte von Annalena Baerbock (Grüne) stark verbessert. Jetzt muss sie deutliche Rückschläge hinnehmen.

Top Ten

Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,1 (Mai I: 2,2) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen Winfried Kretschmann mit 1,8 (Mai I: 1,8) und Markus Söder mit 1,2 (Mai I: 1,3). Auf Platz vier liegt Robert Habeck mit 1,0 (Mai I: 1,2), danach folgen Olaf Scholz mit 0,9 (Mai I: 1,0), Annalena Baerbock mit nur noch 0,5 (Mai I: 1,0) und damit dem schlechtesten Wert für sie bisher im Politbarometer. Jens Spahn kommt auf 0,3 (Mai I: 0,3), und Armin Laschet auf 0,2 (Mai I: 0,2). Auf den beiden letzten Plätzen liegen jeweils mit 0,1 Christian Lindner (Mai I: 0,0) und Neuzugang Sahra Wagenknecht.

Lieber als Kanzler/in

Bei der Frage, wen man lieber als Bundeskanzler beziehungsweise -kanzlerin hätte, liegen die Kandidaten der drei Parteien in der jeweils paarweisen Gegenüberstellung etwas weiter auseinander als noch vor zwei Wochen. Im direkten Vergleich kommt Laschet auf 46 Prozent und Baerbock auf 42 Prozent (Mai I: 46 Prozent : 44 Prozent), 45 Prozent würden Scholz Laschet (41 Prozent) vorziehen (Mai I: 46 Prozent : 43 Prozent) und bei der dritten alternativen Abfrage kommt Scholz auf 48 Prozent und Baerbock auf 41 Prozent (Mai I: 45 Prozent : 43 Prozent). (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").

Projektion: Grüne weiter knapp vor der CDU/CSU

Nach den starken Veränderungen im letzten Politbarometer fallen die Differenzen im Vergleich zu vor zwei Wochen jetzt eher gering aus: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 24 Prozent (minus 1), ihr historisch schlechtester Wert im Politbarometer. Die SPD könnte mit 14 Prozent (unverändert) rechnen, die AfD mit 11 Prozent (unverändert), die FDP mit 11 Prozent (plus 1), die Linke mit 7 Prozent (unverändert) und die Grünen mit 25 Prozent (minus 1). Die Freien Wähler kämen auf 3 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 5 Prozent.

Damit hätte sowohl eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen als auch eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP eine Mehrheit. Knapp nicht reichen würde es für Grün-Rot-Rot und eindeutig nicht für eine Fortführung einer Regierung aus CDU/CSU und SPD.

Können die Grünen eine Bundesregierung anführen?

44 Prozent aller Befragten trauen den Grünen zu, die Bundesregierung zu führen und das Kanzleramt zu besetzen, 54 Prozent trauen ihnen das nicht zu, darunter deutliche Mehrheiten der Anhänger von CDU/CSU, SPD, FDP, AfD und Freien Wählern. Vor die Frage gestellt, ob man lieber eine unionsgeführte Bundesregierung will oder eine von den Grünen geführte, favorisiert eine klare Mehrheit eine Führung durch die CDU/CSU (56 Prozent; plus 6) während sich 38 Prozent (minus 1) für eine von den Grünen geführte Regierung aussprechen.

Weiter zunehmende Zufriedenheit mit Corona-Maßnahmen

Hielten im April nur 29 Prozent und Anfang Mai 49 Prozent die jeweils geltenden Corona-Maßnahmen für gerade richtig, so äußern sich jetzt 60 Prozent zustimmend. Nur noch 14 Prozent fordern, dass die Maßnahmen härter ausfallen sollen (Mai I: 23 Prozent) und genau wie vor zwei Wochen finden 24 Prozent die aktuellen Vorgaben übertrieben.

Impffortschritt

Auch wenn immer noch eine Mehrheit (56 Prozent) der Befragten eher unzufrieden mit dem Impffortschritt bei uns ist, äußern inzwischen mit 42 Prozent so viele wie noch nie eher Zufriedenheit. Allerdings glauben unverändert nur 41 Prozent der Befragten, dass wir die Corona-Pandemie bis zum Ende des Sommers soweit im Griff haben werden, dass dann wieder ein weitgehend normales Leben möglich sein wird. Eine Mehrheit von 57 Prozent bezweifelt das.

Urlaubspläne für den Sommer

Bisher planen 28 Prozent, ihren Sommerurlaub in Deutschland zu verbringen, 19 Prozent im europäischen Ausland und 2 Prozent außerhalb Europas, 16 Prozent sind noch unsicher und 35 Prozent planen für den Sommer keinen Urlaub. Ähnlich sahen die Pläne der Deutschen auch vor einem Jahr für den Sommer aus.

Große Unsicherheit, wer die größere Schuld am aktuellen Nahost-Konflikt trägt

Wer die Hauptschuld an den aktuellen militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der palästinensischen Hamas hat, trauen sich 63 Prozent nicht zu beurteilen. 15 Prozent sehen die Hauptschuld bei Israel und 17 Prozent bei der Hamas.

Foto: Wen hätten Sie lieber als Bundeskanzler/in: Wenn Sie die Wahl hätten zwischen ...
Copyright: ZDF/Forschungsgruppe Wahlen