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SAN Statistik

Teuerungsrate der Verbraucherpreise in Sachsen-Anhalt lag im Juni 2020 bei 0,7 %

Samstag, den 11. Juli 2020

Das Statistische Landesamt in Sachsen-Anhalt ermittelte im Juni 2020 einen Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,7 %. Im Vergleich zum Mai 2020 stieg der Verbraucherpreisindex um 0,5 % auf einen Wert von 106,2 (2015 = 100).

Wie schon im Mai festgestellt, hatten die deutlichen Preissenkungen für Heizöl und Kraftstoffe (-18,8 %) auch im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat signifikanten Einfluss auf die Gesamtentwicklung. Die Inflationsrate ohne die Preisveränderungen für Heizöl und Kraftstoffe hätte ein Niveau von 1,5 % erreicht.

Gegenüber dem Vorjahresmonat war Heizöl, einschl. Umlage, im Juni um 22,7 % günstiger, Strom um 1,4 % und Gas um 0,1 %. Für feste Brennstoffe und Fernwärme stieg das Preisniveau jeweils um 2,3 %. Den gesunkenen Kosten für Haushaltsenergieträger stand eine Steigerung der Nettokaltmiete um 
1,1 % gegenüber. Die gegenläufigen Preisentwicklungen führten für den Bereich Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe insgesamt zu einem konstanten Niveau gegenüber dem Vorjahr (+/-0,0 %).

Die Preisentwicklung für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge (-16,4 %) hatte hohen Einfluss auf das im Sektor Verkehr (-3,3 %) gemessene Niveau. So war Benzin im Juni durchschnittlich um 17,8 %, Dieselkraftstoff um 13,6 % und anderer Kraftstoff (Autogas) um 3,9 % günstiger als vor einem Jahr. Gegenüber dem Vormonat war Benzin allerdings bereits um 5,6 % und Dieselkraftstoff um 3,9 % teurer.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich zum Vorjahr spürbar um 4,0 %. Teurer als im Juni des Vorjahres war u. a. Obst (+10,7 %), Fleisch und Fleischwaren (+8,6 %), Molkereiprodukte und Eier (+4,1 %) sowie Gemüse (+2,9 %). Auch für Mineralwasser, Limonaden und Säfte stieg das Preisniveau durchschnittlich um 2,8 %.

Für Alkoholische Getränke und Tabakwaren (+4,3 %) lag der preistreibende Einfluss bei den Tabakwaren mit einer durchschnittlichen Teuerung von 6,2 % zum Vorjahr, gefolgt vom Bier (+3,1 %), Wein (+1,3 %) und letztlich den Preisen für Spirituosen (+0,9 %).

Für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen wurde, u. a. beeinflusst durch Auflagen in Folge der Corona-Pandemie, im Juni eine Teuerung zum Vorjahr um 3,5 % gemessen. Speisen und Getränke in Restaurants, Cafés, Straßenverkauf u. Ä. waren im Schnitt um 4,1 % und Bewirtungen von Kantinen und Mensen um 3,7 % teurer.

Gegenüber dem Vormonat Mai konnten im Juni bereits mehr Geschäfte wieder öffnen. Für Bekleidung und Schuhe (-2,5 %) waren mit der Wiedereröffnung im Juni verschiedenste Preissenkungen gegenüber dem Mai verbunden, u. a. für Bekleidung für Damen (-3,0 %), für Herren (-2,5 %) oder für Kinder (-2,7 %). Kinderschuhe waren um 3,5 %, Schuhe für Damen um 2,3 % und Schuhe für Herren um 0,2 % preisgünstiger als im Vormonat.

Herausforderungen an die Preisstatistik in der Corona-Krise

Die Preisstatistik arbeitete auch im Juni 2020 unter den herausfordernden Bedingungen durch die anhaltende Corona-Krise, um die zuverlässige Bereitstellung des Verbraucherpreisindex zu gewährleisten. Für die Mehrzahl der Güter des Warenkorbs konnten im Juni 2020 die Preise weitestgehend ohne größere Einschränkungen ermittelt werden, da die Erhebung weniger von der Corona-Krise betroffen war.