Baierbrunn (ots). Smarte Technik erobert nicht nur
Wohnzimmer und Küchen, sondern kommt zunehmend auch rund ums Babybett zum
Einsatz: Es gibt eine große Auswahl an Geräten und Wearables, also tragbaren
Accessoires, die den Schlaf des Babys aufzeichnen und seine Körperfunktionen
überwachen. Experten sehen die elektronischen Helfer kritisch.
"Nur bei sehr wenigen Säuglingen ist eine Schlafüberwachung
tatsächlich medizinisch notwendig", sagt Dr. Alfred Wiater, Kinder- und
Jugendarzt und Schlafmediziner aus Köln, im Apothekenmagazin "Baby und
Familie". "Etwa bei schwer ausgeprägten Atmungs- und
Herz-Kreislauf-Störungen." In solchen Fällen erfolge die ärztlich
verordnete Heimüberwachung durch einen kombinierten Herz-Atmungs-Monitor.
"Die Eltern werden gezielt geschult, wie sie sich bei einem Alarm
verhalten sollen und wie sie ihr Kind im Notfall reanimieren können."
Das Problem, das der Experte bei Apps und Wearables
sieht: Sind sie hinreichend getestet und sicher? Sind sie störanfällig, lösen
sie häufiger falschen Alarm aus und versetzen Eltern so eher in Angst und
Schrecken? Hinzu kommt, dass bestimmte Überwachungsfunktionen manche
bedrohliche Situation gar nicht erkennen. "Registriert ein Gerät zum
Beispiel nur Atembewegungen, aber nicht die Herzfrequenz, dann kann das Kind
trotz Monitoring in einen Sauerstoffmangel geraten", so der Mediziner.
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