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Magdeburg: Grippeschutz vor allem für Ältere, chronisch Kranke und Schwangere

Montag, den 22. Oktober 2018


Der Arbeitskreis Impfen informiert:


Magdeburg. Mit den kühleren Temperaturen und fallenden Blättern beginnt auch in Sachsen-Anhalt die nächste Influenzasaison. Damit sie nicht zur Grippewelle wie im vergangenen Winter - nach Einschätzung des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI)  eine „außergewöhnlich schwere“ - wird, empfiehlt der Arbeitskreis Impfen die rechtzeitige Impfung. Sachsen-Anhalts Impfexpertin Dr. Constanze Gottschalk erinnert daran, dass Grippe keine harmlose Erkältungskrankheit mit wenige Tage andauernden Symptomen wie Gliederschmerzen und Fieber ist. Laut RKI gab es im Winter 2017/18 deutschlandweit geschätzte neun Millionen durch Influenza bedingte Arztbesuche - zwei Millionen mehr als in den ebenfalls starken Grippesaisons 2012/13 und 2014/15. Und auf Intensivstationen von Kliniken und Krankenhäusern übertraf die Zahl der Patienten mit schweren akuten respiratorischen Erkrankungen deutlich vorherige Grippesaisons, die im vergangenen Winter leider auch wieder etliche Todesfälle forderte.

 

Grund genug, sich gegen eine solche Infektion zu wappnen, meint Dr. Gottschalk. „Der Herbst ist die beste Zeit für eine Impfung gegen Influenza“, sagt sie. Vor allem älteren Menschen und Patienten, die an chronischen Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislaufsystems oder an einer Immunschwäche leiden, Diabetikern, Schwangeren, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie Personen, die sich von Berufs wegen in erhöhtem Maße anstecken oder eine Infektion auf andere übertragen könnten, empfiehlt die Ständige Impfkommission STIKO des RKI die jährliche Grippeschutzimpfung. „Für die bevor stehende Grippe-Saison gilt ein neuer medizinischer Standard“, informiert Dr. Gottschalk. Erstmals habe die STIKO die Immunisierung mit einem Impfstoff empfohlen, der gegen vier Virenstämme wirkt. Die Kosten dafür werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

 

Erfahrungsgemäß rollt die jährliche Influenzawelle um die Jahreswende über Deutschland hinweg. Da der Impfschutz aber erst zehn bis 14 Tage nach dem kleinen Piecks beim Arzt vollständig aufgebaut ist, sollte die Impfung möglichst im Oktober oder November erfolgen, um sich rechtzeitig gegen eine Infektion zu schützen. Doch auch danach kann die Impfung gegen Influenza noch sinnvoll sein, meint Dr. Gottschalk. Gänzlich vor „Husten, Schnupfen, Heiserkeit“ sei man dadurch zwar nicht gefeit, ergänzt sie, aber vor den Influenza-Viren. Denn im Unterschied zu einem grippalen Infekt oder einer banalen Erkältung, bei der Halskratzen, verstopfte Nase und Husten nacheinander auftreten, ist eine echte Virusgrippe durch einen plötzlichen und heftigen Beginn gekennzeichnet. Besonders bei Senioren und chronisch Kranken kann es über die eigentliche Grippe hinaus zu gesundheitlichen Komplikationen durch Lungenentzündung oder Herzmuskelschädigung kommen. Neben der Impfung als wichtigster Schutzmaßnahme sind gründliches Händewaschen mit Seife und Abstandhalten zu Erkrankten wichtig, um das eigene Erkrankungsrisiko zu verringern.

 

In Sachsen-Anhalt gehört das Erreichen eines altersgerechten Impfstatus bei über 90 Prozent der Bevölkerung zu den Gesundheitszielen des Landes. Es hatte 1998 als erstes ostdeutsches Bundesland auf Initiative des Gesundheitsministeriums eigene Gesundheitsziele unter dem Motto „Vorsorgen für Sachsen-Anhalt“ formuliert.

Aktuell gibt es fünf Ziele. Die anderen vier Ziele sind: die Verbesserung der Zahngesundheit der Bevölkerung auf Bundesdurchschnitt, die Senkung des Anteils an Rauchern und der alkoholbedingten Gesundheitsschäden auf Bundesdurchschnitt, die Förderung eines gesunden Ernährungsverhaltens und gesunder Ernährungsangebote für die Bevölkerung und die Entwicklung eines gesunden Bewegungsverhaltens und Verbesserung von Bewegungsangeboten für die Bevölkerung.