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Tarifverhandlung Ernährungsindustrie Sachsen-Anhalt: Arbeitgeber verweigern Tarifverhandlungen - Jetzt wird es Streiks geben!

Dienstag, den 21. Januar 2020

Die erste Runde der Tarifverhandlungen in der Ernährungsindustrie Sachsen-Anhalt am 20. Januar endete ohne Ergebnis. Darüber hinaus sagten die Arbeitgeber den bereits für den 5. Februar vereinbarten zweiten Verhandlungstermin ab. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststäten (NGG) fordert für die über 3.000 Beschäftigten des Tarifgebietes eine Angleichung der Löhne an das Verdienstniveau vergleichbarerer Betriebe in Westdeutschland. Zudem soll der Stundenlohn der untersten Lohngruppe nicht weniger als 12 Euro betragen. Zum Tarifgebiet gehören unter anderem die sachsen-anhaltinischen Standorte der Sektkellerei Rotkäppchen und des Salat- und Feinkostherstellers HOMANN.

Obwohl die Forderungen bereits im Oktober des letzten Jahres schriftlich übergeben wurden, erklärte die Arbeitgeberseite wörtlich „uns fehlt es an jeder Idee darüber zu verhandeln“. Das Angebot über eine stufenweise Angleichung zu reden, wurde ebenso abgelehnt, wie auch das Angebot in begründeten Fällen auch Ausnahmeregeln vorab zu regeln.

„Die Blockade der Arbeitgeberseite lässt uns keine Wahl. Es wird in den kommenden Wochen zu Warnstreiks kommen“, kündigt der Vorsitzende des NGG Landesbezirks Ost und Verhandlungsführer Uwe Ledwig an. Wo und wann diese stattfinden, berät die Gewerkschaft nun mit ihren Mitgliedern. „Diese Ignoranz ist Ausdruck mangelnder Wertschätzung. Die Beschäftigten im Osten sollen dauerhaft schlechter gestellt bleiben. Das macht mich wütend“, so Ledwig weiter.

Noch immer - 30 Jahre nach dem Mauerfall - betragen die Lohnunterschiede zu westdeutschen Schwesterbetrieben oder vergleichbaren Branchen bis zu 876 € im Monat, bei gleichzeitig zwei Stunden längerer Wochenarbeitszeit.

Die Beschäftigten erwarten ein deutliches Lohn-Plus, um die Lohnmauer zwischen Ost und West endlich einzureißen und eine Angleichung der Löhne zu erreichen.

„In einzelnen Betrieben der Ernährungsindustrie liegen noch bis zu 5 Lohngruppen unter 12€ pro Stunde. Wir alle wissen: Die Niedriglöhne von heute sind die Armutsrenten von morgen. In Zukunft darf keine Lohngruppe mehr unter 12 € liegen“, fordert Ledwig. „Die Unzufriedenheit vor Ort ist groß. Die Leute erwarten, dass sich etwas verändert. Das gestrige Ergebnis wird die Stimmung in den Betrieben nicht verbessern. Das wird sich auch in den kommenden Wochen zeigen.“