Foto: Süße Snacks können die MS-bedingte Müdigkeit fördern.
Besser für zwischendurch sind Äpfel oder Nüsse
MIT DIÄT GEGEN MULTIPLE SKLEROSE?
(djd). Viele Menschen mit Multipler Sklerose (MS) fragen sich,
ob sie durch einen gesunden Lebensstil den Verlauf der Erkrankung positiv
beeinflussen können. Oft stellen sie ihre Ernährung um, probieren es mit
Zuckerverzicht, veganer Kost oder Ayurveda. Aber bringt das wirklich etwas?
„Anders als beispielsweise beim Diabetes gibt es bei MS keine
einheitlichen Ernährungsempfehlungen, also keine spezielle MS-Diät“, erklärt
Privatdozent Dr. De-Hyung Lee, MS-Spezialist aus Regensburg, in einem Interview
mit der Zeitschrift "MS persönlich". Es gebe andererseits aber
durchaus Hinweise, dass bestimmte Nahrungsmittel bei der MS günstig seien,
andere dagegen eher ungünstig.
Faserreiche Kost gilt als positiv
Studien weisen etwa darauf hin, dass eine besonders salzhaltige
Ernährung sowie eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung nachteilig für
MS-Patienten sein könnten. Als positiv gelten dagegen kurzkettige Fettsäuren,
speziell Propionate, die vor allem in faserreicher Kost enthalten sind. Denn
diese verbessern die Zusammensetzung der Darmflora, die bei Autoimmunprozessen
und damit auch bei der MS eine wichtige Rolle spielt. „Wir raten generell und
insbesondere Menschen mit MS zu einer faser- und ballaststoffreichen
Ernährung“, erklärt Lee. Man müsse dabei jedoch beachten, dass auch eine solche
Ernährung keinesfalls die medizinische Behandlung ersetzen könne. Wer auf
Therapie verzichtet und es allein mit einer Diät versucht, kann sich letztlich
sogar schaden. Denn ohne medikamentöse Behandlung steigt das Risiko für
Krankheitsschübe und die Entwicklung von Behinderungen.
Ausgewogen essen, fit bleiben
Auch wenn es keine echte MS-Diät gibt, kann eine ausgewogene
Ernährung dazu beitragen, sich fitter und gesünder zu fühlen. Tipps dazu stehen
beispielsweise unter www.ms-begleiter.de/leben, Suchwort Ernährung. Generell
empfehlenswert ist eine Mischkost mit reichlich pflanzlichen Ölen, Fisch,
Milch- und Vollkornprodukten, Obst und Gemüse. MS-Patienten sollten außerdem
darauf achten, tierische Fette und Einfachzucker wie Trauben- oder Fruchtzucker
nur mäßig zu genießen, da sie den Körper zusätzlich belasten.
Stark gesüßte Speisen lassen den Blutzuckerspiegel schnell
ansteigen und wieder abfallen und können so die krankheitsbedingte Müdigkeit
verschlimmern. Also hier zurückhaltend sein und lieber ein paar Nüsse knabbern,
denn die sind „Nervennahrung“. Nicht zuletzt ist es wichtig, immer genug zu
trinken, am besten Wasser, ungesüßte Tees und Saftschorlen.
Text / Foto: djd/Sanofi/Steffen Jaenicke