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Gesundheit-News: Rosacea-Patienten und Hautärzte im Gespräch: Worauf kommt es an?

14. November 2021

Düsseldorf (ots). Die Kommunikation zwischen Hautärzten und Rosacea-Patienten ist nicht immer einfach. Die chronische Hautkrankheit Rosacea hat viele Gesichter und belastet Betroffene auf unterschiedlichste Weise. Patient:innen haben zahlreiche offene Fragen zur Erkrankung. Beim Termin in der hautärztlichen Praxis werden diese jedoch häufig nicht angesprochen. Bei einer zumeist begrenzten Zeit für das Beratungsgespräch erhalten Hautärzte somit oft nicht alle notwendigen Informationen von ihren Patienten, um eine optimale Behandlung einzuleiten.

Der Dermatologe Prof. Dr. Peter Arne Gerber, Düsseldorf, und die Rosacea-Patientin Ann-Christin Weber, Ellingen, haben im Rahmen eines Online-Workshops gemeinsam diskutiert, wie aus ihrer Sicht Gespräche zwischen Patienten und Hautärzten verbessert werden können.

Rosacea-Patienten wollen ernst genommen werden

Die Bloggerin und Influencerin Ann-Christin Weber leidet an Rosacea. Auf ihrem Instagram-Kanal @fashionkitchen berichtet sie über ihr Leben mit der Hautkrankheit. Nicht selten zeigt sie sich dabei ungeschminkt, um anderen Betroffenen Mut zu machen, offen mit der Rosacea umzugehen. Wie viele Rosacea-Patienten, war Ann-Christin schon bei mehreren Hautärzten. In einigen Fällen war dabei das Gefühl, nicht richtig verstanden oder ernst genommen zu werden, ernüchternd für sie. Inzwischen hat Ann-Christin einen Hautarzt gefunden, bei dem sie sich gut aufgehoben fühlt. Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit ihrem Dermatologen einen optimalen Behandlungsplan für ihre Rosacea abzustimmen.

Rosacea-Patient:innen so viel Zeit geben, wie sie benötigen

Der Praxisalltag ist häufig turbulent. So kann es passieren, dass Patient:innen nicht alles, was sie mitteilen wollen, auch sagen, berichtet der Dermatologe Prof. Dr. Gerber. Wichtig sei aus seiner Sicht, dass Patient:innen immer die Zeit bekommen, die sie benötigen. "Patienten sollten nicht das Gefühl haben, dass sie nur eine Nummer sind", so Gerber. Auch Ann-Christin kennt das Gefühl, dass Hautärzte (zu) wenig Zeit haben. Das könne mitunter enttäuschend sein, denn Patient:innen seien auf die Beratung ihrer Ärzt:innen angewiesen, erklärt Ann-Christin. Und obwohl sie für den Zeitdruck der Ärzte Verständnis habe, dürfe die Behandlung ihrer Ansicht nach nicht darunter leiden. Es sei extrem wichtig, dass Patient:innen die Möglichkeit erhalten, möglichst umfänglich zu berichten. Dabei sollten die Ärzte durch gezieltes Nachfragen unterstützen.

Auf das Vertrauen zwischen Ärzten und Patienten kommt es an

Entscheidend findet Ann-Christin auch, dass Betroffene dranbleiben und nicht aufgeben, bis sie einen Hautarzt/eine Hautärztin gefunden haben, mit dem/der sie persönlich gut zurechtkommen. Schließlich brauche es ein Vertrauensverhältnis zwischen Ärzten und Patienten, um gemeinsam eine individuelle Therapie abzustimmen und auch nach Rückschlägen weiter konsequent daran zu arbeiten, die Rosacea in den Griff zu bekommen. Eine wichtige Unterstützung für das Arzt-Patienten-Gespräch und den Alltag mit Rosacea ist für Ann-Christin die Rosacea-Tagebuch-App (www.rosacea-info.de/rosacea-app). Sie ist kostenlos für Android und iOS verfügbar und durch eine Selfiefunktion und Erinnerungsmöglichkeit besonders nutzerfreundlich.

Wie Patient:innen von einer guten Vorbereitung auf den ärztlichen Termin profitieren

Prof. Dr. Gerber wünscht sich von seinen Patienten, dass sie sich auf ihre ärztlichen Termine vorbereiten, also dringliche Fragen aufschreiben, damit sie nicht vergessen werden. Außerdem sei es sinnvoll, wenn sich Patienten im Vorfeld über die Rosacea-Erkrankung informieren. Für die Online-Recherche müsse darauf geachtet werden, dass die Quellen seriös seien, betont Gerber. Hierzu empfiehlt der Dermatologe die Website "Aktiv gegen Rosacea" (www.rosacea-info.de), die umfassend zur Rosacea-Erkrankung informiert und Services wie eine anschauliche Infobroschüre bereithält. Seitens der Ärzt:innen sei wichtig, den Patienten früh zu erklären, dass jede Rosacea-Therapie langfristig angelegt ist und nur selten schnelle Erfolge erwartet werden können. Patient:innen, die ihre Behandlung konsequent und in Absprache mit dem Hautarzt/der Hautärztin anwenden, haben heutzutage jedoch gute Chancen erscheinungsfrei (auch "clear" genannt) zu werden, erläutert Gerber.

 

Text / Foto: Galderma Laboratorium GmbH - news aktuell / terovesalainen - stock.adobe.com