Sonntag, den 24. November 2019
Am Freitag veröffentlichten die französischen HipHop-Pioniere IAM ihr neues Album "Yakuse", das zehnte in ihrer Karriere. Der Titel sagt viel aus: Über die Philosophie der Gruppe, ihr Erbe und über die Welt von gestern und heute.
Yasuke war ein afrikanischer Sklave, der im 16. Jahrhundert in Japan zum Samurai wurde. Es geht darum, das Unmögliche zu erreichen. Niemals aufgeben und stattdessen den Wunsch haben, die Gewinnchancen zu übertreffen. IAM hat einen langen Weg zurückgelegt. Sie bevorzugten immer den Kampf, den Überlebensmodus und die Leidenschaft für Beschwerden und Mitleid. Was noch nicht da war, musste IAM mit Geduld, kollektiv und mit Fokus basteln. Um jeden Preis vorankommen, um das Schicksal, die Zweifel und die unsichtbaren Barrieren zu überwinden: die sozialen, politischen und künstlerischen.
Das Album bleibt den Werten treu und es wird gleichzeitig weiter erforscht, voller Kampfgeist sowie melancholisch, bewegend und amüsant, studiert und überzeugt. Es ist wahrscheinlich IAMs dichtestes Album, das introspektivste, vielseitigste und lebendigste bis heute ...
Die Veröffentlichung von „Rêvolution“ im Jahr 2017 ebnete bereits den Weg für „Yasuke“. Mit diesem brennenden Bedürfnis, Zynismus nicht mit Realitätssinn zu verwechseln, müssen manichäische Übervereinfachungen mit Objektivität einhergehen. IAM symbolisierte immer das Mixen, das Verschmelzen, mit einer Liebe zur Musik, die es ihnen ermöglicht hat, intensiv zu leben, ohne ein Sicherheitsnetz oder den Wunsch, Kompromisse einzugehen. Und dieses Album ist ein weiterer Meilenstein auf ihrem Weg.
"Yasuke" wurde zuerst zwischen Marseille und Marrakesch geschrieben, bevor es in Thailand aufgenommen und in New York gemischt wurde. Es ist eine Platte mit einem Gefühl des Schwindels, bei der die Band aus Marseille der Welt direkt in die Augen blickt, sich bereit erklärt, ihre Vergangenheit aufzudecken und sich über Rap-Codes lustig zu machen, um sie besser wieder zu erfinden.
Videos zu "Yakuse":
