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Part 2.2

Fraktion DIE LINKE: Erhöhung der Lehrerstellen ist überfällig.

Magdeburg / ST. Zum gestern von der SPD im Rahmen eines Werkstattgesprächs 
öffentlich gemachten Vorstoß, sich in der Koalition im Rahmen der 
Haushaltverhandlungen für eine Erhöhung der Lehrerstellen einzusetzen, 
erklärt der bildungspolitische Sprecher Thomas Lippmann:

Ein solcher Schritt ist längst überfällig und würde bei seiner 
Umsetzung den Schulen etwas Luft im Hinblick auf die desolate 
Unterrichtsversorgung verschaffen. Deshalb kann man der SPD in den 
Koalitionsgesprächen nur Erfolg wünschen, ohne unerwähnt zu lassen, dass 
es die Fraktion DIE LINKE war, die beharrlich darauf gedrungen hat, die 
Zielzahlen beim Lehrerpersonal endlich den realen Erfordernissen 
entsprechend nach oben zu korrigieren.

In dem Gespräch wurde aber auch deutlich, dass der Bildungsminister 
selbst keine Initiative für mehr Neueinstellungen ergreift, sondern sich 
von den Koalitionspartnern zum Jagen tragen lässt. Er nutzte seinen 
Auftritt, um das Feld für weitere Kürzungen bei den Zuweisungen an die 
Schulen vorzubereiten. Statt sich für mehr Lehrer und damit für eine 
Verbesserung des Unterrichtsangebotes stark zu machen, kämmt der 
Minister die Schulpläne auf der Suche nach Einsparpotenzialen durch. Die 
sieht er offensichtlich besonders in den Lehrplänen von Grund-und 
Sekundarschulen und bei der Förderung von Migranten und Kindern mit 
sonderpädagogischem Förderbedarf. Aber auch bei den Anrechnungen für die 
vielfältigen Aufgaben, die in den Schulen neben dem Unterricht erledigt 
werden müssen, soll die Axt angelegt werden.

Wenn der Minister tatsächlich solche Bedarfsreduzierungen erzwingt, 
streckt er im bundesweiten Vergleich in fast allen Schulformen wieder 
einmal die Hand nach der "roten Laterne" aus.

Sollte sich die SPD mit ihren Forderungen durchsetzen, wird sich 
allerdings die Diskussion um die Besetzungsmöglichkeiten mit 
ausgebildeten Lehrkräften und damit auch die Kontroverse um die vor 
wenigen Tagen entlassenen Sprachlehrkräfte neu entfachen. Denn dann geht 
es um 700 [-] 800 Neueinstellungen in diesem Jahr [-] etwa genauso viele 
wie 2016. Die Zahl der Absolventen in den Lehrerseminaren in Halle und 
Magdeburg ist aber gerade einmal halb so groß. Es war absehbar, dass es 
so kommen würde und Sachsen-Anhalt händeringend Lehrer suchen wird. 
Deshalb muss sofort nach einer positiven Entscheidung über einen 
weiteren Stellenzuwachs gehandelt und den gut qualifizierten 
Sprachlehrern unverzüglich ein Einstellungsangebot gemacht werden."

Magdeburg, 27. Januar 2017