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MD Opernhaus Theater Magdeburg

Heute in Magdeburg: Sinfoniekonzert der Magdeburgischen Philharmonie zu Ostern

Magdeburg 18. April 2019


Ostern steht vor der Tür und klassische Musik gehört seit jeher zum Auferstehungsfest. Das 8. Sinfoniekonzert der Magdeburgischen Philharmonie am Gründonnerstag, 18. April, 19.30 Uhr und Karfreitag, 19. April, 19.30 Uhr, im Opernhaus des Theaters Magdeburg steht deshalb auch im Spannungsfeld von Karfreitagstrauer und österlicher Erlösung. 

Johannes Brahms hatte bei der Komposition der »Tragischen Ouvertüre« d-Moll op. 81, die im Sommer 1880 in Bad Ischl entstand, laut eigener Aussage »kein bestimmtes Trauerspiel als Sujet im Sinne«. Es ist ein Werk voller innerer Spannungen und Dramatik. Daran hat bereits die Tonart ihren Anteil: Bei Brahms steht d-Moll für das Kämpferische, energisch Aufbegehrende, aber auch das Entsagende. Zwischen Kampf und Erschöpfung, Auflehnung und Resignation bewegt sich auch das Stimmungsspektrum der Ouvertüre. Durch die Besetzung mit Posaunen und Tuba bekommt sie einen festlichen, dunklen Klangcharakter. 

Gustav Mahler komponierte seine »Kindertotenlieder« auf Texte einer gleichnamigen Gedichtsammlung von Friedrich Rückert. Die Sammlung hatte Rückert kurz nach dem Tod zweier seiner damals sechs Kinder geschrieben. Daraus wählte Mahler fünf Texte zur Vertonung aus. Diese komponierte er auf dem Höhepunkt seines beruflichen und privaten Lebens. Dass Mahler gerade jetzt die tragischste und auswegloseste Musik schrieb, war schon damals schwer verständlich. Insgesamt hat Mahler in den »Kindertotenlieder« eine bezwingende Kraft gefunden, die nach innen gerichtet ist und die Trauer zwar nicht mildert oder verklärt, aber das Akzeptieren des Unvermeidlichen hör- und fühlbar macht. 

Das Vorspiel und der »Karfreitagszauber« aus Richard Wagners »Parsifal« beschreiben die Irrfahrten des Titelhelden, der zur Gralsburg zurückzufinden sucht, und seine Salbung zum neuen Gralskönig. Staunend nehmen Parsifal und Gurnemanz die in der Vormittagssonne erstrahlende, miterlöste idyllische Natur wahr. Als neuer Gralskönig enthüllt Parsifal endlich wieder den Gral. 

Richard Strauss’ »Tod und Verklärung«, in c-Moll beginnend und in C-Dur endend, entstand als bildhafter Versuch, die letzten Momente im Dasein eines Menschen in Töne zu kleiden. Die motivische Entwicklung, der anfangs schwach pulsierende Rhythmus (vielleicht der immer wieder stockende Herzschlag des Moribunden), die auskomponierten Seufzer oder die wild auffahrenden Schmerzensschreie, die gleichzeitig das Ende der langsamen, gleichsam verdämmernden Einleitung verkünden, enden im langsam verklingenden Abschied. Den Tod zu zähmen oder gar beschönigt darzustellen, kam Strauss schon als junger Mann nicht in den Sinn. Das Sterben selbst aber wurde gewiss weder vorher noch danach in ein üppigeres, reicheres Klanggewand gehüllt: Bei Strauss führt der Weg vom letzten Krankenlager direkt in das (Musik-)Paradies.