Berlin (ots), Trockene, rissige, gerötete Haut, die schuppt und juckt: Besonders für Menschen mit chronischen Hauterkrankungen können die kalten Wintermonate belastend sein. Rund 3,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Neurodermitis.
Wie nichtverschreibungspflichtige Arzneimittel in der
Neurodermitis-Therapie helfen können, und wann man sie anwendet, erklärt Dr.
Matthias Wilken, Apotheker beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
(BPI).
Das richtige Präparat zur richtigen Zeit
"Grundsätzlich kommt es bei der Neurodermitis auf eine konsequente
Basistherapie an, vor allem auf eine stetige Rückfettung der Haut. Es geht
darum, dass weitere Austrocknen der Haut zu verhindern und ihre natürliche
Barrierefunktion zu stärken. So kann der Teufelskreis aus oftmals starkem
Juckreiz, Kratzen und darauffolgenden Entzündungen durchbrochen werden",
sagt Dr. Wilken.
Neben einer guten Basistherapie stehen in der Akuttherapie, also der
Behandlung akuter Entzündungsschübe, abhängig vom Schweregrad des Ekzems und
der betroffenen Körperstelle, unterschiedliche Arzneiformen mit verschiedenen
Wirkstoffen im Rahmen der Selbstmedikation zur Verfügung. "Nicht
verschreibungspflichtige Salben, Cremes oder Gele mit Harnstoff, Gerbstoffen
oder Hydrokortison können akuten Entzündungen entgegenwirken und Linderung
verschaffen", sagt Dr. Wilken.
Häufig ist die Neurodermitis auch mit Allergien, wie zum Beispiel
Heuschnupfen, verbunden. In diesen Fällen lässt sich die äußerliche Therapie
mit der Einnahme von Antihistaminika kombinieren, um die entzündungshemmende
Wirkung von innen heraus mit einem gegen die Allergie gerichteten Wirkstoff zu
unterstützen. Antihistaminika sind beispielsweise als Tabletten oder Säfte für
Kinder in der Apotheke erhältlich. Ärztinnen und Ärzte können diese Präparate
über das Grüne Rezept zum Selbstkauf empfehlen.
Da es sich bei der Neurodermitis um eine chronische Hauterkrankung handelt,
bedeutet die therapeutisch notwendige Behandlung gleichzeitig einen erhöhten
Bedarf und Einkauf an zum Teil auch individuell speziellen Hautpflegeprodukten
für die Basistherapie. Bislang erstattet die Gesetzliche Krankenversicherung
die Therapiekosten regelhaft nur für Patientinnen und Patienten bis zum
zwölften Lebensjahr. Der Deutsche Neurodermitis Bund e.V. setzt sich dafür ein,
dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Hautpflegeprodukte mit einem
dermatologischen Nutzen für alle Neurodermitiker - auch über das zwölfte
Lebensjahr hinaus - übernehmen. Hier die aktuelle Petition.
HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage
zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch
ersetzen.
Text / Foto: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie - news
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