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Kreislauf des Juckens
Neu-Isenburg
(ots). Wussten Sie, dass nicht nur Heuschnupfen-Geplagte, sondern auch Menschen
mit Neurodermitis oder Asthma unter dem Pollenflug leiden können?
Pollen
sind nicht nur Feinde der Allergiker
Für
viele Menschen ist der Frühling eine unbeschwerte Zeit. Es wird langsam immer
grüner, Blumen und Bäume blühen - verbreiten damit aber auch kräftig ihre
Pollen. Dabei sind Pollen für den Menschen gar nicht bedenklich. Nur bei
einigen können sie als sogenannte Triggerfaktoren wirken und sorgen bei
Allergiepatienten für juckende Augen, triefende Nasen und Atembeschwerden. Pollen
gelangen über die Atemwege in den Körper, aber auch über die Haut, und können
daher auch bei Neurodermitis problematisch sein.
Laut der Deutschen Haut- und Allergiehilfe reagieren etwa 70-80 Prozent der Neurodermitis-Patienten auf Umweltallergene wie zum Beispiel Pollen. Das liegt daran, dass Menschen mit Neurodermitis im Vergleich zu Menschen mit gesunder Haut eine durchlässigere Hautbarriere haben. Pollen und andere Allergene oder Bakterien können durch die geschwächte Haut leichter eindringen. Sie lösen eine allergische Reaktion aus und können so zu vermehrtem Jucken der Haut und einer Verschlechterung der Neurodermitis führen.
Für
diejenigen, die auf Pollen reagieren, empfiehlt es sich, sich vorab beim
Polleninformationsdienst (http://www.pollenstiftung.de/) zu informieren, was
gerade blüht.
Der
dauerhafte Kampf des Immunsystems
Bei
Menschen mit Neurodermitis ist das Immunsystem dauerhaft im Ungleichgewicht.
Dies führt zu den typischen Hautsymptomen einer Neurodermitis, wie zum Beispiel
trockene und entzündete Hautstellen sowie ständiges Jucken. Der Neurodermitis
liegt eine sogenannte Typ-2-Entzündung zugrunde. Und das bedeutet, dass selbst
wenn die typischen Hauterscheinungen nicht zu sehen sind, die Haut entzündet
ist. Allergene haben damit leichtes Spiel die Haut zu reizen und die vielen
blühenden Pflanzen im Frühling können zu einer zusätzlichen Belastung für
Neurodermitis-Patienten werden.
Wenn
der Juckreiz nicht enden will
Betroffene
leiden täglich an dem Juckreiz, der sich wie tausend Mückenstiche am ganzen
Körper anfühlt. Alle Bereiche des Lebens wie beispielsweise Schlaf,
Arbeitsleistung oder Freizeit und Sport werden beeinträchtigt. Bei Jugendlichen
nimmt oftmals mit zunehmender Schwere der Neurodermitis die Anzahl der
versäumten Schultage zu. Ein quälender Juckreiz lässt die Patienten nachts
nicht schlafen, wodurch die Leistungsfähigkeit eingeschränkt wird und es zu
höheren Fehlzeiten in der Schule kommt.
Je
ausgeprägter die Neurodermitis ist, umso stärker ist außerdem die Belastung der
gesamten Familie. So leiden etwa zwei Drittel der Eltern und Geschwister von
Jugendlichen mit einer atopischen Dermatitis an Schlafstörungen. In einer
Befragung gaben 86 Prozent der Eltern an, im Durchschnitt 2,7-mal pro Nacht
aufzuwachen und ein Schlafdefizit von durchschnittlich 2,6 Stunden pro Nacht zu
haben.
Die
von Natur aus trockene Haut bei Menschen mit schwerer Neurodermitis wird durch
den Juckreiz und das Kratzen weiter geschwächt. Und als wäre dies nicht genug,
kommt an den warmen Tagen erschwerend hinzu, dass man mehr ins Schwitzen kommt.
Schweiß trocknet die Haut jedoch noch weiter aus und kann außerdem zu mehr
Juckreiz führen. Einen ähnlichen Effekt hat auch häufiges und zu heißes
Duschen. Die regelmäßige Pflege der Haut wird dann umso wichtiger.
Neurodermitis
in den Griff bekommen
Regelmäßige
Besuche beim Facharzt sind wichtig, um die typischen Zeichen der Neurodermitis
gut kontrollieren zu können und eine geeignete Therapieform zu finden, die auf
die jeweiligen Ausmaße zugeschnitten ist. Die eigene Krankheit für sich zu
dokumentieren und Veränderungen bewusst wahrzunehmen, zum Beispiel mit Hilfe
eines Neurodermitis-Tagebuchs, kann eine gute Grundlage für den Arztbesuch
sein. So kann es gelingen, Auslöser für einen Schub zu identifizieren,
zukünftig zu vermeiden und eine möglichst passende Therapie zu finden. Ihr
eigenes Tagebuch können Sie unter der Hotline 0800 40 500 20 (gebührenfrei aus
den dt. Netzen) oder per E-Mail über service@meinneurodermitisbegleiter.de
bestellen.
Text
/ Abbildung: "obs/Sanofi
Genzyme"