Berlin (ots). Diabetes geht im wahrsten Sinne auf die Nerven: Nervenschäden zählen zu den häufigsten und schwerwiegendsten Folgeerkrankungen der Zuckerkrankheit. Während die so genannte Neuropathie früher als "Spätkomplikation" des Diabetes bezeichnet wurde, zeigen aktuelle Studien, dass erste Nervenschäden bereits im Vorstadium des Diabetes entstehen, erklärte Prof. Dr. Dan Ziegler, vom Deutschen Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf beim Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Berlin.
Unter Personen mit bekanntem Diabetes tritt die
Nervenerkrankung bei etwa jedem dritten auf. Doch viele wissen nicht, dass sie
davon betroffen sind, warnte Ziegler. Denn die Signale der angegriffenen Nerven
werden anfangs kaum wahrgenommen oder erscheinen harmlos: Schleichend nimmt das
Gespür der Füße für Berührungen, Temperaturen oder Schmerzen ab. Bei einigen
kribbeln die Zehen oder brennen die Sohlen, andere empfinden ein
Taubheitsgefühl. Die Beschwerden sind vielfältig - allen gemeinsam ist, dass in
der Regel zuerst die Füße von den Empfindungsstörungen betroffen sind.
Ziegler appellierte daher, dass Menschen mit Diabetes
oder erhöhtem Diabetes-Risiko ihre Füße regelmäßig beim Arzt untersuchen lassen
und Auffälligkeiten immer ernst nehmen sollten. Unbehandelt schreitet die
Nervenschädigung voran, viele Betroffene leiden zunehmend unter
Missempfindungen und Schmerzen in den Füßen, während die nachlassende
Sensibilität das Risiko für ein diabetisches Fußsyndrom erhöht.
Eigeninitiative der Patienten ist gefordert
Je eher, umso besser können Nervenschäden aufgehalten
werden, erklärte Privat-Dozent Dr. med. Ovidiu Alin Stirban von der Schön
Klinik Nürnberg Fürth. Eine möglichst optimale Einstellung des
Blutzuckerspiegels sei wichtig, reiche aber allein meist nicht aus. Wenn
Diabetiker zusätzlich zur medikamentösen Therapie ihren Lebensstil ändern,
können sie nicht nur der Entstehung einer Neuropathie vorbeugen, sondern auch
eine bereits existierende Nervenschädigung zumindest teilweise rückgängig
machen, so die motivierende Botschaft des Experten. Wichtig sei außerdem, einen
Vitamin-B1-Mangel auszugleichen. Diabetiker sind häufig von einem massiven
Mangel an dem wichtigen Nerven-Vitamin betroffen, weil sie es vermehrt über die
Nieren ausscheiden. Dadurch können Neuropathien entstehen oder verschlimmert
werden. Ein nervenschädigender Mangel kann mit der Vitamin-B1-Vorstufe Benfotiamin
ausgeglichen werden, die vom Körper besser aufgenommen wird als das einfache
Vitamin B1. Wenn Schmerzen die Lebensqualität beeinträchtigen, kann der Arzt
zusätzlich Schmerzmittel verschreiben. Da diese aber auch ausgeprägte
Nebenwirkungen haben können, muss der Arzt die Behandlung gut abwägen und
kontrollieren
Quelle: Pressekonferenz "Aktuelles zur diabetischen
Neuropathie" am 29. Mai 2019 anlässlich des Diabetes-Kongresses 2019 in
Berlin; Veranstalter: Nationale Aufklärungsinitiative zur diabetischen
Neuropathie "Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?" und WÖRWAG Pharma.
Die Nationale Aufklärungsinitiative "Diabetes! Hören
Sie auf Ihre Füße?" wird von WÖRWAG Pharma in Zusammenarbeit mit der
Deutschen Diabetes Stiftung (DDS) und Experten getragen. Sie informiert über
die diabetische Neuropathie mit dem Ziel, die Früherkennung der diabetischen
Folgeerkrankung zu fördern und Komplikationen, wie das Diabetische Fußsyndrom,
zu verhindern. www.hoerensieaufihrefuesse.de
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