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Igel Winter

Magdeburg-News: Wenn Igel zwischendurch wach werden – NABU gibt Tipps, wie Tieren geholfen werden kann



veröffentlicht am Montag, 16. Januar 2023

Magdeburg. Die andauernden milden Temperaturen können die Tier- und Pflanzenwelt durcheinanderbringen. Auch für Igel, die normalerweise nun Winterschlaf halten, kann das zum Problem werden. Gartenbesitzer, die einen stacheligen Wintergast finden, können jedoch Abhilfe schaffen.

"Wenn Igel, statt zu schlafen, im Winter durch den Garten spazieren, ist das schon ein ungewöhnliches Bild. Aber gerade bei den milden Temperaturen, wie wir sie zurzeit haben, kommt das häufiger vor", erklärt Lukas Bursee, Tierarzt und Projektmitarbeiter beim NABU Sachsen-Anhalt. "Bei gesunden Igeln ist es auch kein Problem, wenn sie ab und an aufwachen." Handelt es sich jedoch um schwächere Tiere oder wachen die Igel den Winter über mehrmals auf, kann es gefährlich werden. Während der Wachphasen wird wichtige Energie verbraucht, die im Winter nicht ohne Weiteres wieder aufgenommen werden kann. Lukas Bursee: "Das Nahrungsangebot ist in den Wintermonaten sehr schlecht. Wem also dieser Tage ein wacher Igel begegnet, kann am besten mit der Bereitstellung von Futter helfen." Dazu eignet sich Katzenfutter oder ungewürztes, gestocktes Rührei. Auch eine Schale mit Wasser kann bereitgestellt werden. Auf keinen Fall sollten Speisereste oder Milch angeboten werden.

Sobald die Temperaturen wieder fallen, ziehen sich die Winterigel zum Schlafen zurück. Passiert das nicht oder wirken die Tiere trotz Fütterung geschwächt oder krank, sollte ein Tierarzt oder eine Igelstation kontaktiert werden.

Neben Igeln kann das warme Winterwetter auch für andere Tiere zum Konflikt werden. Singvögel wie Blaumeisen, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, beginnen früher zu balzen und zu brüten. Den Jungvögeln steht dann aber nicht das beste Nahrungsangebot zur Verfügung. Auf der anderen Seite stehen Zugvögel wie der Trauerschnäpper, die erst später im Jahr zu uns kommen. Durch die Konkurrenz zu den heimischen Arten, die schon früher mit dem Brutgeschäft starten, finden sie seltener geeignete Brutplätze.

Auch die Amphibien werden durch die anhaltend milden Temperaturen schon ab etwa Ende Januar auf ihre Wanderungen gelockt. Gibt es dann einen unerwarteten Kälteeinbruch, können sich Frösche, Kröten und Co. nicht mehr rechtzeitig eingraben.


Text: NABU Landesverband Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay