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Motorsport-News: Starker Porsche-Fahrerkader für den Einsatz der 911 GT3 R am Nürburgring

Donnerstag, den 24. September 2020

Stuttgart. Porsche hat sein Fahreraufgebot für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in Abstimmung mit den Kundenteams kurzfristig überarbeitet. 

Neu im 911 GT3 R-Kader sind mit Markenbotschafter Timo Bernhard (Deutschland) und Earl Bamber (Neuseeland) zwei Le-Mans-Gesamtsieger und Langstrecken-Weltmeister. Hinzu kommen der letztjährige GTE-Am-Klassensieger in Le Mans und Markenbotschafter Jörg Bergmeister, Nachwuchstalent Nico Menzel (beide Deutschland) und Routinier Norbert Siedler (Österreich). Porsche-Werksfahrer Sven Müller (Deutschland), Dennis Olsen (Norwegen) und Klaus Bachler (Österreich) gehen jeweils auf zwei Kundenteam-Porsche an den Start. Sie ersetzen jene neun Piloten mit Werksverträgen, die dem Nürburgring-Rennen am 26. und 27. September fernbleiben müssen. Auslöser der Neuordnung sind drei positiv ausgefallene Covid-19-Routinetests von Porsche Mitarbeitern bei den 24 Stunden von Le Mans. Porsche Motorsport hat daraufhin entschieden, dass aus Sicherheitsgründen kein Teilnehmer des französischen Langstreckenklassikers in die Eifel reist.

Somit gehen am Samstag, den 26.09. um 15:30 Uhr in der Topkategorie SP9 sieben 911 GT3 R von vier Porsche-Kundenteams mit neu zusammengestellten Fahrercrews ins Rennen. Einzig der von den Fans „Grello“ getaufte Porsche mit der Startnummer 911 von Manthey-Racing ist 2020 nicht mit von der Partie. Porsche bleibt damit die am stärksten vertretene Marke bei dem Langstrecken-Event, das aufgrund der Corona-Pandemie vier Monate später als geplant stattfindet: Etwa ein Drittel der der rund 100 Fahrzeuge im Feld sind Rennwagen vom Typ 911 und 718 Cayman.

„Die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten hat für uns uneingeschränkte Priorität. Darum fiel uns die schmerzliche Entscheidung, am Nürburgring nicht mit Fahrern und Mitarbeitern aus Le Mans vertreten zu sein, letztlich leicht. Dennoch bin ich froh, dass wir trotz der aktuellen Situation mit unseren Kundenteams eine schnelle Lösung gefunden haben und auf der legendären Nordschleife an den Start gehen können“, sagt Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. „Mein besonderer Dank gilt dabei den Organisatoren und Verantwortlichen des ADAC, die in Abstimmung mit den zuständigen Behörden die Weichen für die Austragung des traditionsreichen 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring gestellt haben. Hoffentlich kann diese wichtige Motorsportveranstaltung in Deutschland bereits im kommenden Jahr wieder zahlreiche Fans aus aller Welt begrüßen.“

Das Rennen

Der Nürburgring gehört zu den anspruchsvollsten und schönsten Rennstrecken der Welt. Der Eifelklassiker führt über eine 25,378 Kilometer lange Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife. Vor allem die berüchtigte Nordschleife – vom dreimaligen Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart ehrfurchtsvoll „Grüne Hölle“ genannt – ist mit ihren extremen Höhenunterschieden, wechselnden Fahrbahnbelägen und zahlreichen unübersichtlichen Kurven und Kuppen eine Herausforderung für alle Fahrer. Der besondere Reiz des 24-Stunden-Marathons besteht in dem Nebenein¬ander von Spitzen- und Breitensport.

Die Porsche-Kundenteams

Porsche unterstützt seine Kundenteams Falken Motorsports, Frikadelli Racing, Huber Motorsport und KCMG beim Einsatz in der Eifel unter anderem mit Fahrern aus dem eigenen Kader. Aufgrund der beschriebenen Covid-19-Situation greifen neben den Werkspiloten Earl Bamber, Mathieu Jaminet (Frankreich), Sven Müller und Dirk Werner (beide Deutschland) auch die beiden Porsche-Markenbotschafter Timo Bernhard und Jörg Bergmeister noch einmal ins Lenkrad des Porsche 911 GT3 R. Norbert Siedler (Österreich) wurde von Frikadelli Racing direkt engagiert.

Die Porsche-Fahrer in der Übersicht (SP9-Klasse)

KCMG (Porsche 911 GT3 R #18)
Earl Bamber, Jörg Bergmeister, Timo Bernhard, Dennis Olsen

KCMG (Porsche 911 GT3 R #19)
Josh Burdon (Australien), Edoardo Liberati (Italien), Alexandre Imperatori (Schweiz), Dennis Olsen

Huber Motorsport (Porsche 911 GT3 R #25)
Nico Menzel, Marco Holzer, Patrick Kolb (alle Deutschland), Lorenzo Rocco di Torrepadula (Italien)

Frikadelli Racing Team (Porsche 911 GT3 R #30)
Klaus Abbelen, Alexander Müller, Robert Renauer (alle Deutschland), Norbert Siedler (Österreich)

Frikadelli Racing Team (Porsche 911 GT3 R #31)
Lance David Arnold, Lars Kern (beide Deutschland), Mathieu Jaminet (Frankreich), Maxime Martin (Belgien)

Falken Motorsport (Porsche 911 GT3 R #33)
Christian Engelhart, Sven Müller, Dirk Werner (alle Deutschland), Klaus Bachler (Österreich)

Falken Motorsport (Porsche 911 GT3 R #44)
Klaus Bachler, Martin Ragginger (beide Österreich), Peter Dumbreck (Großbritannien), Sven Müller

24-Stunden-Rennen Nürburgring – alle Porsche-Gesamtsiege:

1976 Müller / Hechler / Quirin (Porsche 911 Carrera)
1977 Müller / Hechler (Porsche 911 Carrera)
1978 Müller / Hechler / Gschwendtner (Porsche 911 Carrera)
1988 Dören / Holup / Faubel (Porsche 911 Carrera RSR)
1993 de Azevedo / Konrad / Wirdheim / Katthöfer (Porsche 911 Carrera)
2000 Mayländer / Bartels / Alzen / Heger (Porsche 911 GT3 R)
2006 Luhr / Bernhard / Rockenfeller / Tiemann (Porsche 911 GT3 MR)
2007 Lieb / Bernhard / Dumas / Tiemann (Porsche 911 GT3 RSR)
2008 Lieb / Bernhard / Dumas / Tiemann (Porsche 911 GT3 RSR)
2009 Lieb / Bernhard / Dumas / Tiemann (Porsche 911 GT3 RSR)
2011 Lieb / Bernhard / Dumas / Luhr (Porsche 911 GT3 RSR)
2018 Lietz / Pilet / Makowiecki / Tandy (Porsche 911 GT3 R)

Der Zeitplan

Donnerstag, 24. September
12:30 – 14:00 Uhr: Qualifying 1
20:00 – 23:30 Uhr: Qualifying 2

Freitag, 25. September
13:25 – 14:25 Uhr: Qualifying 3
17:50 – 20:10 Uhr: Top Qualifying

Samstag, 26. September
11:15 – 12:15 Uhr: Warmup
15:30 Uhr: Start 48. 24-Stunden-Rennen Nürburgring

Sonntag, 27. September
15:30 Uhr: Zieleinlauf 48. 24-Stunden-Rennen Nürburgring

Der Event in TV und Livestreams

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring beginnt am 26. September um 15:30 Uhr. Der Free-TV-Sender RTL Nitro überträgt das Top-Qualifying (25. September, ab 18:15 Uhr) sowie das gesamte Rennen live. Die Internetseite www.24h-Rennen.de zeigt den Klassiker in der Eifel ebenso wie zahlreiche Motorsportportale im kostenlosen Livestream.

Stimmen vor dem Rennen

Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Unsere Kundenteams treten bei dem prestigeträchtigen Eifelklassiker mit einer komplett neuen Fahrerbesetzung an und wollen auch weiterhin mit dem 911 GT3 R um den 13. Gesamtsieg für Porsche kämpfen. Die 24 Stunden auf dem Nürburgring sind ein besonderer Höhepunkt des internationalen Motorsports. Nach der Verschiebung in den Herbst werden die äußeren Bedingungen auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt voraussichtlich anders sein als in den vergangenen Jahren. Aufgrund der geringeren Starteranzahl und einer stark besetzten GT3-Topkategorie SP9 rechne ich mit einem 24-Stunden-Sprint.“

Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Die Corona-Situation stellt uns vor ganz neue Herausforderungen. Wir mussten einige Fahrerpaarungen in letzter Sekunde grundlegend modifizieren. Bis auf den ,Grello‘ von Manthey-Racing können dennoch alle unsere Kunden-Rennwagen an den Start gehen. Natürlich schmerzt es uns, dass wir auf neun vorgesehene Piloten verzichten müssen. Mit Earl Bamber, Timo Bernhard und Jörg Bergmeister – um nur drei zu nennen – haben wir aber starken Ersatz gefunden. Danke dafür, dass sie spontan einspringen, und danke auch an die Teams für die Unterstützung. Nun liegt es an uns, das Beste aus den Umständen zu machen.“

Earl Bamber (Porsche 911 GT3 R #18): „Normalerweise wäre ich am kommenden Wochenende in der IMSA-Serie gefahren, aber das fällt für uns leider aus. Sicherheit geht vor – gar keine Frage. Dafür hat sich kurzfristig die Gelegenheit ergeben, am 24-Stunden-Rennen teilzunehmen. Das wird eine tolle Herausforderung für mich, weil ich quasi ins kalte Wasser springe. Es ist schön, dass ich bei KCMG fahren werde. Ich kenne die Mannschaft gut. Kürzlich bin ich mit ihr in der NASCAR-Serie gestartet. Alle Porsche-Teams haben sich mit dem 911 GT3 R in den vergangenen Wochen intensiv auf das härteste Rennen des Jahres vorbereitet. Ich bin sehr gespannt auf meine ersten Nordschleifen-Runden.“

Jörg Bergmeister (Porsche 911 GT3 R #18): „Für die Fahrerkollegen, die eigentlich hinter dem Steuer gesessen hätten, tut es mir sehr leid. Für mich persönlich ist die Vorbereitung alles andere als perfekt. Ich sitze in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Nordschleife in einem Rennauto – doch wir bei Porsche sind ein Team. Wir machen das Beste aus der Situation und fahren hoffentlich ein gutes Ergebnis ein.“

Timo Bernhard (Porsche 911 GT3 R #18): „Unverhofft kommt oft – ich helfe in der aktuellen Situation natürlich gerne aus, auch wenn ich in erster Linie einmal mit jenen Fahrern mitfühle, die nicht zu diesem Nürburgring-Highlight reisen können. Aber bei Porsche halten wir zusammen und unterstützen uns gegenseitig. Das macht unseren Team-Spirit aus. Das Team und die Besetzung unseres 911 GT3 R sind stark. Auch wenn ich keine entsprechende Vorbereitung hatte und seit sieben Jahren nicht mehr beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife am Start war, wird das schon passen. Ich halte ein gutes Resultat für machbar.“

Sven Müller (Porsche 911 GT3 R #33): „In diesem Jahr gibt es einen neuen Qualifikationsmodus mit zwei Top-Qualifyings. Aktuell haben wir uns noch nicht für das finale Zeittraining mit 18 Teilnehmern qualifiziert. Wir werden hart kämpfen müssen, um noch den Sprung in dieses entscheidende Einzelzeitfahren zu schaffen. Auch wenn es passieren könnte, dass die Startposition zum Schluss nicht ganz optimal ist: Ich blicke zuversichtlich auf das Rennen. Wir sind bei der Reifenentwicklung in diesem Jahr stetig vorangekommen und ich glaube, dass wir ein gutes Auto haben.“

Dirk Werner (Porsche 911 GT3 R #33): „Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist in meinen Augen die beste Langstreckenveranstaltung auf der schwierigsten und schönsten Strecke der Welt. Falken Motorsports möchte gewinnen und ich persönlich strebe meinen ersten Sieg bei diesem Klassiker an. Weil die Fans fehlen, wird es in diesem Jahr aber nicht so sein wie sonst. Wenn die Zuschauer entlang der Nordschleife zelten und feiern, herrscht eine ganz besondere Stimmung. Schade, dass das diesmal nicht so sein wird. Da insgesamt weniger Autos, aber viele GT3-Fahrzeuge starten, wird es ein schnelles Rennen. Da geht die Post ab!“

Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #911): „Ich wäre natürlich gerne im ‚Grello’ von Manthey-Racing gefahren – aber es ist, wie es ist. Frikadelli Racing kenne ich von früheren Einsätzen, das ist ebenfalls ein enorm professionelles Team. Wir kommen an den Ring, um unser Bestes zu geben und zu gewinnen. Ich bin hoch motiviert.“

Foto: Porsche 911 GT3 R, KCMG (#18), Earl Bamber (NZ), Jörg Bergmeister (D), Timo Bernhard (D), Dennis Olsen (N) © Porsche AG