MENTAL FIT BLEIBEN
Foto: Die ständige Erreichbarkeit auf allen Geräten ist eine
hohe Belastung im Homeoffice. Wichtig ist es daher, Beruf und Privates
konsequent zu trennen
(djd). Die Corona-Situation bringt große Belastungen mit sich.
Durch die Arbeit im Homeoffice verschwimmen die Grenzen von Arbeitszeit und Freizeit
und das Abschalten fällt schwerer.
Bei Anzeichen von anhaltender Anspannung, Müdigkeit und
Erschöpfung können die folgenden Tipps helfen, die mentale Gesundheit zu
unterstützen.
Routinen und Tagesstruktur schaffen
Zeitlich festgelegte Aufgaben sorgen für Stabilität und helfen,
den Arbeitstag bewusst zu starten und auch wieder zu beenden. Wer neue Routinen
wie Sport etablieren möchte, sollte die Aktivitäten konsequent über ein bis
zwei Monate verfolgen. Dabei gilt die Regel: „never miss twice“: Schon nach
zwei Versäumnissen fällt es schwer, die Gewohnheit beizubehalten. "Was es
braucht, damit wir alle gut durch diese Zeit kommen, ist eine Kultur der
Offenheit, Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen unserer Teammitglieder sowie
gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung“, sagt Vera Vogel,
Human-Ressources-Chefin der Adecco Group in Deutschland. Zudem sorge eine klare
räumliche Trennung von Arbeitsplatz und Entspannungsort auch zu Hause für die
nötige Abgrenzung von Job und Privatem.
Pausen und Bewegung als Ausgleich etablieren
Gerade wenn sich die Aufgaben auf dem Schreibtisch stapeln und
der Stress groß ist, scheuen sich viele, eine Pause einzulegen. Dabei sind
diese wichtig für das eigene Wohlbefinden und die Produktivität, wie Studien
zeigen. Schon ein kurzer Blick aus dem Fenster oder zwei bis drei bewusste
Atemzüge sorgen für Erholung. Idealerweise plant man alle ein bis zwei Stunden
Kurzpausen von etwa zwei bis fünf Minuten ein, die man zum Strecken und
Aufstehen nutzt. Aber auch ein kurzes Nickerchen, ein sogenannter Powernap, von
einer Viertelstunde kann das Stresslevel senken.
Die eigenen Bedürfnisse kennen und kommunizieren
In stressigen Phasen können Schlafmangel, ein hohes Stresslevel
und Anspannung vorkommen. Diese Symptome sollten nach einer gewissen Zeit
wieder verschwinden. Doch viele gestehen sich nur ungern ein, unzufrieden oder
überarbeitet zu sein. Dabei ist man mit diesen Problemen nicht allein: In der
aktuellen Adecco-Studie "Resetting Normal" etwa gab jeder vierte Befragte
an, in den vergangenen zwölf Monaten unter einer zu hohen Arbeitsbelastung oder
sogar einem Burn-out gelitten zu haben. Ein weiteres Resultat: Über die Hälfte der
Führungskräfte fühlt sich nicht in der Lage, die mentale Gesundheit ihrer
Mitarbeiter richtig einzuschätzen. Umso wichtiger ist es, die eigene Belastung
frühzeitig und offen zu kommunizieren. Nur so kann ein Arbeitsumfeld entstehen,
in dem man mental fit und glücklich ist.
Text / Foto: djd/adeccogroup.de/Björn Antonissen