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Magdeburg : ADFC fordert ‚Protected Bike Lanes‘ für die Große Diesdorfer Straße.


Nachdem am 6. Februar auf der Großen Diesdorfer Straße eine 42-jährige
Radfahrerin in Folge eines Verkehrsunfalls mit einem PKW zu Tode
gekommen ist, fordert der ADFC Magdeburg eine sogenannte ‚Protected
Bike Lane‘ einzurichten. Also eine besonders gesicherte Radspur auf der
Fahrbahn. Die Fahrradspur wird durch eine physische Trennung vom
motorisierten Verkehr deutlich gemacht, bspw. durch kleine Schweller
oder Pylonen. So wird gewährleistet, dass ein sicherer Abstand beim
Überholen von Radfahrenden eingehalten wird. Dafür fordert der
Vorsitzendes des Fahrrad-Clubs Norman Dreimann eine Umverteilung
des Verkehrsraums: „Die aktuell großzügig bemessene Fläche des
Kraftverkehrs muss eingeschränkt werden, um anderen
Verkehrsteilnehmern, wie Fußgängern und Radfahrern den Raum zu
geben, den sie benötigen um sich sicher durch die Stadt bewegen zu
können.“ Die Umsetzung einer ‚Protected Bike Lane‘ wäre mit wenig
finanziellem Aufwand machbar, weiße Farbe und einige Pylone würden
genügen.


Dabei hat die Stadt Magdeburg bereits 2004 den Bau von beidseitigen
Radverkehrsanlagen beschlossen. Bis 2008 sollten diese fertig gestellt
werden, doch passiert ist nichts. „Radfahrende wollen nicht weiter mit der
Aussage vertröstet werden, dass die Diesdorfer Straße vielleicht nach
Fertigstellung der Tunnelbaustelle 2020 endlich saniert wird.
Bei den aktuell steigenden Zahlen an Radfahrenden muss umgehend und
schnell gehandelt werden, um weitere Unfälle zu verhindern!“
Eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2002 ergab, dass die Straße trotz
ihrer schlechten Bedingungen täglich von bis zu 2300 Radfahrenden
genutzt wird. Seitdem ist das Radverkehrsaufkommen in Magdeburg
sogar noch weiter angestiegen. Der Hauptgrund für die starke Nutzung 
der Straße ist, dass es für Radfahrende keine Ausweichmöglichkeiten gibt.
„Stadtfeld hat eine kaum zumutbare Radinfrastruktur. Ein Großteil der
Straßen hat noch immer Kopfsteinpflaster und die Goethe-Straße als
Ausweichstrecke liegt abseits vieler Einkaufsmöglichkeiten.“ Dies führt
häufig zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrenden:
„Radfahrende, die sich auf der Großen Diesdorfer Straße nicht sicher
fühlen, weichen häufig auf den Fußweg aus und werden zum Problem der
Fußgänger. Das kann keine Lösung sein. Wir brauchen eine Lösung für
alle Verkehrsteilnehmer und dafür braucht jeder Platz.