veröffentlicht am 4. Februar 2025
Der Erhalt der Verkehrsinfrastruktur ist nach Auffassung des Automobilclub von Deutschland (AvD) eine Kernaufgabe der kommenden Bundesregierung. Der zunehmend schlechtere Zustand der Straßen- und Schieneninfrastruktur belastet die wirtschaftliche Entwicklung und Alltagsmobilität in Deutschland erheblich.
Ob bei Fernstraßen (einschließlich Brücken), dem Schienenverkehr oder den Energienetzen von Strom und Wasserstoff, überall verzeichnet man Sanierungsstaus. Dieser Befund ist in der Wirtschaft, den Gewerkschaften und Verkehrsverbänden mittlerweile Konsens. Vor Kurzem erst mahnte aus diesem Grund der Sachverständigenrat für Wirtschaftsfragen der Bundesregierung höhere Investitionen an. Der AvD sieht die Notwendigkeit von deutlich höheren Erhaltungsinvestitionen mehr als hinreichend belegt an.
Prognosen erwarten in den nächsten Jahren deutliche Steigerungen im Gütertransport bei weiterhin hohem Niveau des Individualverkehrs. Dabei wird sowohl der gewerbliche Verkehr als auch die Privatmobilität weiter zu mindestens zwei Dritteln auf der Straße zurückgelegt. Daher ist die Qualität der vorhandenen Verkehrswege dringend zu verbessern.
Verbindliche Investitionsplanung
Der AvD spricht sich zudem für einen zeitnahen Ausbau von Straße und Schiene aus, dessen Bedarf zielorientiert unter Setzung von Prioritäten ermittelt werden soll. Die Weiterentwicklung der dringlichsten Erhaltungs-, Aus- und Neubaumaßnahmen müssen dabei nachhaltig finanziert werden. Auf Grundlage politischer Entscheidungen werden jeweils unterschiedliche Investitionsausgaben verfügbar gemacht.
Diese jährlichen Schwankungen sieht der AvD kritisch. Es führt zu hoher Unsicherheit bei Planern und Baufirmen, die sehr teure Kapazitäten perspektivisch nicht verlässlich vorhalten können. Daneben wirken sich solche Schwankungen preistreibend aus. Dazu kommen allgemeine wirtschaftliche Effekte: Preissteigerungen bei Rohstoffen, Energie- und Personalkosten sowie die klimafreundliche Transformation des Verkehrssektors bedingen ein größeres Investment.
AvD Präsident Lutz Leif Linden: „Der AvD befürwortet Finanzierungsmodelle, die den Bedarf stetig und nachhaltig sichern, auch überjährig. Dies könnten Fondsmodelle sein, die Investitionen getrennt auf die einzelnen Verkehrsträger und deren verschiedene Projekte verlässlich sichern. Die Einnahmen aus der Lkw-Maut sollten deshalb zusammen mit fest und regelmäßig zugewiesenen Steuermitteln in solche Finanzierungsfonds fließen. Auch die zusätzliche Einwerbung privater Mittel sollte dringend diskutiert werden. Das Ziel muss eine dauerhaft sichere und gute Mobilität in Deutschland sein!“
AvD – Der Automobilclub. Seit über 125 Jahren.
Mit seiner über 125-jährigen Historie ist der AvD der traditionsreichste Automobilclub Deutschlands. Seit seiner Gründung im Jahre 1899 vertritt der Club die Interessen der mobilen Gesellschaft. So gehörte der AvD bereits 1904 zu den vier Gründern der IAA (Internationalen Automobil-Ausstellung) in Frankfurt und war im selben Jahr Mitinitiator der AIACR (Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus) in Bad Homburg, aus der später der Automobilverband FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) hervorging. Ab 1918 bot der AvD die erste Kfz-Versicherung an und die von ihm ab 1924 ausgestellte „Bestallungsurkunde für Kraftfahrer“ gilt als Vorläufer des heutigen Führerscheins.
Auch im Motorsport ist der AvD seit jeher stark engagiert: So organisierte der Club den ersten Großen Preis von Deutschland bereits 1926 auf der legendären AVUS-Rennstrecke in Berlin. Seit 2022 erfreut sich die AvD Drift-Championship als noch junge Motorsportdisziplin international wachsender Beliebtheit. Den rund 1,4 Mio. Mitgliedern und Kunden steht ein umfangreiches Angebot zur Verfügung: Von der weltweiten Pannenhilfe mit eigener 24/7-Notrufzentrale über den globalen Auto- und Reiseschutz mit Krankenrücktransport bis hin zu Auto-, Unfall-, Rechtsschutz- und Auslands-Krankenversicherungen bietet der AvD alles für eine sichere Mobilität.
Text / Foto: Automobilclub von Deutschland (AvD)